Bei Netto gibt es ab sofort Bio-Gurken der Eigenmarke nur noch ohne Plastikverpackung zu kaufen. Stattdessen bekommen die Gurken ein Laser-„Tattoo“.
Wer im Supermarkt Bio-Obst und -Gemüse kauft, holt sich in der Regel jede Menge Plastikmüll mit nach Hause. Schon seit einiger Zeit testen mehrere Supermärkte eine neue Methode, um frische Produkte ganz ohne Verpackung zu etikettieren – und zwar mithilfe eines Laser-Etiketts.
Netto verkauft seit vergangenem Sommer verkauft Netto bereits gelaserten Bio-Ingwer. Seit Montag gibt es nun auch die Gurken der Netto-Eigenmarke „BioBio“ nur noch mit Laser-Aufdruck statt Plastikfolie. „Allein bei unserem Bio-Ingwer und unseren Bio-Gurken können wir mit ‚Smart Labeling‘ pro Jahr mehr als 50 Tonnen Verpackungen einsparen“, sagt eine Sprecherin von Netto.
Laser-Aufdruck statt Plastikverpackung
Das ist die Idee: Statt Aufdruck auf einer extra Plastikverpackung oder einem Sticker, wird die Produkt-Kennzeichnung mit einem Laser direkt auf der Oberfläche aufgebracht. „Die beste Verpackung ist letztlich gar keine Verpackung“, erklärte Stefanie Adler von der Unternehmenskommunikation von Netto bereits vergangenes Jahr.
Das natürliche Labeling habe zwei Vorteile: Zum einen entstehe weniger Müll durch Umverpackungen, zum anderen können Kunden genau die Menge einkaufen, die sie tatsächlich benötigen. Da nur Pigmente der äußersten Schicht durch den Laser entfernt werden, sollen Obst und Gemüse nicht in Geschmack oder Haltbarkeit beeinträchtigt werden.
Auch Rewe testet das Laser-Verfahren. Den Anfang machten im März vergangenen Jahres Bio-Avocados und Bio-Süßkartoffeln mit Laser-Etikett – allerdings nur in ausgewählten Rewe- und Penny-Märkten in Nordrhein-Westfalen.
Warum gibt es Bio-Gurken in Supermärkten oft nur in Plastik ?
Doch warum ist Obst und Gemüse überhaupt verpackt? Die Gründe sind vielfältig. Verpackungen sind Werbefläche, dort können die Hersteller ihre Produkte branden und für ihre Marke werben.
Und: Die Läden müssen gewährleisten, dass Bio-Lebensmittel nicht mit konventionellen vermischt werden können. Aufkleber etwa können leicht abgehen oder abgemacht werden. Auch wenn es seltsam klingen mag, das ist der Hauptgrund dafür, dass so viel Bio-Obst und -Gemüse eingeschweißt oder verpackt ist.
Die neue Kennzeichnung von Bio-Obst- und -Gemüse könnte solche Plastikverpackungen überflüssig machen – und damit dazu beitragen, Plastikmüll zu reduzieren.
Mehr zum Thema: „Verpackungsaufdruck ohne Verpackung“
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Gemüse, Brötchen & Co. müllfrei einkaufen: Der Praxistest mit dem Stoffbeutel
- 12 Tipps für nachhaltigen Konsum mit wenig Geld
- Verpackung vermeiden im Supermarkt
War dieser Artikel interessant?