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Mantel mit versteckter Botschaft: Natalie Portmans stille Kritik an den Oscars

Natalie Portman, Oscars
Foto: Nick Agro / ©A.M.P.A.S.

Bei der diesjährigen Oscarverleihung hatte auch Schauspielerin Natalie Portman einen Auftritt. Auf dem roten Teppich präsentierte sie einen Mantel, auf dem mehrere Namen zu lesen waren. Die Schauspielerin kritisierte damit einen Missstand, der bei den Oscar-Verleihungen Tradition hat.

Scafaria, Wang, Gerwig, Matsoukas und Har’el – das sind nur einige der Namen, die auf Natalie Portmans Mantelsaum zu lesen sind. Die Schauspielerin hatte die Namen mit goldfarbenem Faden auf ihren Mantel sticken lassen.

Dahinter verbergen sich die Nachnamen von Regisseurinnen, die erfolgreiche Filme produziert haben – aber nicht für die Oscars nominiert wurden. Greta Gerwig beispielsweise verfilmte das Historiendrama „Little Women“, Lulu Wang ist die Regisseurin von „The Farewell“ und Lorene Scafaria von „Hustlers”.

Natalia Portman unterstützt Regisseurinnen

Mit ihrem Mantel wollte sie „die Frauen anerkennen, die für ihre unglaubliche Arbeit in diesem Jahr nicht anerkannt wurden – auf meine eigene subtile Weise“, sagte Natalie Portman der „Los Angeles Times“ auf dem roten Teppich.  Für den Oscar für die beste Regie waren ausschließlich Männer nominiert.

Es war nicht das erste Mal, dass diese Award-Kategorie von Männern dominiert wurde – und nicht das erste Mal, dass Portman dagegen protestierte. Bei den Golden Globes 2018 verkündete die Schauspielerin die nominierten Regisseure und sagte: „Und das sind die ausschließlich männlichen Kandidaten.“ Ihr Auftritt sorgte damals für Schlagzeilen – hier ist er in einem Youtube-Video zu sehen:

Bislang hat erst eine Frau den Oscar für „Beste Regie“ gewonnen

Die Oscars und andere große Award-Shows stehen schon länger in der Kritik – weil Frauen sowie People of Color dort unterrepräsentiert sind. Besonders in der Kategorie „Beste Regie“ scheint es für Frauen fast unmöglich zu sein, eine Trophäe mitzunehmen: In den 91 Jahren der Oscar-Verleihung wurden bislang erst fünf Frauen für die beste Regie nominiert. Nur eine einzige hat die Auszeichnung gewonnen. (Kathryn Bigelow im Jahr 2009 für dem Film „Tödliches Kommando – The Hurt Locker“)

Utopia meint: Patriarchale Strukturen sind auch in der Filmindustrie fest verankert, das zeigen diese Zahlen deutlich. Aktionen wie der Statement-Mantel von Natalie Portman können dagegen erst einmal wenig ausrichten – aber sie sie verschaffen dem Problem Aufmerksamkeit. Damit sich grundlegend etwas ändert,  braucht es einen generellen Systemwandel: Zugangsbarrieren für Frauen zum Regisseursberuf müssen verschwinden und die Leistungen von Regisseurinnen müssen gleichberechtigt anerkannt werden.

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