Lasagne mit Eichhörnchen-Fleisch oder Eichhörnchen-Ragout: Wer in London essen geht, findet in einigen Restaurants ungewöhnliche Gerichte auf der Speisekarte. Eichhörnchen-Fleisch zu essen, soll laut den Betreibern besonders nachhaltig sein – und ein großes Problem in London lösen.
Hierzulande würde kaum jemand auf die Idee kommen, Eichhörnchen zu essen – wahrscheinlich auch, weil die Tiere so niedlich sind. Anders in London: Wie der britische Guardian berichtet, steigt dort aktuell die Nachfrage nach dem Fleisch der Nagetiere.
Mehrere Restaurants bieten demnach Gerichte mit Eichhörnchen-Fleisch an. Bei „The Wild Meat Company“ können Engländer außerdem Eichhörnchen bestellen, um es zuhause zu kochen. Ein Eichhörnchen kostet 3,95 englische Pfund (etwa 4,50 Euro).
Eichhörnchen sind eine Plage in England
Die Eichhörnchen werden nicht speziell gezüchtet, sondern stammen aus den Parks und Grünflächen in England. Dabei wird nur das Fleisch von grauen Eichhörnchen verkauft. Die grauen Nager stammen ursprünglich aus Nordamerika, anders als die heimischen roten Eichhörnchen.
In England sind die Tiere zur Plage geworden. Damit sich die grauen Eichhörnchen nicht unkontrolliert vermehren und ausbreiten, werden sie regelmäßig erlegt – auch um die roten Artgenossen zu schützen.
Genau das soll der große Vorteil von Eichhörnchen-Fleisch sein: Es werden Tiere verwertet, die ohnehin getötet werden müssen. Die Nager werden zudem nicht in Massentierhaltung herangezogen, wie es bei Schweinen, Kühen oder Hühnern der Fall ist. Das bedeutet: Weniger Tierleid, weniger Energie und Ressourcen für die Viehzucht und weniger klimaschädliche Treibhausgase.
Eichhörnchen stehen in mehreren Ländern auf dem Speiseplan
In einigen Ländern ist es schon lange üblich, Eichhörnchen zu essen – etwa in den USA. Für uns ist die Vorstellung hingegen absurd. Dabei kann man die Frage stellen, was der Unterschied etwa zwischen einem Hühnchen und einem Eichhörnchen ist? Warum ist es akzeptabel, das eine Tier zu essen, während es beim anderen undenkbar ist?
Unabhängig von dieser Frage ist eines klar: Die meisten Menschen in Industrieländern sollten ihren Fleischkonsum eher reduzieren. In Deutschland ist jede Person durchschnittlich rund 60 Kilogramm Fleisch im Jahr. Daher gilt bei Fleisch – egal von welcher Sorte: Weniger (oder gar keins) ist mehr.
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