Für seine Dokureihe „Das Jenke-Experiment“ hat Journalist Jenke von Wilmsdorff zwei Wochen lang 1 Kilo Fleisch gegessen – jeden Tag. Sein Körper hat darauf teils heftig reagiert. Im Anschluss ernährte er sich zwei Wochen lang vegan. Jetzt ist er Vegetarier, Auslöser waren zwei Mastschweine.
Für seine Doku-Reihe „Das Jenke-Experiment“ stellt sich Journalist Jenke von Wilmsdorff bei RTL regelmäßig extremen Situationen. Gesellschaftliche Themen wie Alkoholmissbrauch oder Armut probiert er dabei am eigenen Leib aus.
Das Jenke-Experiment: Gichtanfall nach zwei Tagen
Am Montagabend wurde sein neuestes Experiment ausgestrahlt. Diesmal ging es um Fleischkonsum. Dafür hat Jenke zwei Wochen lang täglich ein Kilo Fleisch gegessen. Unter dem Titel: „Tiere lieben und essen – Wie viel Fleisch muss sein?“ wollte er zeigen, was übermäßiger Fleischkonsum mit seinem Körper anrichtet.
Im Kontrast dazu hat sich Jenke im Anschluss zwei Wochen lang vegan ernährt. Auch hier interessierte ihn der gesundheitliche Aspekt. Der Journalist ging der Frage nach, ob eine rein pflanzliche Ernährung tatsächlich gesünder ist.
Um seinen gesundheitlichen Zustand zu überprüfen, hat sich Jenke während der Fleisch-Phase diversen Leistungstests unterzogen. Dabei wurden etwa seine Blutwerte analysiert und seine Erektionsfähigkeit ermittelt. Sein Körper zeigte aber auch direkte Reaktionen auf den übermäßigen Fleischkonsum: Bereits nach zwei Tagen erlitt Jenke einen Gichtanfall.
Nach Experiment: Jenke wird zum Vegetarier
Während des vierwöchigen Experiments hat sich Jenke auf einem Bauernhof in Hamm einquartiert. Um die Lebewesen hinter den tierischen Produkten kennenzulernen, begleitete er dort die Mastschweine „Elsa“ und „Schmali“, mistete ihren Stall aus, fütterte und trainierte sie. Und stand am Ende vor der Frage: Elsa und Schmali schlachten oder am Leben lassen?
Jenke rettete beide Schweine und kündigte an, dass sie auf Kosten von RTL bis zu ihrem natürlichen Lebensende auf ihrem Heimat-Bauernhof in Nordrhein-Westfalen leben würden. Seine Entscheidung die Tiere am Leben zu lassen hatte auch für den Journalisten selbst Konsequenzen: Von nun an muss er vegetarisch leben, so der Deal.
In der Sendung beschäftigte sich Jenke noch mit einer anderen Frage: Welche Mengen Fleisch sind ethisch und im Blick auf die Umwelt vertretbar? Dafür reiste er nach Indien und besuchte die Religionsgemeinschaft „Bishnoi“. Bei dieser ist der Verzehr von Fleisch gesellschaftlich geächtet.
Zu viel Fleisch ist ungesund
Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) isst jeder Deutsche durchschnittlich 60,1 Kilo Fleisch im Jahr (Zahlen von 2018). Das sind 164 Gramm (0,164 Kilo) Fleisch am Tag. Mit einem Kilo am Tag lag Jenke deutlich über dem durchschnittlichen Verzehr.
Dass zu viel Fleisch ungesund ist, ist nichts Neues: Studien zufolge soll es die Lebenserwartung verkürzen und das Risiko für Infarkt, Schlaganfall, Diabetes und diverse Krebsleiden erhöhen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt deshalb: Wer Fleisch isst, sollte nicht mehr als 300 bis 600 Gramm wöchentlich verzehren – also halb so viel, wie es derzeit der Fall ist.
Fleischverzicht ist besser für die Umwelt
Weniger Fleisch zu essen ist aber nicht nur gesund, sondern auch besser für die Umwelt: Die Fleischindustrie gehört zu den umweltschädlichsten Branchen überhaupt. Viehzucht und Tierhaltung verursachen hohe Treibhausgas-Emissionen, die Futterproduktion beansprucht riesige landwirtschaftliche Flächen.
Nicht nur auf Fleisch, sondern gänzlich auf tierische Produkte zu verzichten, hat den größten Einfluss auf unseren ökologischen Fußabdruck. Laut einer Studie von Juli 2018 macht die Produktion tierischer Produkte 60 Prozent der landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen aus. Ohne Fleisch- und Milchprodukte könnten die Agrarflächen weltweit um bis zu 75 Prozent reduziert werden.
Eine vegane Ernährung sei wahrscheinlich die effektivste Weise unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern, sagte der Leiter der Studie damals. „Auf Tierprodukte zu verzichten bringt deshalb weit mehr als der Versuch nur nachhaltig produzierte Fleisch- und Milchprodukte zu erwerben.“
Utopia meint: „Das Jenke-Experiment“ liefert nicht nur Informationen, sondern vor allem Unterhaltung. Ob es dafür notwendig war, dass sich Jenke in gesundheitliche Gefahr begeben hat, ist fragwürdig. Auf der anderen Seite zeigte der Journalist eindrucksvoll, was Fleischkonsum mit unserem Körper anrichten kann – und das ist für sich schon eine deutliche Warnung an alle, die Fleisch essen.
Zwar wissen die meisten inzwischen, dass zu viel Fleisch der Gesundheit schadet. Die Auswirkungen ungesunder Ernährung spürt man aber selten so unmittelbar. Wenn „Das Jenke-Experiment“ dazu führt, dass mehr Menschen ihren Fleischkonsum hinterfragen und künftig weniger oder gar keine tierische Produkte mehr essen, ist das eine gute Sache. Nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Umwelt und die Tiere.
Anschauen: „Das Jenke-Experiment: Tiere lieben und essen – Wie viel Fleisch muss sein?“ lief am Montag den 02.03. um 20.15 Uhr bei RTL und ist bei TVNow verfügbar.
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