Am Dienstag hat sich bei „Die Höhle der Löwen“ ein interessantes Start-up vorgestellt: Nero produziert die weltweit erste bio-zertifizierte Grillkohle. Konventionelle Holzkohle verursacht schwere Umweltprobleme – die Löwen waren trotzdem nicht von der nachhaltigen Alternative überzeugt.
Bei „Die Höhle der Löwen“ werden teilweise merkwürdige oder unnütze Produkte vorgestellt – immer wieder gibt es aber auch tolle Ideen, die die Welt ein bisschen besser machen könnten. So auch in der letzten Folge: Zwei Gründer präsentierten ihr Start-up „Nero“, das Grillkohle aus Holz von bio-zertifizierten Forstbetrieben herstellt.
„Jedes Jahr werden in Südamerika und Afrika hunderttausende Tonnen Tropenholz abgeholzt und irrsinnigerweise einmal um die Welt transportiert, um dann bei uns im Grill auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden”, sagt Gründer Aaron Armah in der Show. Deutschland verheize jedes Jahr rund 2.000 Fußballfelder Regenwald im Grill. Die beiden Unternehmer haben die Zerstörung bei einer Reise nach Ghana mit eigenen Augen gesehen: Sie zeigten den Löwen Fotos von gerodeten Regenwaldflächen vor Ort.
Nero-Grillkohle gibt es schon zu kaufen
Das Holz für die Grillkohle von Nero hingegen stammt aus Wäldern, die nachhaltig bewirtschaftet und aufgeforstet werden. Nicht nur das Holz ist nachhaltiger, sondern auch die Herstellung der Kohle: Sie wird in einem Holzkohlewerk produziert, das zugleich Ökostrom erzeugt.
Die Grillkohle gibt es bereits zu kaufen: in rund 700 Märkten in Deutschland, Österreich und Luxemburg. Um noch weiter zu wachsen, wollten die beiden Nero-Gründer 100.000 Euro von den Löwen – im Gegenzug hätten die Investoren zehn Prozent der Firmenanteile erhalten.
Höhle der Löwen: Juroren sind nicht überzeugt
Zwar waren die Löwen schockiert über die Hintergründe der Grillkohle-Produktion, investieren wollte aber kein einziges Mitglied der Jury. Dagmar Wöhrl erklärt, dass sie generell gegen Grillen mit Kohle sei und dass Gas sauberer sei.
Die anderen Löwen halten den Markt für zu klein, Ralf Dümmel hat Zweifel, ob das Produkt von Nero erfolgreich sein wird. Am Ende kommt kein Deal zustande – eine große Enttäuschung für die beiden Gründer von Nero. Aufgeben wollen sie aber nicht, im Gegenteil: „Man kann nicht immer alle erreichen. Wir werden beweisen, dass man damit Geld verdienen kann“, sagt Jakob Hemmers.
Fehlentscheidung der Löwen?
Wir gehen davon aus, dass man von Nero bald noch mehr hören wird – trotz der Absage der Löwen. Wir haben bereits vergangenes Jahr über das Start-up berichtet. Immer mehr Menschen versuchen, ihren Konsum möglichst umweltfreundlich zu gestalten und das Bewusstsein für die Umweltprobleme in Regenwald-Gebieten steigt. Nur wenige werden bereit sein, auf Grillen im Sommer komplett zu verzichten, also muss eine nachhaltigere Alternative her. Derzeit ist Nero nach eigenen Angaben der einzige Anbieter für bio-zertifizierte Grillkohle.
Mit ihrem Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ konnten die beiden Nero-Gründer die Grillkohle außerdem einem Millionenpublikum vorstellen. Die neue Bekanntheit werden sie nutzen, um die Kohle stärker zu vermarkten. Wir glauben: Die Löwen haben sich in diesem Fall geirrt.
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