Wer seinem Kind eine Puppe schenken möchte, hat es gar nicht so leicht: Bei Öko-Test sind mehr als die Hälfte aller getesteten Puppen durchgefallen. Ob Kunststoff oder Stoff, teuer oder billig – eine Garantie für eine gute Puppe haben Eltern nicht.
Die gute Nachricht vorweg: Immerhin fünf Puppen sind mit „gut“ oder sogar „sehr gut“ ausgezeichnet worden. Schon 2014 und 2016 hatte Öko-Test verschiedene Puppen aller großen Marken getestet und schon damals sind viele durchgefallen. Der Grund: Viele Puppen gefährden die Sicherheit der Kinder und sind „nicht verkehrsfähig“ – sie hätten also gar nicht verkauft werden dürfen. Außerdem sind einige Puppen mit Schadstoffen belastet, kritisiert Öko-Test in der aktuellen Ausgabe (12/2018).
Gefährliche Puppen bei Öko-Test
Können Puppen gefährlich sein? Ja, hat Öko-Test festgestellt: An vielen Puppen lösen sich Kleinteile, die Kinder verschlucken können. Auch Nähte gehen oft sehr leicht auf und geben die Füllung frei. Wenn sich Kinder diese in den Mund stopfen, können sie daran ersticken. Die Puppen erfüllen in diesen Fällen nicht mehr die europäische Spielzeugnorm EN 71, erklärt Öko-Test. Unter anderem sind diese Puppen als „nicht verkehrsfähig“ durchgefallen:
- Toys“R“Us: Bei der Puppe You & Me Neugeborenes Baby löst sich der Klettverschluss, kritisiert Öko-Test. Außerdem enthält sie Bisphenol A, das die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Auch halogenorganische Verbindungen, PVC und Ersatzweicher fand Öko-Test. Der Hersteller hat die Puppe jetzt aus dem Verkauf genommen.
- Nanchen: Die Puppe Ronja hat ein rotes Kleid, das abfärbt. Außerdem löst sich die Naht und gibt die Füllung frei. Der Hersteller bietet Kunden an, die Puppe umzutauschen.
- Heidi Hilscher: Die Puppe Dida verfügt über ein langes Haarband, das sich löst und an dem sich Kinder strangulieren können. Der Hersteller will hier nachbessern.
Insgesamt bewertet Öko-Test elf Puppen als „nicht verkehrsfähig“. Neben den genannten sind es Produkte von Bayer Design, Götz, Schildkröt, Simba Toys, Heless, Heunec, Kösener Spielzeug und Sterntaler.
Teure Stoffpuppen sind tendenziell weniger mit Schadstoffen belastet, sagt Öko-Test. Puppen aus Kunststoff haben meistens mehr bedenkliche Stoffe, beispielsweise PVC, halogenorganische oder chlorierte Verbindungen oder Ersatzweichmacher.
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Gute Puppen: Diese überzeugen im Test
Nur eine einzige Puppe weist keine Sicherheitsmängel auf und ist auch frei von Schadstoffen. Öko-Test rät Eltern, die Puppe vor dem Kauf genau zu prüfen: Können Kleinteile abfallen und Nähte aufreißen? Von Puppen mit künstlichen Wimpern rät Öko-Test ab, denn sie lösen sich sehr leicht. Auch große Schlaufen und Haarbänder sollte eine Puppe nicht haben. Damit können sich Kinder im schlimmsten Fall strangulieren.
In der Bewertung von Öko-Test haben leider viele kleine Puppenmanufakturen schlecht abgeschnitten – oft weil sich Einzelteile von den Puppen gelöst haben. Die Erstickungs- oder Verletzungsgefahr ist hierbei vor allem bei jüngeren Kindern hoch, wenn sie die Puppe in den Mund nehmen. Bei älteren Kindern besteht die Gefahr oft nicht mehr. Es lohnt sich also, sich die Testergebnisse genau anzusehen, bevor man sich für eine Puppe entscheidet.
Alle Details findest du in der Ausgabe 12/2018 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.Öko-Test Puppen als PDF kaufen**
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