Echter Mozzarella-Genuss ganz ohne Milch – das verspricht Mondarella, eine vegane Mozzarella-Alternative auf Mandelbasis. Seit Mitte Juni bei Lidl und Kaufland, jetzt auch bei Penny – wir haben uns Inhaltsstoffe und Herstellung genauer angesehen.
Hefeflocken statt Streukäse, Soja-Frischkäse oder Käse aus Cashewnüssen – die Auswahl an milchfreiem Käse ist groß. Mit Mondarella kommt ein weiterer veganer Käse ins Kühlregal: milchfreier Mozzarella auf Mandelbasis.
Mondarella bei Lidl und Kaufland im Sortiment
Seit 15. Juni gibt es Mondarella bundesweit in über 3.200 Lidl-Filialen und in fast 700 Kaufland-Filialen zu kaufen. Seit 5. Oktober hat auch Penny ihn im Regal. Die milchfreie Mozzarella-Alternative soll dem Original nicht nur im Namen ähneln. „Wir wollen nicht weniger als die Mandelrevolution im Mozzarella-Regal sein“, erklärt Mondarella-Erfinder Piero Brunetti. Aber trifft das tatsächlich zu? Immerhin warten viele Veganer*innen auf veganen Mozzarella.
Geschmackstest: Wie schmeckt der Mondarella?
Optisch sieht Mondarella dem Original mit Milch sehr ähnlich. Die Konsistenz der Mandel-Variante unterscheidet sich ein wenig vom „Original“: Der Mondarella ist cremiger. Negativ fiel uns die Verpackung auf: Der Mondarella ist ähnlich wie Leberwurst in einer Art Schlauch verpackt. Dadurch ist das Öffnen und Aufschneiden umständlich und ein wenig mühselig.
Geschmacklich überzeugt der Mondarella: Sechs Utopia-Kolleg*innen haben ihn probiert, nicht alle waren begeistert, aber die meisten fanden ihn überraschend gut. Er schmeckt leicht nach Mandeln und insgesamt sehr mild.
Mandeln besitzen viele gesunde Fette, dennoch hat Mondarella nicht mehr Kalorien als herkömmlicher Mozzarella, sondern auf 100 Gramm „nur“ 251 kcal. Tierischer Mozzarella kommt durchschnittlich auch auf etwa 250 kcal pro 100 Gramm.
Veganen Käse musst du aber nicht immer kaufen, sondern kannst du auch einfach selber machen: Veganer Käse – die 5 besten Alternativen von Pizzakäse bis Frischkäse
Der milchfreie Mozzarella aus Italien und Berlin
Entwickelt wurde Mondarella von Piero Brunetti in Italien, der Vertrieb von al-mond Dairy wird in Berlin organisiert. Die al-mond Dairy GmbH ist ein italienisch-deutsches Start-Up, das nachhaltige pflanzenbasierte Produkte entwickeln möchte, die Molkereiprodukte ersetzen können. Das Unternehmen hat sich natürliche Inhaltsstoffe, italienisches Lebensgefühl und vollkommenen Genuss auf die Fahne geschrieben.
Wenige, nachhaltiger hergestellte Inhaltsstoffe
Um eine hohe Qualität zu erzielen, verzichtet der Hersteller nach eigenen Angaben vollständig auf künstliche Zusatzstoffe. Die Zutatenliste des Mondarella liest sich deshalb recht schnell: „Trinkwasser, Mandeln (20%), Olivenöl nativ, Maisstärke, Topiastärke, Verdickungsmittel, Speisesalz“.
Mandeln aus Kalifornien bedeuten einen langen Transportweg
Mandeln bilden mit einem Anteil von 20 Prozent die Basis des Produkts. Die Mandeln im Mondarella sind eine ursprünglich in Frankreich beheimatete Mandelsorte, aktuell wächst sie aber ausschließlich in Kalifornien. Das bedeutet einen langen Transportweg und entsprechend hohe CO2-Emissionen – zumindest kommen die Mandeln aber ausschließlich per Schiff nach Europa.
Piero Brunetti möchte die verwendete Mandelsorte allerdings in Italien ansiedeln, um die Transportwege zu verkürzen. Er plant ein Großprojekt auf Sardinien, wie er Utopia gegenüber erklärte. Corona-bedingt konnte dieses jedoch nicht wie geplant im September starten. Sein Traum bleibt es aber, „die Mandeln wieder nach Italien zurückzubringen“. Italien ist ein traditionelles Mandelanbaugebiet, in Sardinien wurde die Mandel jedoch verdrängt.
Mandelanbau in Familienbetrieben
Alle Inhaltsstoffe stammen laut Hersteller von Bauern, die einen natürlichen Anbau ohne Pestizide und Gentechnik betreiben. Ein Siegel oder eine Zertifizierung der Mandeln fehlen allerdings.
Brunetti erzählt im Gespräch mit Utopia, dass er die Mandelbauern persönlich kennengelernt hat und mit Familienbetrieben zusammenarbeitet, die seit mehreren Generationen nachhaltig Mandeln anbauen. Er nennt ein Beispiel: Die Bauern bewässern die Mandelbäume sparsamer als andere und sparen dadurch bis zu 70 Prozent Wasser ein. Davon profitieren laut Brunetti auch die Bäume – sie werden nicht überflutet und tragen dadurch mehr Früchte.
Insgesamt hat die Mandelproduktion in Kalifornien jedoch einen hohen Wasserverbrauch. Regionale Wasserknappheit ist eine der Folgen.
Meersalz und Olivenöl aus Europa
Die übrigen Inhaltsstoffe im Mondarella, Meersalz und Olivenöl, stammen laut Brunetti beide aus der EU und werden in Bio-Qualität verwendet.
Utopia meint: Geschmacklich punktet der Mondarella mit einem milden Mandelaroma. Die langen Transportwege der Mandeln per Schiff sind leider ein Minuspunkt. Auch ist Mondarella kein zertifiziertes Bio-Produkt. Da es aber keine künstlichen Zusatzstoffe enthält und vegan ist, kann es nicht nur für Veganer eine leckere Alternative zu tierischem Mozzarella sein.
Wichtig zu wissen: Für die industrielle Mandelproduktion werden Bienen als Nutztiere eingesetzt. Oft sind das „Wegwerf“-Bienen- und -Hummel-Völker (Quelle). Lies dazu auch: Alternative „Mandelmilch“: der bessere Milchersatz?
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