Das Coronavirus verbreitet sich inzwischen auch in Deutschland rasant. Um diese Entwicklung zu bremsen, müssen wir dringend zuhause bleiben. Diese Bitte haben vor allem völlig überlastete Ärzt*innen und Pfleger*innen, die auf Social Media berichten.
Die Zahl der Corona-Infizierten ist in Deutschland erneut stark angestiegen: Mehr als 9.200 Infizierte meldete die Johns-Hopkins-Universität in der US-Stadt Baltimore am Dienstagabend. Das Robert-Koch-Institut (RKI) sprach von mehr als 7.100 Infizierten. (Die Johns-Hopkins-Universität vermelde stets höhere Zahlen als das RKI, berichtet die tagesschau.de).
Ärztin berichtet vom schlimmsten Dienst ihres Lebens
Fest steht: Die Zahl der Infizierten wächst – und zwar schnell. Krankenhäuser und das Pflegepersonal sind entsprechend ausgelastet. Wie stark, zeigen Ärzt*innen und Pfleger*innen derzeit in den sozialen Medien.
Auf Instagram etwa berichtete eine Ärztin vor drei Tagen vom „schlimmsten Dienst“ ihres Lebens. Sie arbeitet nach eigenen Angaben als Gynäkologin in Hamburg und Lippstadt, Nordrhein-Westfalen. Auf ihrem Account Doktor Ela sagt sie „Ich bin fix und fertig. […| 14 Stunden panische Menschen, die mich anschreien, weil ich sie nicht auf Covid teste.“
„Wir wollen die Rasanz der Ausbreitung bremsen“
Sie berichtet, dass Menschen ihr Vorwürfe machten, weil sie eine Schutzausrüstung trage – und gleichzeitig erkläre, dass man keine Angst vor dem neuartigen Virus haben müsse. Auf Instagram entgegnet sie solchen Vorwürfen. „Wir schließen Grenzen, öffentliche Einrichtungen und Schulen nicht, weil Covid eine tödliche Seuche ist, sondern weil wir die Rasanz der Ausbreitung bremsen wollen.“
Man wolle vermeiden, zu viele Patient*innen im Krankenhaus zu haben, um die man sich nicht gleichzeitig kümmern könne. „Ich trage eine Schutzausrüstung damit ich mich auch noch in 2,4,6 und 8 Wochen um kranke Menschen kümmern kann und nicht selbst in Quarantäne bin.“ Sie appelliert an die Öffentlichkeit ruhig zu bleiben und auf alte und kranke Mitmenschen achtzugeben. „Bleibt ihnen zuliebe zuhause.“
„Denkt nicht nur an euch“
Auch der Krankenpfleger Ricardo Lange schreibt auf Facebook: „Jeder kann mithelfen diese Pandemie zu verlangsamen. Aufhalten werden wir sie nicht. Aber verlangsamen ist schon viel wert, so können die Krankenhäuser sich um die Erkrankten kümmern ohne überrannt zu werden.“ Und appelliert: „Bitte denkt an eure Mitmenschen. [… ] Denkt nicht nur an euch.“
„Wir bleiben für euch da!“
Auf Twitter machen zudem Bilder die Runde, auf denen Pflegepersonal aber auch die Feuerwehr, also Menschen der sogenannten systemkritischen Berufe, Schilder hochalten mit der Botschaft „Wir bleiben für euch da!!! Bleibt ihr bitte für uns daheim“.
Pflegepersonal muss entlastet werden
Dass der Pflegebereich derzeit überlastet ist, merkt man auch an zurecht kritischen Kommentaren im Netz. So kritisieren viele den Hashtag #coronaferien, der derzeit auf Twitter kursiert. Eine Nutzerin schreibt: „Mich macht das Hashtag #Coronaferien total aggressiv. Für das Pflegepersonal kommt jetzt eine unfassbar schwierige und belastende Zeit.“
Eine Ärztin berichtet davon, wie herausfordernd es ist, arbeiten gehen zu müssen und die Kinder währenddessen in der Notfallbetreuung unterzubringen. „Die Situation in der Klinik spitzt sich zu, die Situation zu Hause auch“, schreibt sie.
Utopia meint: Dass wir zuhause bleiben ist wichtig: Um die Ausbreitung des Virus zu bremsen, um alte und kranke Menschen zu schützen, um Ärzt*innen, Pflegepersonal, Verkäufer*innen, Erzieher*innen, Feuerwehrangestellte, Polizist*innen zu entlasten. In diesem Sinne: Hört auf diese Menschen, bleibt zuhause und bleibt gesund.
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