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Nestlé übernimmt Gewürz-Hersteller Ankerkraut – Nutzer:innen sind empört

Der Lebensmittelkonzern Nestlé übernimmt den Gewürz-Hersteller Ankerkraut.
Foto: Utopia / Vipasana Roy / Ankerkraut

Bekannt wurde das Gewürz-Unternehmen Ankerkraut in der Vox-Show Die Höhle der Löwen. Nun folgt der wohl größte Deal für die Gründer:innen Anne und Stefan Lemcke: Nestlé wird Mehrheitseigentümer. Die Reaktionen darauf sind gespalten.

Nestlé übernimmt den Gewürzhersteller Ankerkraut, bekannt aus Die Höhle der Löwen. Konkret bedeutet das: Der Lebensmittelgigant wird neuer Mehrheitseigentümer und strategischer Partner. Die Gründer:innen Anne und Stefan Lemcke, sowie die Geschäftsleitung, „bleiben als relevant beteiligte Gesellschafter an Bord“, wie sie auf dem Twitter-Kanal des Unternehmens am Mittwoch mitteilten. Am operativen Geschäft würde sich „nichts ändern“. Ankerkraut bliebe demnach eigenständig.

Nestlé hat aufgrund diverser Skandale bei vielen Verbaucher:innen einen fragwürdigen Ruf. In den letzten Jahren drehten sich die Negativ-Schlagzeilen vor allem um Nestlés Geschäfte mit Trinkwasser. Auch wegen seiner sozialen Verantwortung steht der internationale Großkonzern immer wieder in der Kritik. So steht etwa der Vorwurf im Raum, Nestlé würde Palmöl aus Kinderarbeit beziehen.

Die Reaktionen auf Twitter

Auf Twitter sind die Reaktionen der Ankerkraut-Kund:innen entsprechend laut: Ein:e Nutzer:in kommentiert den Geschäftsdeal mit den Worten „genau mein Humor“ – und verweist auf den ethischen Anspruch, den Ankerkraut an sich erhebt. In einem geteilten Screenshot heißt es, Ankerkraut wolle Verantwortung gegenüber den Menschen und „gegenüber der Welt und Lebewesen, die sie bewohnen“ übernehmen. Dem stehen jedoch die vielfach angeprangerten negativen Umweltauswirkungen, die Nestlé teilweise nachgewiesen wurden, entgegen.

Andere Twitter-Nutzer:innen unterstellen den Ankerkraut-Gründer:innen, dass ihnen die Reputation ihres Unternehmens plötzlich egal sei. „Sage, dass dir Geld wichtiger als dein Image ist ohne zu sagen, dass dir Geld wichtiger als dein Image ist“, heißt es da. Ein:e User:in, die Nestlé grundsätzlich boykottiert, erklärt: „Das war es dann mit Ankerkraut“.

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Doch es gibt auch Gegenstimmen: „Ich verstehe die Kritik, aber 90% der Leute die hier den Moralapostel spielen kaufen weiterhin Produkte von Maggi, Thomy, Wagner Pizza, Nespresso, KitKat etc. Am Ende merken vielleicht auch die Letzten, dass man Kräuter auch selbst (billiger) anpflanzen kann“, wird angemerkt.

In der TV-Sendung Höhle der Löwen hatte Star-Investor Frank Thelen 2016 300.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile investiert. Die Bewertung damals: 1,5 Millionen Euro. Inzwischen liegt der Umsatz von Ankerkraut Medienberichten zufolge bei rund 50 Millionen Euro.

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