Apfelbäume können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Erfahre hier, wie du sie auf natürliche Weise bekämpfst.
Es gibt viele Anzeichen dafür, dass ein Apfelbaum von Schädlingen oder einer Krankheit befallen ist: Von Maden im Apfel über zerfressene Blätter bis hin zu Flecken auf der Schale. Apfelbaum-Krankheiten können sowohl die Früchte als auch den Baum oder sogar beides gleichzeitig befallen. Generell gilt: Wer einen Befall früh erkennt, kann seine oder ihre Ernte noch retten.
Wir zeigen dir, welche Apfelbaum-Krankheiten und -schädlinge es gibt und wie du sie auf natürliche Weise bekämpfen kannst.
Apfelbaum-Krankheiten
Es gibt eine ganze Reihe an Krankheitserregern, die den Apfelbaum befallen können.
Hier eine Auswahl der am stärksten verbreiteten Erreger:
- Apfelschorf (Venturia inaequalis): Hierbei handelt es sich um einen Pilz, den du bereits während der Blüte an olivgrünen Flecken auf den Blättern erkennen kannst. Die Flecken vergrößern sich in der Folge, trocknen ein und werden braun. Dies kann dazu führen, dass der Apfelbaum schon im August all seine Blätter verliert. So geschwächt, kann er im nächsten Jahr kaum Früchte ansetzen. Die Früchte bleiben trotz der Erkrankung essbar, allerdings lassen sie sich nicht mehr lange lagern. In der Landwirtschaft werden meist umweltschädliche Fungizide eingesetzt. Es gibt jedoch auch umweltfreundliche Mittel wie Ackerschachtelhalm-Brühe und präventive Maßnahmen, mit denen du diese Apfelbaum-Krankheit bekämpfen und verhindern kannst. Mehr dazu hier: Apfelschorf: So schützt du deinen Apfelbaum.
- Apfelmehltau (Podosphaera leucotricha): Ebenfalls eine Pilzerkrankung, bei der sich ein weißer mehliger Belag auf den Blättern absetzt. Dadurch wird die Fotosynthese gestört und die befallene Pflanze stirbt. Daher ist es umso wichtiger, den Mehltau früh zu erkennen und befallene Blätter zu entfernen. Weitere Maßnahmen gegen diese Apfelbaum-Krankheit kannst du hier nachlesen: Mehltau bekämpfen: Diese Hausmittel helfen deinen Pflanzen.
- Monilia-Fruchtfäule (Monilia fructigena): Oft bemerkst du die Fruchtfäule erst, wenn Fallobst mit dem typisch gelblich-braunen Schimmelpolster am Boden liegt. Doch auch noch hängende Früchte sind betroffen. Wenn die Frucht durch eine Verletzung oder ein Bohrloch beschädigt ist, kann der Pilz eindringen und lässt den Apfel faul werden. Der einzige Weg der Bekämpfung ist, abgefallenes Obst und faule Äpfel am Baum sorgfältig einzusammeln. Ansonsten geht von ihnen im nächsten Jahr eine Neuinfektion aus.
- Feuerbrand (Erwinia amylovora): Feuerbrand ist eine besonders gravierende Apfelbaum-Krankheit. Befallene Bäume sind bei der bakteriellen Erkrankung meist nicht mehr zu retten. Ihren Namen hat die Krankheit bekommen, da sie die Leitungsbahnen des Baumes verstopft und sich die Blätter dadurch braunschwarz verfärben und wie verbrannt aussehen. Wer den Befall früh erkennt, kann befallene Zweige abschneiden und hoffen, dass der Erreger nicht noch tiefer ins Holz eingedrungen ist. Wichtig: Reinige die Astschere nach dem Schneiden mit Alkohol, um sie zu desinfizieren.
Apfelbaum-Schädlinge
Neben Apfelbaum-Krankheiten durch Pilze und Bakterien gibt es eine Vielzahl an Schädlingen, die den Apfelbaum angreifen können.
Hier eine Auswahl der meist verbreiteten Erreger und Tipps für umweltfreundliche Gegenmittel:
- Apfelwickler (Cydia pomonella): Er ist wohl der bekanntest Baumschädling. Apfelwickler befallen gerne heimische Obstbäume. Das Obst wird durch den Befall meist ungenießbar. Beim Apfelwickler handelt es sich um Schmetterlingslarven, die sich in den Früchten einnisten. Erfahre hier, wie du den Befall erkennst und wie du Apfelwickler mit natürlichen Mitteln bekämpfen kannst: Apfelwickler bekämpfen: So wirst du sie ohne Chemiekeule los.
- Grüne Apfelblattlaus (Aphis pomi): Blattläuse sind ebenfalls typische Schädlinge bei Apfelbäumen. Ihre Larven saugen an Triebspitzen, jungen Knospen und jungen Blättern, sodass diese verkrüppeln. Außerdem behindern sie die Fotosynthese. Wie du den Befall erkennst und mit welchen Haushaltmitteln sich Blattläuse bekämpfen lassen, kannst du hier nachlesen: Blattläuse bekämpfen: Hilfreiche Hausmittel.
- Gespinstmotten (Yponomeutidae): Den Befall mit Gespinstmotten erkennst du am silbrigen Schleier, den die Motten über ganze Bäume ziehen können. Die Motten hinterlassen kahl gefressene, hell glänzende Bäume und Sträucher. Neben dem Apfelbaum befallen die Schädlinge auch weitere Obstbaumarten. Wir zeigen dir hier was du gegen die Motten tun kannst: Gespinstmotten bekämpfen – ohne Chemie
- Apfelblütenstecher (Anthonomus pomorum): Dieser Rüsselkäfer überwintert in Rindenspalten. Der Schaden fällt meist erst gegen Ende der Apfelblüte auf, wenn sich zahlreiche Blüten nicht öffnen wollen, denn die Knospen sind von den Larven des Käfers leergefressen. Daher ist Vorsorge unbedingt erforderlich. Schon vor dem Blattaustrieb solltest du einen zwanzig Zentimeter breiten Ring aus Wellpappe um den Stamm legen. Die Käfer verstecken sich abends in der Pappe und du kannst sie am nächsten Morgen einsammeln.
Krankheiten und Schädlingen beim Apfelbaum vorbeugen
Um Schädlinge und Apfelbaum-Krankheiten zu vermeiden, behalte deinen Apfelbaum immer gut im Blick. Nutze den Herbst und Frühling, um den Apfelbaum zu schneiden, Befall zu erkennen und faules Obst abzupflücken. In dieser Zeit solltest du deine Obstbäume regelmäßig untersuchen. Außerdem kannst du im September einen Leimring um den Stamm legen, um es Schädlingen schwerer zu machen, in den Baum einzudringen.
Bei der Anfälligkeit für Apfelbaum-Krankheiten spielt außerdem die Baumart eine Rolle: Es gibt zum Beispiel etliche schorfresistente Sorten, bei denen es oft nicht nur der Apfelschorf schwer hat, sondern auch der Mehltau. Lass dich dazu am besten im Fachhandel beraten.
Wichtig für die Gesundheit des Baumes ist auch, dass du bei seiner Pflanzung einen geeigneten Ort auswählst. Auf welche Standortfaktoren du besonders achten solltest, wenn du einen Obstbaum pflanzen möchtest, erfährst du in unserem Ratgeber.
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