Öko-Test hat für ihre ersten Ausgabe im Jahr 2019 verschiedene Yogamatten getestet und kann immerhin jede zweite Sportunterlage empfehlen. Doch das bedeutet auch: 50 Prozent der untersuchten Yogamatten enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe.
Im Material der Matten fanden die Experten beispielsweise umstrittene Weichmacher oder toxische Salze, die krebserregend sein können. Auch Yogamatten aus Naturmaterialien sind (leider) nicht immer die beste Wahl …
Yogamatten sollen während der Übungen für einen festen Stand auf dem Boden sorgen aber gleichzeitig weich genug sein, um sich auch für entspannende Yoga-Figuren zu eignen. Die Zeitschrift Öko-Test hat verschiedenste Yogamatten von sieben Laboren untersuchen lassen: Unter ihnen befinden sich preiswerte Yogamatten aus Kunststoff, etwas teurere Matten aus Naturkautschuk und sogar besonders hochwertige Yogamatten aus Schurwolle.
Die Ergebnisse fielen gemischt aus: Yogamatten aus Naturmaterialien schnitten nicht immer am besten ab und Plastikmatten nicht zwangsläufig am schlechtesten. Wer eine wirklich gute und gesunde Yogamatte möchte, sollte also genau hinschauen – zum Beispiel auf die folgenden Testergebnisse.
Yogamatten bei Öko-Test: Schurwolle ist erste Wahl
Von den 18 getesteten Yogamatten erhielt ganze acht die Bestnote „sehr gut“. Darunter befinden sich Yogamatten aus dem Kunststoff TPE (thermoplastische Elastomere) und Schurwolle. TPE enthält keine Weichmacher und ist biologisch abbaubar, doch die Produktion findet häufig in Asien statt. Das sorgt für eine schlechte CO2-Bilanz, außerdem stehen asiatische Hersteller immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik.
Die Ergebnisse von Öko-Test beziehen sich wie immer ausschließlich auf mögliche Schadstoffe. Dies erklärt auch, warum zahlreiche Yogamatten aus China und Taiwan besser abschnitten, als vielleicht zu erwarten gewesen wäre.
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Da Öko-Test die Produktionsbedingungen und Transportwege bei der Bewertung nicht einbezieht, sind von den Testsiegern unserer Meinung nach nur zwei Produkte wirklich empfehlenswert, nämlich die beiden Yogamatten aus Schurwolle, die in Deutschland hergestellt werden.
Es handelt sich um:
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Hesssnatur Yogamatte Lammflor (zu bestellen** direkt bei Hessnatur)
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Bausinger Yogamatte Premium (Bio) (zu bestellen** u.a. bei Amazon)
Yogamatten aus PVC und Naturkautschuk bei Öko-Test
Andere Produkte schnitten nicht so gut ab: In den getesteten Yogamatten aus PVC hat Öko-Test Ersatzweichmacher gefunden. Daher erhielten sie eine schlechtere Bewertung. Über das Gesundheitsrisiko von PVC ist noch nicht so viel bekannt, wie wünschenswert wäre. Klar ist aber, dass PVC nicht biologisch abbaubar ist und bei der Müllverbrennung des Materials gesundheitsschädliche Gase entstehen.
In einer der PVC-Yogamatten fanden die Laborexperten außerdem Naphthalin: Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann der Stoff zu Atemwegserkrankungen und Tumoren führen, außerdem gilt er als möglicherweise krebserregend. Auch in drei anderen Yogamatten hat Öko-Test den Problemstoff Naphthalin entdeckt.
Naturkautschuk ist ein beliebtes natürliches Material, konnte aber im Test ebenfalls nicht überzeugen: Einige Matten enthielten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die laut Umweltbundesamt krebserregend, erbgutverändernd und/oder fortpflanzungsgefährdend sein können. Andere Matten aus Naturkautschuk enthielten laut Laborbefund eine Vorstufe zu Nitrosaminen, die als potentiell krebserregend gelten.
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Yogamatten mit antibakteriellem Schutz …
… braucht kein Mensch, findet zumindest Öko-Test. Hersteller Lululemon bewirbt eine seiner Yogamatten zwar damit, dass ein antimikrobieller Zusatz die Bildung von Schimmel verhindere; diese Extraportion Chemie sollten sich Yoga-Freunde aber sparen. Denn wer seine Yogamatte pflegt und vernünftig lagert, muss keinen Schimmel fürchten.
Dabei war der Anti-Schimmelschutz der Yogamatte von Lululemon nur die Spitze des Eisbergs: Bereits wegen Nitrosaminen sowie Vorstufen von Nitrosaminen war die Matte durch Ökotest abgewertet worden. Sie besteht aus Natur- und Synthetik-Kautschuk sowie verschiedenen Plastiksorten. Problematisch an dieser Mischung ist, dass sie auch Latexproteine enthält – diese wiederum können Allergien auslösen.
Alle Details findest du in der Ausgabe 01/2019** von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.
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