Student*innenfutter bei Edeka löst Kontroverse im Netz aus Von Lena Rauschecker Kategorien: Konsum Stand: 14. Juli 2021, 14:11 Uhr Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - TBIT Egal ob in der Uni, im Büro oder abends auf der Couch: Studentenfutter knabbern viele von uns gerne. In einer Edeka-Filiale steht aber jetzt nicht mehr der altbekannte Rosinen-Nuss-Mix im Regal, sondern ein Student*innenfutter mit Gendersternchen. Die Diskussion im Netz ließ nicht lange auf sich warten. Im Edeka-Markt Wollny in Friedberg nähe Augsburg gibt es seit Juli eine Neuheit im Snackregal: Das Student*innenfutter der Firma Fairfood Freiburg. Wobei, neu ist das Produkt an sich nicht. Bio-Studentenfutter gibt es schon länger zu kaufen, bislang unseres Wissens aber ohne das Gendersternchen im Namen. Die gendergerechte Namensänderung stieß auf kontroverse Reaktionen. Student*innenfutter im Regal Zu Beginn platzierte die bayerische Edeka-Filiale das Bio-Student*innen-Futter mit gendergerechter Auszeichnung kommentarlos im Regal. Dann aber postete Filialleiter Michael Wollny ein Foto des Produkts auf Facebook und Twitter mit der Frage: „Welche Gefühle genau verletzt #Gendern eigentlich?“. https://twitter.com/EdekaWollny/status/1413204084694437888 Die Reaktionen kamen umgehend – und reichten von Zuspruch über Unverständnis bis zu Boykott und erwartbarer Kritik. Einige Twitter-User:innen feierten die Namensanpassung als „gute Aktion!“ und lobten das Mehrwegglas: https://twitter.com/marnaswelt/status/1413252262890246144 Von anderen kam massiver Gegenwind: https://twitter.com/jerzy_freitag/status/1413206597493473283 Hersteller verteidigt gendergerechte Sprache Die Fairfood Freiburg GmbH, die den Snack im Pfandglas herstellt, meldete sich über Facebook ebenfalls zu Wort: „Wir möchten mit unserem Studifutter eigentlich nur möglichst viele, diverse Menschen ansprechen. Ob Studierende, Student_innen oder Student*innen ist für uns zweitrangig. Welche Diskussionen, Hass und Begeisterung ein * auslösen kann, überraschte uns dann aber doch.“ Gender-Debatte wird emotional geführt – aber rein virtuell Die emotional geführte Genderdebatte, die dieses Mal an einer Nuss-Rosinen-Mischung entbrannt ist, überrascht uns nicht wirklich. Gendern treibt Politik und das Netz derzeit um. Anfang der Woche sorgte die Lufthansa für Aufsehen: Die Anrede „Damen und Herren“ wird es dort künftig nicht mehr geben. Lies dazu: Lufthansa begrüßt in Zukunft nicht mehr „Damen und Herren“ Interessant bei aktuellen Runde der Genderdebatte: Die Diskussion findet (mal wieder) rein virtuell statt. Wie Michael Wollny gegenüber jetzt.de bestätigte, gab es in seinem Supermarkt „noch keinerlei Reaktionen auf das Produkt.“ „Wir haben auch schon einige Gläser Student*innenfutter verkauft“, so der Filialleiter weiter. Wir finden das vegane Produkt – unabhängig vom Namen – gut, denn es trägt ein Bio-Siegel, ein Fairtrade-Siegel und ist im Mehrweg-Pfandglas abgefüllt. Wir schließen uns deshalb der Meinung von Wollny an: „Auf Twitter kam schon der Vorwurf, man würde hier Pinkwashing betreiben. Diese Nüsse sind aber in Bio-Qualität, sie sind fair gehandelt und in einem Pfandglas abgefüllt. Wichtig ist eben, was drinnen ist, nicht, was darauf abgedruckt ist.“ ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 23 13 Vielen Dank für deine Stimme! HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: