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Ökostrom-Test zeigt Fallen bei der Tarif-Wahl auf

Ökostrom Test
© Utopia.de

Ökostromanbieter liegen im Trend, und das ist gut so. Schlecht ist nur, dass nicht alles wirklich Grünstrom ist, wo „Ökostrom“ draufsteht. Öko-Test hat sich in der aktuellen Ausgabe Stromanbieter vorgeknöpft und teils auch grauen Strom in grünen Schläuchen gefunden.

Die Kunden wollen grünen Strom, um Umwelt und Klima zu schützen. Und die Produzenten stellen mehr her: Erneuerbare Energiequellen haben 2016 zur insgesamt in Deutschland erzeugten Strommenge bereits 29 Prozent beigetragen.

Der Markt für sauberen Strom wächst also. Und das hat Folgen: Zum einen werden die Angebote vielfältiger, der Strom klimafreundlicher. Das ist gut. Zum anderen treten Anbieter ein, die nur vom Trend profitieren wollen – aber nicht wirklich an der Energiewende interessiert sind. Und das ist schlecht.

Denn „Energiewende“ bedeutet: Wir arbeiten weiterhin daran, in unserem Land auf stabile Weise vor allem Strom aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen. Einfach nur „irgendeinen eingekauften Ökostrom verkaufen“ reicht da nicht, findet Öko-Test.

Öko-Test: Ökostromtarife näher betrachtet

Das Verbrauchermagazin nimmt die 29 von EcoTopTen.de empfohlenen bundesweiten Ökostromtarife als Grundlage und verpasst ihnen im Bereich „Tarif“ pauschal ein „sehr gut“. Doch Öko-Test klopft die Anbieter auf weitere Kriterien ab: Bieten sie in konventionellen Tarifen auch Kohle- und Atomstrom? Sind sie mit Atomkonzernen verbunden? Welche Label haben sie? Aus welchen Quellen kommt der Strom? Wie steht es um Mindestvertragslaufzeit und Preise?

Das Ergebnis:

  • Die von Utopia ausdrücklich empfohlenen Ökostromanbieter Die Bürgerwerke, EWS Schönau, Greenpeace Energy, Mann Strom, Naturstrom und Polarstern schneiden auch in diesem Ökostrom-Test mit je einem Tarif „sehr gut“ ab. Besuche auch unsere Liste: Die besten Ökostromanbieter.
  • Bei Öko-Test ebenfalls mit „sehr gut“ bewertet wurden die Tarife BayWa Ökostrom 12, Bürgerinitiative Umweltschutz Naturstrom Ökostrompool, Die Heidelberger Solidarstromer Heidelberger Solidarstrom, Die Ökostromer Edingen-Neckarhausen Ökostrom+, Die Schriesheimer Ökostromer Schriesheimer Ökostrom+, Enspire Energie Enspire Ökostrom, Klimaschutz+ Energiegenossenschaft Ökostrom+, ProEngeno Naturmix Family Premium, Prokon Regenerative Energien eG Prokon Strom, Solidarische Ökonomie Bremen Bremer Solidarstrom und Stadtwerke Mühlheim Staufen Alemannenstrom Markgräfler OK-Power+.
  • Sechs Tarife bekamen nur ein „befriedigend„. Grund ist oft, dass die Anbieter dieser Tarife noch Atom- oder Kohlestrom in ihren konventionellen Tarifen haben. Dazu gehört auch der unlängst mit viel Werbetamtam gepriesene Ökostromtarif der Bahn, DB Energie DB Strom 12. Übrigens: Besser als konventioneller Strom ist auch solcher Grünstrom allemal. Aber es geht eben noch besser.
  • Vier Tarife bekamen in diesem Ökostrom-Test nur ein „ausreichend„. Gemessen am Gesamtmarkt erscheint dies gering, aber hierbei muss man berücksichtigen, dass Öko-Tests ja nur 29 Tarife berücksichtigt, die über die EcoTopTen-Ökostrom-Liste bereits als deutlich „bessere Ökostromtarife“ gelten können.

Lass dich in der Utopia-Bestenliste Ökostrom-Anbieter zusätzlich von den Bewertungen der Utopia-Community inspirieren – oder gib dort deine Erfahrung mit einem Anbieter über eine Bewertung an andere Utopisten weiter.

Ökostrom-Test zeigt Fallen bei der Tarif-Wahl auf

Der Ökostrom-Test zeigt auch wieder die Fallen auf, in die Verbraucher tappen können:

  • Viele Anbieter sind – für den Verbraucher nicht oder nur schwer erkennbar – direkt oder indirekt mit konventionellem Strom aus Kohle und Atom verbunden. Öko-Test hat diesmal die Eigentümer auf einer ganzen Seite genauer aufgelistet. Zu den Hintergründen lies Echter Ökostrom von unabhängigen Anbietern.
  • Viele Anbieter bieten Tarife, die so ähnlich heißen wie die von EcoTopTen empfohlenen Tarife, aber nicht identisch sind. Öko-Test rät ausdrücklich dazu, sich die Namen der Tarife ganz genau anzuschauen.
  • Ein Blick auf die Ökostrom-Siegel kann hilfreich sein, wobei Öko-Test vor allem „ok-Power“ und „Grüner Strom Label Gold“ als gute Label betrachtet. Allerdings kann es auch Stromer geben, die gut sind – ohne diese Siegel zu haben. Zugleich schmücken sich mit diesen Qualitätszeichen auch Anbieter, die bei Öko-Test nur mit „ausreichend“ die Schlusslichter im Ökostrom-Test bilden. Lies dazu auch Ökostrom-Label: die wichtigsten Siegel.
Öko-Test 12/2017
Öko-Test 12/2017 (Cover: © ÖKO-TEST)

Wichtig auch: Phrasen, in denen etwa der besonders hohe oder im Vergleich zu ganz Deutschland höhere Anteil an „Erneuerbaren Energien gefördert nach dem EEG“ beworben wird, können den Verbraucher täuschen und den Anbieter grüner dastehen lassen, als er wirklich ist, so Öko-Test.

Eine Ausgabe, die sich lohnt: Öko-Test 12/2017 bietet Details, Besitzverhältnisse der Ökostrom-Anbieter und die komplette Liste mit allen Testergebnissen und Preisen – ab 23. November am Kiosk. Info: www.oekotest.de

Liste: Die besten Ökostromanbieter

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