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Dieser niedliche Pixar-Kurzfilm zeigt, was in unserer Arbeitswelt falsch läuft

Purl Pixar Kurzfilm
Foto: Screenshot Disney Pixar

Ein rosafarbenes Wollknäuel fängt einen neuen Job an – und muss alles an sich ändern, um dazu zu gehören. Der neue Kurzfilm von Pixar zeigt, wie belastend der Arbeitsalltag für viele Frauen oder Minderheiten sein kann. Er macht aber auch Hoffnung.

In der Firma „B.R.O. Capital“ arbeiten nur Männer. Sie alle sehen ziemlich gleich aus: Kurze Haare, schwarze Anzüge, dieselbe Krawatte. Nur Purl sticht heraus:  ein rosafarbenes Wollknäuel, das seinen ersten Tag bei B.R.O. Capital hat – und im Film für die weibliche Angestellte steht.

Schon als Purl das Büro zum ersten Mal betritt, schauen die neuen Kollegen skeptisch. Aber Purl ist hoch motiviert und gut gelaunt. Sie dekoriert ihren Schreibtisch, begrüßt die Männer freut sich über die neue Stelle. Es dauert jedoch nicht lange, bis aus ihrer anfänglichen Begeisterung Frustration wird.

Purl passt nicht dazu

Purl Pixar Kurzfilm
Purl am Anfang des Kurzfilms. (Foto: Screenshot Disney Pixar)

Die „Bros“ wollen nichts mit Purl zu tun haben. Als sie einen Witz macht, lacht niemand. Im Meeting heißt es, Purl sei zu „soft“.  Als die Männer gemeinsam in die Mittagspause gehen, bleibt das Wollknäuel allein zurück.

Purl packt ihre Sachen, um die neue Arbeitsstelle wieder zu verlassen. Aber sie hat noch eine Idee: Sie strickt sich um, sodass sie aussieht wie alle anderen: schwarzer Anzug, breite Schultern und Krawatte. Purl ist nun nicht mehr kugelförmig, sondern rechteckig. Ihre Schreibtisch-Dekoration ist jetzt grau und schwarz statt bunt.

Auch in ihrem Verhalten passt sie sich an: Sie macht derbe Macho-Witze und brüllt im Meeting herum. Außerdem spricht sie mit einer dunklen Stimme. Die Veränderungen kommen bei Purls Kollegen gut an. Sie akzeptieren sie von nun an im Team.

Hier der Pixar-Kurzfilm in voller Länge auf Youtube (acht Minuten):

Purl steht für die Frau in männerdominierten Berufen

Pixar hat den Kurzfilm bereits 2019 veröffentlicht – er ist jedoch aktueller denn je. Der Clip soll verdeutlichen, wie sich viele Frauen in männerdominierten Arbeitsumfeldern fühlen. Frauen werden dort oft nicht ernst genommen und sind von Anfang an Außenseiter. Ihre Kompetenzen werden angezweifelt, sie müssen sich ständig beweisen.

Um erfolgreich zu sein und Anerkennung zu erhalten, übernehmen einige bestimmte Eigenschaften und Verhaltensweisen ihrer männlichen Kollegen. So gibt es Frauen, die im Beruf bewusst mit einer tieferen Stimme sprechen, da tiefe Stimmen mit besseren Führungsqualitäten assoziiert werden.

Ein gutes Ende

Die Regisseurin des Pixar-Kurzfilms Kristen Lester erklärte im Interview, dass das Video auf ihren eigenen Erfahrungen im Berufsleben basiere. Lester macht mit dem Video aber auch Mut, denn die Geschichte geht noch weiter.

Purl arbeitet eine Weile als angepasster „Bro“. Dann fängt jedoch eine neue Mitarbeiterin bei B.R.O. Capitals an: ein gelbes Wollknäuel namens Lacey. Lacey hat anfangs dieselben Schwierigkeiten wie Purl, sie wird ignoriert und verspottet.

Purl wird klar, dass sie sich selbst verstellt hat und ihr wahres Ich aufgegeben hat. Sie entschließt sich, Lacey ins Team aufzunehmen und wieder zum rosa Wollknäuel zu werden.

Am Ende arbeiten in der Firma anzugtragende Männer und zahlreiche bunte Wollknäuel zusammen – und verstehen sich bestens. Offenbar haben Purl und Lacey es geschafft, etwas in der Firma zu verändern. Der Kurzfilm zeigt vor allem eins: Wie wichtig Solidarität unter „Außenseitern“ und marginalisierten Gruppen ist. Und wie wichtig Toleranz, Verständnis und Rücksichtnahme sind – nicht nur in der Arbeitswelt.

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