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Naturjoghurt-Test: Bio schneidet am besten ab

nicht einfrieren: fetthaltige Milchprodukte wie Sahne, Sauerrahm, Joghurt
Foto: © lilechka75 / Fotolia.com

Ein aktueller Naturjoghurt-Test zeigt: keiner ist wirklich schlecht – doch Bio-Naturjoghurt belegt die vorderen Plätze. Die wichtigste Erkenntnis ist eher, was man nicht braucht.

Naturjoghurt ist einfach nur Joghurt ohne Zucker und Aroma-Zusätze. Doch selbst den bekommt man bereits in vielen Variationen: Bio und konventionell, cremig und stichfest, fettarm oder „griechisch“, normal oder „mild“.

Stiftung Warentest untersuchte in einem Test 24 populäre Naturjoghurt-Produkte verschiedener Fettstufen, vier davon Bio. Die Preise bewegen sich derzeit bei 12 bis 55 Cent pro 100 Gramm. Bio-Produkte belegten mit Preise von 19 bis 33 Cent die vorderen Plätze. Bio ist also besser, aber keineswegs immer teurer als konventionelle Produkte.

Naturjoghurt-Test: Testsieger sind Bio

Auch konventioneller Joghurt ist nicht schlecht: Neun Produkte, die nur 12 Cent pro 100 Gramm kosten, schnitten mit „gut“ ab. Stiftung Warentest berücksichtigte dabei aber nur das Produkt selbst, nicht die ökologischere und etwas tierfreundlichere Produktion im Bio-Bereich.

Dennoch sind die vier besten alle Bio-Joghurts:

  • Andechser Natur Bio Joghurt mild (Bio-Bioland, Note 1,6)
  • Aldi Nord GutBio Joghurt Pur (Bio, Note 1,7)
  • Aldi Süd Joghurt Pur (Bio, Note 1,7)
  • Berchtesgadener Land Bioghurt (Bio-Demeter, Note 1,9)

Ob Joghurt stichfest oder cremig ist, spielt laut Test keine Rolle. Aber ist Joghurt auch „gesund“? Naturjoghurt gilt als gut, weil er ohne Zucker und Aroma auskommt, aber Kalzium, Proteine, Vitamin A und Vitamin D enthält. Das Max-Rubner-Institut geht davon aus, dass Joghurt „das gastrointestinale Wohlbefinden günstig beeinflussen“ kann (MRI).

Aber: „Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun will, muss keinen Joghurt mit bestimmten Bakterien kaufen“, sagt Julia Bongartz, Lebensmittelchemikerin bei der Stiftung Warentest. Werbung, die anderes suggeriert, ist übrigens nicht zulässig. Auch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA lehnt Gesundheitsversprechen bei Bakterienkulturen ab. Lies dazu auch unseren Beitrag Functional Food braucht kein Mensch.

Den Test Naturjoghurt findest du in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift test und online unter www.test.de/naturjoghurt.

Naturjoghurt und andere Namen

Naturjoghurt verzichtet einfach nur auf Zucker, Früchte, Aromen – er ist zwar „natürlich“, aber heute wie alle Milchprodukte hochverarbeitet. Der Joghurt darf auf eine Lebensmittel-Zutatenliste verzichten, wenn er nur die für die Herstellung notwendigen Milchinhaltsstoffe, Enzyme und Bakterienkulturen enthält.

Stichfester Joghurt ist der Standard, cremiger Joghurt wurde einfach nur mehrere Stunden gerührt, teils auch anders behandelt oder mit Magermilchpulver versetzt – man könnte daher auch sagen, dass stichfester Joghurt etwas „natürlicher“ ist und weniger Aufwand bei der Zubereitung erforderte.

Der Begriff Joghurt mild ist rechtlich geregelt: Der Joghurt muss dann spezielle Bakterienkulturen enthalten, damit er nicht so sauer ist wie beispielsweise beim Lactobacillus bulgaricus. „Griechischer Joghurt“ ist meist sehr fett und muss wirklich aus Griechenland stammen, kommt er aus Deutschland, darf er sich nur „griechischer Art“ nennen.

Begriffe wie „Joghurt pur“ oder „Joghurt frisch“ sind hingegen nicht definiert, jeder kann sie benutzen, ohne dass damit irgendetwas konkretes versprochen wäre.

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