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Apfelsaft-Test: Das sind die Testsieger bei Öko-Test

Apfelsaft bei Öko-Test: die Testsieger
Fotos: Ökotest

Ob als Saft oder Schorle: Apfelsaft ist der beliebteste Fruchtsaft in Deutschland. Öko-Test hat 32 naturtrübe Apfelsäfte im Labor prüfen lassen. Das Ergebnis: Zwar sind viele Säfte empfehlenswert, aber nicht alle frei von Pestiziden.

Fast neun Liter Apfelsaft oder -schorle tranken die Menschen 2023 in Deutschland. Damit ist Apfelsaft der meistgetrunkene Fruchtsaft in der Bundesrepublik. Öko-Test hat sich jetzt 32 naturtrübe Apfelsäfte genauer angesehen – und kann wie schon im Test 2022 viele Säfte mit Bestnote empfehlen.

Doch ganz ohne Kritik entlassen die Tester:innen die Apfelsäfte nicht: Teils stecken mehrere Pestizide in den Produkten oder das Schimmelpilzgift Patulin, letzteres sogar in einem Bio-Saft.

Apfelsaft bei Öko-Test: Rund die Hälfte ist „sehr gut“

Eine so grüne Testtabelle gibt es bei Öko-Test eher selten: Von 32 überprüften naturtrüben Apfelsäften schneiden 15 mit der Bestnote „sehr gut“ ab, elf weitere sind „gut“. Vier Apfelsäfte bekommen die Gesamtnote „befriedigend“ und nur zwei sind „ausreichend“ – eine schlechtere Note gibt es im aktuellen Apfelsaft-Test nicht.

Bio-Säfte sind Testsieger im Apfelsaft-Test

Allen voran können die insgesamt 16 Bio-Apfelsäfte im Test überzeugen: 13 von ihnen zählen zu den „sehr guten“ Testsiegern; so zum Beispiel:

  • Alnatura Apfelsaft naturtrüb (2,69 Euro/Liter)
  • Dm Bio Apfelsaft naturtrüb (1,35 Euro/Liter)
  • Voelkel Apfel (2,59 Euro/Liter)
  • Rewe Bio Apfelsaft naturtrüb (1,39 Euro/Liter)
  • Solevita Bio Apfel Direktsaft naturtrüb von Lidl (1,35 Euro/Liter)

Öko-Test kritisiert Schimmelpilzgift Patulin

Drei Bio-Apfelsäfte sowie vier konventionelle Säfte fallen allerdings negativ auf: Öko-Test wies das Schimmelpilzgift Patulin nach. Der Stoff gilt als Nervengift und ist laut den Tester:innen als erbgutverändernd eingestuft. Patulin kann unter anderem Verdauungsstörungen hervorrufen. Wie das Verbrauchermagazin schreibt, könnten Hersteller den Befall durch Patulin-erzeugende Schimmelpilze durch eine sorgfältige Ernte, Lagerung und Verarbeitung der Äpfel senken.

Immerhin handelt es sich bei den Rückständen in sechs Apfelsäften nur um Spuren, von denen Öko-Test „keine schädlichen Auswirkungen“ erwartet. Im „Eos Bio Apfelsaft Naturtrüb“ dagegen steckte im Test ein erhöhter Patulin-Gehalt, das Gesamturteil lautet daher nur „ausreichend“ – die schlechteste Note im Test.

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Apfelsaft-Test: bis zu sechs Pestizide in einem Saft

Ein weiterer Kritikpunkt im Test: Pestizide. Während alle Bio-Apfelsäfte – bis auf Pestizidspuren im Penny-Bio-Apfelsaft – frei von Pestiziden sind, wies das Labor in 15 der 16 konventionellen Säfte Pestizidrückstände nach.

Da in 14 der Säfte gleich mehrere Pestizide stecken, wertete Öko-Test die Säfte ab. Was die Verbraucherschützer:innen besonders ärgert: Auch das Insektizid Acetamiprid wurde gefunden. Es kann das Nervensystem von Bienen schädigen und ihren Orientierungssinn beeinträchtigen.

Wegen Pestiziden abgewertet wurden unter anderem:

  • Albi Apfel naturtrüb, 3 Pestizide in Spuren gefunden, Gesamtnote „gut“
  • Edeka Apfel Direktsaft!, 5 Pestizide in Spuren, Gesamtnote „gut“
  • Pfanner 100 % Apfel naturtrüb, 6 Pestizide in Spuren, Gesamtnote „gut“
  • Rewe Beste Wahl Direktsaft Apfel naturtrüb, 5 Pestizide in Spuren, Gesamtnote „befriedigend“

Öko-Test: Woher kommen die Äpfel für den Saft?

Äpfel wachsen regional in Deutschland, doch verwenden die Hersteller auch heimische Äpfel für ihre Säfte? Viele Produzenten greifen auf deutsche Äpfel zurück, aber nicht nur. Als Herkunftsländer geben manche Hersteller auch Italien, Polen und Ungarn, Tschechien und weitere EU-Staaten an.

20 Apfelsäfte im Test enthalten auch Äpfel aus ökologisch wertvollen Streuobstwiesen. Auf diesen wachsen oft alte Apfelsorten.

