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Höhle der Löwen: Waterdrop sagt Plastik den Kampf an – der Deal kommt aber nur halb zustande

Höhle der Löwen Waterdrop
Foto: © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer

Konkurrenz zu Cola und Co.? In Wasser aufgelöst soll der zuckerfreie Würfel von Waterdrop nicht nur ein gesunder Soft-Drink sein, sondern auch helfen Plastikflaschen zu reduzieren. „Sensationell“ befand ein Investor in der „Höhle der Löwen“ – der Millionendeal ist trotzdem nur halb zustande gekommen. 

In der gestrigen Ausgabe der „Höhle der Löwen“ haben die Gründer Christoph Hermann (34), Martin Donald Murray (33) und Henry Wieser (28) den „Microdrink Waterdrop“ vorgestellt: Ein zuckerfreier Brausewürfel aus echten Früchten, der fades Leitungswasser aufpeppen soll.

Gesunde Alternative zu Soft-Drinks in Plastikflaschen?

Den Brausewürfel von Waterdrop löst man in mindestens 400 Milliliter Wasser auf – schon hat man laut der Gründer einen gesunden Soft-Drink. Mit der Idee will das Unternehmen eine geschmackvolle Alternative zu ungesunden und zuckerhaltigen Getränken wie Cola und Co. bieten – und dazu beitragen, dass Menschen mehr Wasser trinken. Lies dazu auch: Wasser trinken: So viel ist gesund

Dabei sollen die Brausewürfel auch noch umweltfreundlich sein, weil man durch Waterdrop seltener zu Plastikflaschen greife: „Unsere Mission ist, […] dich und die Natur gleichzeitig von unnötigen Plastikflaschen zu befreien“, heißt es auf der Webseite des österreichischen Unternehmens. Das funktioniert allerdings nur, wenn man nicht nur auf Limos in Plastikflschen verzichtet, sondern auch auf Wasser in Plastikflaschen. Waterdrop bietet deshalb zusätzlich Trinkflaschen zum Kauf an.

In unserer Bestenliste findest du empfehlenswerte BPA-freie Trinkflaschen

Brausewürfel von Waterdrop: Das ist drin

Die Brausewürfel kommen ohne Zucker aus, sollen kalorienarm und vitaminreich sein. Dafür granuliert Waterdrop Pflanzen- und Fruchtextrakte, die anschließend gepresst und laut Unternehmen umweltfreundlich verpackt werden. Sechs verschiedene Sorten gibt es bis jetzt mit Inhaltsstoffen wie Limette, Baobab, Acai, Hibiskus.

Damit die Würfel dennoch leicht süß schmecken und mit Soft-Drinks mithalten können, verwendet Waterdrop Sucralose. Das Süßungsmittel wird auch in Produkten für Diabetiker verwendet.

Wie sinnvoll sind die Würfel?

Das Produkt mag eine interessante Alternative zu Cola, Fanta oder Sprite sein – dennoch wird ihm neben vielen weiteren kompliziert klingenden Inhaltsstoffen etwa Süßungsmittel zugefügt. Wie gesund das ganze dann tatsächlich ist, ist fraglich. Wer nicht auf Wasser mit Geschmack verzichten will, findet zum Beispiel in selbst gemachtem „Infused Water“ eine bessere Alternative, bei der man die Zutaten selbst bestimmt und entsprechend weiß, was drin ist.

Man sollte zudem bedenken, dass die Waterdrop-Würfel aufwendig hergestellt werden, aus Zutaten, die aus der ganzen Welt kommen – und sich die Frage stellen: Muss das wirklich sein? Stattdessen kann man sein Wasser auch einfach anders aufpeppen: Etwa mit Saft, Gurkenscheiben oder ein bisschen Zitrone.

Deal kommt zustande – aber nur halb

Bereits 2017 kam Waterdrop in Österreich auf den Markt, mit der Teilnahme in der Höhle der Löwen, wollten sich die Gründer das nötige Kapital hohlen, um auch den deutschen Markt erobern zu können. Sie forderten darum eine Million Euro für 10 Prozent der Firmenanteile.

Die Investoren Ralf Dümmel und Dagmar Wöhrl stimmten einem Deal zu, allerdings zu anderen Konditionen: Sie boten jeweils eine halbe Million Euro für 12,5 Prozent der Firmenanteile.

Tatsächlich ist es nach der Sendung aber nur mit Wöhrl zum Vertragsabschluss gekommen, sagte Gründer Martin Murray stern.de. Der Deal mit Ralf Dümmel sei auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Höhle der Löwen Waterdrop
Judith Williams und Carsten Maschmeyer wollen keinen Deal. (Foto: © MG RTL D / Bernd-Michael Maurer)

Waterdrop dennoch erfolgreich

Beklagen können sich die Gründer aber nicht: Gegenüber welt.de sagte Murray, dass sich der Umsatz des Unternehmens seit Februar verfünffacht habe. In sechs Läden kann man die Würfel sogar schon stationär kaufen, drei davon sind in Deutschland.

Ab November soll es Waterdrop dann auch breit im Handel geben, allerdings nur stückweise. Den Anfang machen 550 Rewe-Märkte in Bayern, in denen der Brausewürfel dann verfügbar sein soll.

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