Powerbanks sind die Retter in der Not, wenn der Handyakku leer ist. Öko-Test hat die Leistung der externen Akkus überprüft und sie auf Schadstoffe getestet.
Auf den ersten Blick kann man bei Akkuladegeräten nicht viel falsch machen: Von elf untersuchten Akkupacks im Powerbank-Test sind neun entweder „Sehr Gut“ oder „Gut“. Nur zwei Powerbanks sind „Befriedigend“.
Grund für das fast durchweg gute Abschneiden ist allerdings, dass schädliche Inhaltsstoffe weniger als ein Drittel der Gesamtnote ausmachen. Dabei hat Öko-Test bei fast allen Powerbanks bedenkliche Stoffe gefunden. Umweltschädliches Brom, chlorierte Verbindungen oder giftiges Antimon stellte das Labor bei genaueren Untersuchungen fest.
Allgemein gilt: Wer keine Powerbank braucht, sollte darauf verzichten, denn auch diese Geräte sind im Wesentlichen Akkus – und deren Produktion ist ökologisch höchst problematisch. Details im Beitrag Hier beginnt das Leben deines Smartphone-Akkus.
Powerbank-Testsieger bei Öko-Test
Der Testsieger zählt zu den hochwertigeren Powerbanks und bringt richtig viel Akkukapazität mit: Die Hama Power Pack Joy kann mit ihren 10.400 mAh ein Smartphone etwa dreimal komplett aufladen. Auch bei Kälte liefere diese Powerbank noch eine solide Leistung, so Öko-Test. Andere Powerbanks verlieren dagegen bei niedrigen Temperaturen einen großen Teil ihrer Power.
Positiv hob Öko-Test auch hervor, dass die Powerbank selbst schnell aufgeladen ist und die Energie fast ohne Verluste über Wochen speichern kann. Der Testsieger ist das einzige Akkupack, das keine PVC oder andere chloride Verbindungen enthält. Sie sind nur schwer recyclebar und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Testsieger mit Brom belastet
Trotz des „Sehr Guten“ Ergebnisses: Auf der Platine fand das Labor umweltschädliches Brom. Das wird in der EG-Richtlinie als „Gefahrstoff“ eingestuft und soll möglichst nicht verwendet werden. Denn auf Mülldeponien kann das giftige Brom in den Boden und das Trinkwasser gelangen. Bereits bei Fieberthermometern vergab Öko-Test Bestnoten, obwohl giftige Stoffe verarbeitet waren. Unterm Strich ist der Powerbank-Testsieger aber zumindest der Akku mit den wenigsten Schadstoffen.
Solar-Technik enttäuscht im Powerbank-Test
Wer Energie sparen will, kann auf eine Powerbank mit Solarpanels setzen. Auch Öko-Test hat mit dem Modell Dörr SC-10.000 eine Solar-Powerbank in die Testreihe aufgenommen. Doch das Ergebnis enttäuscht: Mit der schlechtesten Note „ungenügend“ bewertete Öko-Test die Ladedauer. Sie braucht mehr als 70 Stunden Sonnenschein, um vollständig aufgeladen zu werden. Praxistauglich ist die Solar-Powerbank damit nicht.
Unterschätztes Sicherheitsrisiko von Powerbanks
Von den acht „Guten“ Powerbanks haben vier der Falltest nicht bestanden: Nach vier Stürzen aus einem Meter Höhe waren die Powerbanks zwar noch funktionstüchtig, doch die aufgebrochene Hülle stellt ein hohes Sicherheitsrisiko dar.
Die Technik selbst sei ebenfalls ein Risikofaktor: Bei einem Kurzschluss schalten die Powerbanks sich zwar aus, doch bei Hitze gibt keinen solchen Mechanismus. Sie können heißlaufen und explodieren, warnt Öko-Test.
Schwermetall Antimon nachgewiesen
Beim Powerbank-Test fand das Labor bei einem Gerät sogar das giftige Schwermetall Antimon. Es steht im Periodensystem unter Arsen und ist ähnlich giftig. Häufig wird es als Flammschutzmittel eingesetzt, wie etwa auch Brom.
Den ganzen Test kannst du in der Ausgabe 12/2017 von Öko-Test und auf www.oekotest.de nachlesen.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Ökostrom-Test zeigt Fallen bei der Tarif-Wahl auf
- Fairphone 2 im Dauer-Test: Was taugt es noch nach einem Jahr?
- Handystrahlung: So stark strahlen aktuelle Top-Smartphones
War dieser Artikel interessant?