Alle Details findest du in der Ausgabe 10/2024 von Öko-Test sowie online auf www.oekotest.de

Utopia meint: Naturtrüber Apfelsaft ist grundsätzlich gesund – und enthält sogar mehr sekundäre Pflanzenstoffe als klarer Apfelsaft. Zu viel Apfelsaft solltest du aber nicht trinken, denn Fruchtsäfte enthalten viel Fruchtzucker und können deshalb Übergewicht und Karies fördern. Besser, du trinkst eine stark verdünnte Apfelschorle. Die besten Durstlöscher bleiben (Leitungs-)Wasser und ungesüßter Tee.

Wenn du Apfelsaft kaufst, solltest du dich für einen naturtrüben Bio-Saft entscheiden – am besten aus heimischem Anbau und von Streuobstwiesen. Das zeigen auch vergangene Apfelsaft-Tests.

Die Ergebnisse der früheren Apfelsaft-Tests 2022

Apfelsaft selber machen
Naturtrübe Bio-Apfelsäfte schneiden in Tests am besten ab. (Foto: Colourbox.de / Sea Wave)

Zuletzt hatte Öko-Test naturtrüben Apfelsaft 2022 geprüft, damals konnten gut drei Viertel der 33 Produkte überzeugen. Komplett frei von Pestiziden waren nur  Bio-ApfelsäfteDie folgenden „sehr gut“ getesteten Apfelsäfte gehörten dazu:   

  • Alnatura Apfelsaft naturtrüb
  • Dm Bio Apfelsaft naturtrüb 
  • Rewe Bio Apfelsaft naturtrüb
  • Voelkel Apfel Direktsaft naturtrüb

Öko-Test: Apfelsaft mit mehreren Pestiziden belastet 

Ähnlich wie im aktuellen Test hatten auch vor zwei Jahren konventionelle Apfelsäfte ein Pestizidproblem: Öko-Test fand in allen 17 konventionellen Apfelsäften Pestizidrückstände.

Zwar handelte es sich dabei nur um geringe Mengen, doch zum Teil steckten zwei verschiedene Pestizide in einer Flasche; so zum Beispiel im „Amecke Sanfte Säfte Apfel naturtrüb“. Auch im “Edeka Apfel Direktsaft naturtrüb“ und im “Rio D‘Oro Apfelsaft naturtrüb“ von Aldi steckten Pestizidrückstände. Im „Albi Heimischer Apfel naturtrüb“ und „Lieblings Premium Direktsaft Apfel naturtrüb“ waren die Mepiquat-Werte sogar stark erhöht. In zwei weiteren Säften lagen die Rückstände des Spritzgiftes rund 60 Prozent über der in der EU zulässigen Grenze. 

Nicht mehr als 0,02 Milligramm Mepiquat dürfen in einem Kilo Äpfel messbar sein. Besonders kritisch: Das Spritzmittel ist im Obstanbau der EU verboten, es sollten deshalb eigentlich gar keine Rückstände zu finden sein.

Apfelsaft bei Stiftung Warentest: Nur naturtrüber Direktsaft schneidet gut ab

Stiftung Warentest untersuchte und verkostete ebenfalls zuletzt 2022 Apfelsäfte. Das Ergebnis: Nur sechs Säfte – alles naturtrübe Direktsäfte – schnitten mit der Note „gut“ ab. Die meisten Säfte waren befriedigend, drei ausreichend und einer sogar mangelhaft.

“Der Test zeigt, dass die naturtrüben Direktsäfte den Säften aus Konzentrat vor allem geschmacklich überlegen sind”, so Projektleiterin Janine Schlenker.

Auf Streuobstwiesen wachsen oft alte Obstsorten, die die Sortenvielfalt bewahren.
Auf Streuobstwiesen wachsen oft alte Apfelsorten, die die Sortenvielfalt bewahren. (Foto: CC0 / Pixabay / Bajarita)

Unter den sechs guten Säften waren zwei Bio-Säfte:

  • Voelkel Demeter Apfel 100% Direktsaft
  • Van Nahmen Bio-Apfelsaft von Streuobstwiesen

Auch die konventionellen naturtrüben Direktsäfte von Edeka und Lidl schnitten gut ab. Sowohl die Direktsäfte von Aldi Nord als auch beliebten Markensäfte – etwa von Amecke und Pfanner – waren im Test nur befriedigend. Mit „ausreichend“ schnitten unter anderem die naturtrüben Säfte von Dm Bio und Granini ab. Bei beiden kritisierten die Tester:innen einen vergleichsweise geringen Aromagehalt.

Was man wissen sollte: Anders als Öko-Test wird bei Stiftung Warentest das „sensorische Urteil“ (sprich: der Geschmack) am stärksten gewertet. Ob Pestizidrückstände enthalten sind, hat das Labor offenbar gar nicht geprüft. Dabei ist der Einsatz von Pestiziden im Apfelanbau weit verbreitet, wie auch die aktuelle Untersuchung von Öko-Test zeigt.

Die ausführlichen Testergebnisse findest du online auf test.de oder in der Zeitschrift test 3/22.

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