Was passiert, wenn wir die Klimakrise nicht aufhalten und die Temperaturen weiter steigen? Eine amerikanische NGO hat errechnet, wie stark der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 ansteigen würde – und erschreckende Bilder von bedrohten Wahrzeichen der Welt veröffentlicht.
Die Temperaturen werden immer höher, Gletscher schmelzen und der Meeresspiegel steigt – so viel ist schon lange bekannt. Trotzdem kann man sich nur schwer vorstellen, was das eigentlich bedeutet. Wenn man sich die Bilder der Organisation „Climate Central“ ansieht, wird die Gefahr jedoch begreifbar.
Climate Central ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlern und Journalisten, die sich mit der Klimakrise auseinandersetzen. Schon vor vier Jahren hat die NGO Bilder veröffentlicht, die berühmte Orte der Welt im Jahr 2100 zeigen. Mit dabei sind unter anderem Wahrzeichen in London, Shanghai, Mumbai, Sydney, Rio de Janeiro und New York.
Wir wollen nicht makaber klingen, aber das Hochwasser von November 2019 in Venedig könnte für viele andere Städte ein Vorgeschmack auf die Zukunft gewesen sein. Zwar kamen in der Lagunenstadt viele Faktoren zusammen, etwa ein nicht fertiggestelltes Schutzwallsystem und Kreuzfahrtschiffe, die viel zu groß für die Lagune sind. Doch Venedigs Bürgermeister Brugnaro machte insbesondere den Klimawandel für die immer häufiger werdenden Überschwemmungen verantwortlich. Wissenschaftler warnen schon lange vor den Folgen des Klimawandels. „Venedig werden wir verlieren, das ist nicht umstritten“, sagte vor einem Jahr Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Die Frage sei nur wann. „Es kann Jahrhunderte dauern.“ Die Entwicklung sei aber „unaufhaltsam“.
Eindrücke vom Hochwasser in Venedig auf Instagram:
Klimawandel: Diese Wahrzeichen stehen 2100 unter Wasser
Die Bilder zeigen, wie die Städte im Jahr 2100 aussehen, wenn die Temperatur weiter steigt. Climate Central hat jeweils zwei Szenarien entworfen: In einem ist zu sehen, was passiert, wenn es bis dahin zwei Grad wärmer wird. Das andere zeigt die Städte bei einem Temperaturanstieg von vier Grad Celsius:
Katastrophe bei vier Grad, aber auch zwei Grad sind kritisch
Was auffällt: Wenn die Temperaturen um vier Grad steigen, stehen viele Wahrzeichen komplett unter Wasser. Von der Stadt Miami wäre bis auf die Wolkenkratzer nicht mehr viel übrig.
Aber auch bei einem Temperaturanstieg von nur zwei Grad ist der Wasserstand an einigen Orten bedrohlich hoch. Der Triumphbogen in Mumbai („Gateway of India“) beispielsweise steht selbst dann bis zur Hälfte im Wasser. Das im Pariser Abkommen erklärte Ziel der Weltgemeinschaft ist, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad Celsius zu begrenzen – wie die Bilder von Climate Central zeigen, ist jedoch selbst das nicht genug.
Wir müssen etwas gegen den Klimawandel tun
Auch im Pariser Abkommen ist vermerkt, dass ein Temperaturanstieg von nur 1,5 Grad Celsius besser wäre. Bislang sieht es allerdings nicht danach aus, dass die Welt dieses Ziel verwirklichen kann. Viele Staaten werden ihre Klimaziele nicht erfüllen, darunter auch Deutschland.
Wichtig wäre vor allem, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Dafür sind politische Maßnahmen nötig. Aber auch jeder Einzelne von uns sollte etwas tun, um seinen eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mehr Informationen dazu: 7 Ideen, wie du jetzt das Klima schützen kannst.
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