Homeschooling und Distanzunterricht stellen Heranwachsende, Schulen und Eltern vor eine gewaltige Herausforderung. Ein Baustein für besseres Lernen könnten Rechner wie der 100-Euro-PC Raspberry Pi 400 sein.
Auch wenn das Thema Digitalisierung auf der politischen Agenda schon länger eine Rolle spielt: Die aktuelle Situation verdeutlicht, dass nicht jedes Kind zu Hause einfach dem Lehrplan nachkommen kann. Oft fehlen die finanziellen Mittel für eine technische Ausstattung.
Zahlreiche junge Menschen besitzen keinen Computer, oder müssen sich mit anderen Personen im Haushalt um einen Rechner streiten. Zusätzlich stellt das „Homeschooling“ aus sozialer Sicht ein Problem dar.
Raspberry Pi 400: günstiger als Laptops, Macbooks und Co.
Weil die Anschaffung eines Laptops oder PCs für gewöhnlich mehrere hundert Euro verschlingt, stellt der Raspberry Pi 400 eine kostengünstige Alternative dar. Das seit wenigen Monaten erhältliche Modell kostet etwas unter 100 Euro, wodurch sich mehr Menschen diesen PC leisten können.
Der Raspberry Pi 400 hat kein Gehäuse, wie bei anderen Computern üblich, sondern er hat die Form einer handlichen Tastatur, die den Computer vollständig enthält. Ein Bildschirm wird nicht mitgeliefert. Mit dem HDMI-Kabel kann die Tastatur mit kompatiblen Bildschirmen und Fernsehern verknüpft werden.
Folgende Teile werden jedoch mitgeliefert, sofern man das Raspberry-”Kit” bestellt:
- Maus
- Strom- und HDMI-Kabel
- Speicherkarte (Micro-SD)
- Bedienungsanleitung
Wer diese Hardware bereits besitzt, kann für weniger Geld eine “Stand-Alone”-Ausführung des Raspberry Pi 400 kaufen: nur den Computer in der Tastatur, ohne Zubehör.
Ein weiterer Unterschied dieser puristischen Variante besteht darin, dass die Software und Handbuch nicht von vornherein inkludiert sind. Dafür kostet die (deutsche) Tastatur mit integriertem Computer 75,50 Euro (plus Versandkosten) bei Anbietern wie Reichelt.de. Das gesamte Kit kostet durchweg knapp 100 Euro plus Versandkosten, ebenfalls bei Reichelt oder weiteren Vertriebspartnern von Raspberry.
Nicht einfach so kaufen
Der Mini-PC von Raspberry hat gewiss das Potenzial, den digitalen Zugang für eine Vielzahl von Menschen zu erleichtern.
Jedoch gilt auch hier: Bedenkenlos sollte der Umgang von Kindern und Heranwachsenden mit dem PC nicht stattfinden. Im Zeitalter der Digitalisierung ist Eltern und anderen Erziehungsberechtigten – wie bei Smartphones – angeraten, Wert auf eine maßvolle Nutzung zu legen. Schließlich stellt ständiges Online sein ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, dem zum Beispiel mit einem Digital Detox entgegen gewirkt werden kann.
Und natürlich belastet auch dieses System, wie alle Elektronik, die Umwelt. Als reines Ausprobier-System sollte man das also nicht betrachten, sondern wirklich überlegen, ob das im konkreten Einzelfall wirklich eine sinnvolle Anschaffung ist. Übrigens gibt es natürlich auch Alternativen zu einem solchen 100-Euro-Rechner: Die einfachste und nachhaltigste ist, schon vorhandene, gebrauchte Rechner zu verwenden. Auch die gibt es für unter 100 Euro bei eBay Kleinanzeigen und ähnlichen Gebrauchtkauf-Portalen.
So oder so ist es aber eine interessante und wichtige Entwicklung, mit preiswerter Hardware die Teilhabe an der digitalen Kultur zu ermöglichen.
Raspberry: der Lerncomputer
Die Raspberry Pi Foundation wurde 2009 gegründet und setzt sich zum Ziel, das Studium der Informatik und verwandter Themen zu fördern, und das besonders an Schulen. Ermöglicht werden soll das durch eine günstige und einfache Alternative zu teuren Laptops und Familien-PCs, die als Neuware mehrere Hundert Euro kosten.
2012 brachte das britische Unternehmen erstmals einen Einplatinencomputer auf den Markt: das rudimentäre Rechnersystem „Raspberry Pi“, mit dem Heranwachsende (und natürlich auch andere) ihre Kenntnisse im Programmieren und Experimentieren verbessern können.
In eine etwas andere Richtung geht das System „Arduino“, das meist als Microcontroller-Bausatz mit verschiedenen Einzelteilen, Sensoren, Motoren und so weiter kommt, die man mit Hilfe eines vorhandenen PCs programmieren kann. Hier können Alt und Jung mit wenig Geld lernen, wie Computertechnik, die mit der Umwelt interagiert, funktioniert – und dabei mit einfachen Mitteln erstaunliche Projekte umsetzen.
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