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Verzweifelte Elefanten sterben an Plastikmüll: Wie Sri Lanka weitere Tote verhindern will

Sri Lanka, Ampara: Der Körper eines wilden Elefanten liegt in einer offenen Mülldeponie im Dorf Pallakkadu im Bezirk Ampara, etwa 210 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo.
Foto: Achala Pussalla/AP/dpa

Auf einer Mülldeponie in Sri Lanka wurden tote Elefanten entdeckt: Sie haben Abfall gefressen, weil sie sonst keine Nahrung mehr finden konnten. Nun soll ein Graben errichtet werden, um die Tiere abzuhalten. Doch die Maßnahme greift zu kurz – und die Bilder zeigen nur ein Beispiel von vielen. Überall auf der Welt sterben Tiere, weil wir immer und immer mehr Müll produzieren.

Colombo (dpa) – Sri Lanka will einen Graben um eine riesige Mülldeponie anlegen, nachdem mehrere wilde Elefanten nach dem Fressen von Plastik gestorben sind. Dies sei die einzige Möglichkeit, die hungrigen Tiere vom Fressen auf der rund 800 Meter auf 800 Meter großen Deponie abzuhalten, sagte ein Sprecher des Wildtierministeriums der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen acht Jahren seien so mehr als 20 Elefanten gestorben.

Bilder von Elefanten im Müll sind keine Seltenheit

Zuletzt hatte der Tod zweier Elefanten landesweit Schlagzeilen gemacht, nachdem sich Bilder der Tiere im Müll rasch verbreiteten. Auch ein Video machte die Runden, in dem Mitarbeiter der Wildtierbehörde Plastik aus dem Rektum des einen Tieres gezogen hatten. Eine Obduktion soll die Todesursache der beiden Elefanten noch bestätigen.

Wildtieraktivist:innen wollen aber, dass mehr für die Elefanten getan wird. Auf dem ganzen Inselstaat südlich von Indien gibt es mehr als 50 Mülldeponien, von denen Wildtiere ebenfalls Plastik fressen. Rund fünf Elefanten sterben so pro Jahr.

Wilde Elefanten suchen auf einer offenen Mülldeponie im Dorf Pallakkadu im Bezirk Ampara, etwa 210 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo, nach Nahrung.
Wilde Elefanten suchen auf einer offenen Mülldeponie im Dorf Pallakkadu im Bezirk Ampara, etwa 210 Kilometer östlich der Hauptstadt Colombo, nach Nahrung. (Foto: Achala Pussalla/AP/dpa)

Noch deutlich mehr Elefanten sterben auf Sri Lanka allerdings, weil sie sich an Sprengkörpern verletzen, sie Stromschläge von Elektrozäunen treffen oder sie erschossen werden. Dahinter stecken meist Landwirt:innen. Denn weil Menschen zunehmend im Lebensraum der Elefanten siedeln, zerstören diese mehr und mehr Felder und Häuser. Einige werden auch durch Wilderei getötet, weil ihre Stoßzähne begehrt sind. Insgesamt starben im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben 369 Elefanten an nicht natürlichen Ursachen. Nach der letzten Zählung vor zehn Jahren gibt es rund 6000 Elefanten auf Sri Lanka.

 In den letzten acht Jahren sind etwa 20 Elefanten gestorben, nachdem sie Plastikmüll auf der Deponie gefressen hatten.
In den letzten acht Jahren sind etwa 20 Elefanten gestorben, nachdem sie Plastikmüll auf der Deponie gefressen hatten. (Foto: Achala Pussalla/AP/dpa)

Utopia meint: Wir haben alle ein Müllproblem

Mit dem Müllproblem ist Sri Lanka nicht allein. In Deutschland gäbe es wohl ähnlich hohe Müllberge, würden wir unseren Müll nicht kontrolliert verbrennen – und ins (meist asiatische) Ausland verschiffen. Für uns mag eine Verpackung aufhören zu existieren, sobald wir sie in eine Tonne werfen. Doch die Realität sieht anders aus: Jede Joghurtpackung, jede Riegelhülle kann noch Jahrzehnte (oder Jahrhunderte) lang die Umwelt belasten – und in der Menge Tieren zum Verhängnis werden.

Was du tun kannst? Müll vermeiden, wann immer es geht. Hier findest du einige Tipps:  

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