Der VW-Bus war einer der größten Hits der Automobilgeschichte. Davon vielleicht inspiriert: Das „Nimbus E-Car“. Der Van kommt aus Brasilien und fährt überwiegend elektrisch.
Wir Konsumenten können nur nehmen, was der Markt hergibt – Designer haben es da etwas besser, denn sie können sich die Autos der Zukunft selbst ausdenken. Beim Brasilianer Eduardo Galvani kam dabei das Nimbus E-Car heraus, ein tonnenförmiges Elektroauto zwischen Bus, SUV und Offroader, das verdammt viel Blick ins Freie bietet.
Nimbus E-Car: gebaut aus Leichtbaumaterialien
Den knuffigen Nimbus hat Galvani vor allem für ländlichen Verkehr entwickelt, er soll aber auch kurze Strecken in der Stadt meistern können. Die riesigen Fensterscheiben sorgen dabei für einzigartige Ausblicke und sollen zugleich für bessere Sicht bei schlechtem Wetter und bei Nacht sorgen.
Als Material für das Nimbus-Elektroauto denkt Galvani vor allem an Leichtbaustoffe wie Aluminium, Titan und natürlich kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CFK), wie ihn zum Beispiel auch BMWs Elektroauto i3 verwendet. Auffällig ist der begehbare Dachgepäckträger, der an einige VW-Bully-Modelle erinnert. Mit den Maßen 420 x 210 x 260 cm ist der Elektro-Van ähnlich lang, aber etwas breiter und höher als der Bully.
Hybrid-Elektroauto mit 1,3 Liter Verbrauch
Der Hybridmotor im Heck arbeitet nicht rein elektrisch. Doch anders als bei gängigen Hybriden treibt der kompakte Verbrennungsmotor nicht das Auto selbst an, sondern dient nur dazu, im Fall der Fälle den Akku des 130-KWh-Elektromotors nachzuladen. Bei einer Reichweite von theoretisch 320 Kilometer soll der Spritverbrauch nur 1,3 Liter / 100 km betragen. Denkbar wären hier auch andere Verbrennungssysteme, etwa Autogas oder Brennstoffzellen.
Teile des Wagens mit Hinterradantrieb sollen außerdem mit Solarzellen bedeckt sein, deren Strom zurück in den Li-Ion-Akku fließt – hier geht das Nimbus E-Car allerdings nicht ganz so weit wie das Solarauto Sion oder andere Solarfahrzeuge.
Die Batterie befindet sich unter den Fahrgästen und hält daher den Schwerpunkt des Fahrzeugs niedrig, auch wenn die Personen relativ hoch sitzen. Geschwindigkeit ist bei einem solchen Offroad-Fahrzeug nicht wichtig, auch wenn der Name „Nimbus“ an den schnellen Besen von Harry Potter erinnert – doch 130 km/h kann sich der Entwickler schon vorstellen.
Innen steht, wie es sich für ein Bus-artiges Fahrzeug gehört, reichlich Platz für 5 Personen zur Verfügung, die alle durch Airbags geschützt sind. Ein 7-Zoll-Display mit Bordcomputer bietet Zugriff auf verschiedene Fahrstile, steuert Extras wie die automatische Bergabfahrhilfe und bietet Internet plus Wifi und USB-Anschlüsse. Damit niemand so einfach den knubbeligen Bus mopst, gibt es ein Antidiebstahlsystem mit integrierter Fahrzeugortung.
Nimbus E-Car: zu schön, um wahr zu sein
Nun klingt das alles aber ein wenig zu schön, um wahr zu sein. Und tatsächlich wird das exotische Fahrzeug wohl eher nicht gebaut werden: Das Nimbus-E-Car von Eduardo Galvani ist nämlich ausdrücklich ein Konzeptfahrzeug.
Als solches soll das Nimbus E-Car vor allem zeigen, wie sich verschiedene, meist schon vorhandene technische Möglichkeiten zusammenbringen lassen. Der brasilianische Designer, der auch einen ultraleichten Stadthelikopter mit Solarzellen gestaltet hat, will Technik und Ökologie plausibel unter einen Hut bringen und Ingenieure dazu inspirieren, solche Konzeptfahrzeuge dann auch wirklich in die Realität umzusetzen.
Schade, dass es den knuffigen Nimbus noch nicht gibt. Es ist genau der „Bully“, den wir heute gerne sähen. Vielleicht wird ja der elektrische VW Bully ID Buzz ebenso interessant.
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