Die 3-Sekunden-Regel ist allseits bekannt und dient vielen Menschen als Orientierung, wenn sie auf den Boden gefallenes Essen noch verzehren wollen. Ob wirklich etwas an der Regel dran ist, erfährst du hier.
„3-Sekunden-Regel!“ Den Ausruf haben die meisten von uns bestimmt schon einmal gehört. Zum Einsatz kommt der Spruch, wenn Essen auf den Boden fällt. Es hält sich die Annahme, dass dieses noch gegessen werden kann, wenn es nur maximal drei Sekunden auf dem Boden lag.
Übrigens: Es existiert auch eine „5-Sekunden-Regel“, welche genauso funktioniert – das Essen darf dabei nur eben zwei Sekunden länger den Boden berühren.
Die 3-Sekunden-Regel ist äußerst bekannt, aber stimmt sie überhaupt? Dieser Frage sind Forscher:innen nachgegangen.
3-Sekunden-Regel: Was ist dran?
Eine Studie der Aston University aus dem Jahr 2014 zeigt, dass die Regel kein kompletter Unfug ist. Tatsächlich konnte nachgewiesen werden, dass an Nahrungsmitteln, die nur kurz auf dem Boden lagen, weniger Bakterien haften als an Nahrungsmitteln, die für längere Zeit den Boden berührten.
Die Studie wurde von Anthony Hilton, Professor für Mikrobiologie an der Aston Universität, und seinen Biologiestudent:innen durchgeführt. Diese haben den Transfer der beiden Bakterien Escherichia coli (E. coli) und Staphylokokken auf Lebensmitteln wie Toast, Nudeln und Keksen untersucht. Die einzelnen Nahrungsmittel wurden dabei verschieden lang auf dem Boden liegen gelassen – von drei bis 30 Sekunden.
Ob und welche Menge an Bakterien auf das heruntergefallene Nahrungsmittel übergehen, hängt zu großen Teilen davon ab, wie lange es liegen bleibt. Auch die Art des Bodens hat einen Einfluss darauf, wie sauber es bleibt: Überraschenderweise gehen von Teppichen weniger Bakterien auf das Essen über als von beispielsweise Laminat– oder Fliesenböden.
3-Sekunden-Regel lässt andere Faktoren außen vor
Die Ergebnisse konnte eine zwei Jahre später durchgeführte Studie noch einmal bestätigen. Forscher:innen der Rutgers University fanden ebenfalls heraus, dass Nahrungsmittel eher von Bakterien befallen werden, wenn sie länger am Boden liegen.
Die Studie zeigte aber auch, dass andere Faktoren von gleicher oder größerer Bedeutung für die Kontaminierung eines Lebensmittels mit Bakterien sind: Neben der Art des Bodenbelags (auch die Rutgers-Studie stellte fest, dass Teppich überraschenderweise weniger zum Transfer beiträgt) ist es vor allem der Feuchtigkeitsgehalt eines Lebensmittels, der Einfluss darauf hat, wie stark dieses mit Bakterien kontaminiert wird. Bakterien gehen demnach insbesondere auf feuchte Lebensmittel wie Wassermelone über.
Fazit: Natürlich musst du nicht jedes Essen wegschmeißen, das kurz auf den Boden gefallen ist. Vor allem, wenn es in deiner eigenen Wohnung passiert und nicht auf offener Straße, kannst du dabei mal ein Auge zudrücken. Bedenken solltest du jedoch, dass dabei immer das Risiko einer Infektion mit Bakterien besteht. Schlimme Folgen hat das jedoch in den wenigsten Fällen.
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