Armpit Detox soll den Körper von giftigen Stoffen befreien, die sich vor allem über konventionelle Deos in den Achselhöhlen angesammelt haben. Ob das tatsächlich funktioniert, erfährst du hier.
„Detox“ ist auf Social Media ein populärer Begriff, der gern genutzt wird, um unterschiedliche Kuren oder Produkte zu bewerben. So findest du im Handel etwa bestimmte Teemischungen oder Superfood-Pulver, die Giftstoffe aus deinem Körper befördern sollen.
Beim sogenannten Armpit Detox reibst du deine Achseln mit einer Mischung aus unterschiedlichen Zutaten ein. Diese soll dafür sorgen, dass Giftstoffe, die Deos und andere Kosmetikprodukten an der Stelle hinterlassen haben, entfernt werden.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist Armpit Detox (wie auch die meisten anderen Detoxprodukte und -kuren) jedoch wenig sinnvoll.
Wie funktioniert Armpit Detox?
Für den Armpit Detox bereitest du zunächst eine spezielle Maske vor. Diese besteht häufig aus Apfelessig, Aktivkohle, Heilerde und Kokosöl. Die Maske trägst du dann in den Achselhöhlen auf und lässt sie etwa 20 Minuten einwirken. Anschließend spülst du die Mischung wieder ab. Einige Influencer:innen empfehlen, die Kur einmal pro Woche durchzuführen.
Auf diese Art sollen die Schweißdrüsen von den Rückständen anderer Deos befreit werden. Dadurch soll sich die Gesundheit deiner Haut verbessern. Außerdem soll sich Schweiß reduzieren beziehungsweise weniger stark riechen. Das soll wiederum dazu führen, dass es dir leichter fällt, auf DIY-Deos aus natürlichen Inhaltsstoffen (zum Beispiel mit Natron und Kokosöl) umzusteigen.
Zudem kursiert die Behauptung, dass Armpit Detox den Körper von krebserregenden Schadstoffen befreien und ihn somit grundsätzlich entgiften kann.
Armpit Detox als Entgiftung: Wissenschaftlich nicht haltbar
Eine Maske aus Heilerde, Apfelessig und Aktivkohle unter den Achseln wird deinen Körper grundsätzlich nicht entgiften. Denn für die Entgiftung sind ausschließlich die Leber, Nieren, Lymphknoten und die Milz zuständig, so Medical News Today. Auch über Schweiß, Urin und Fäkalien scheidet unser Körper Schad- und Giftstoffe aus. Die Haut selbst filtert hingegen keine Giftstoffe aus dem Körper.
Zudem ist auch keine spezielle Maske notwendig, um die Rückstände anderer Deos von der Haut zu entfernen. Die Haut selbst nimmt das Deo gar nicht auf: Stattdessen bildet sich nur ein Gel auf der Hautoberfläche. Es kann zwar tatsächlich passieren, dass sich Alkohol oder Duftstoffe unter den Achseln ansammeln – diese kannst du laut Healthline jedoch leicht entfernen, indem du sie einfach mit Wasser abwäschst. Wenn du also regelmäßig duschst, werden die Rückstände automatisch entfernt.
Viele Befürworter:innen des Armpit Detox behaupten zudem, dass konventionelle Deos krebserregende Stoffe auf unserer Haut hinterlassen würden und dadurch das Risiko für Brustkrebs erhöhen könnten. Die spezielle Maske könne diese entfernen. Bislang gibt es jedoch keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Toxine in Deos und anderen Antitranspiranten tatsächlich Brustkrebs auslösen können.
Armpit Detox gegen Schweißgeruch?
Außerdem soll Armpit Detox dazu führen, dass du weniger schwitzt beziehungsweise der Schweiß weniger stark riecht. Das ist nicht völlig falsch: Apfelessig wirkt laut Healthline antibakteriell und kann auch Bakterien entfernen, die für starken Schweißgeruch verantwortlich sind.
Allerdings kann Apfelessig auch zu Hautreizungen und -irritationen führen, so Medical News Today. Bei empfindlicher Haut solltest du deshalb lieber auf das Hausmittel verzichten. Andernfalls kannst du es zunächst in einer sehr geringen Dosierung ausprobieren. Zeigt die Haut keine Reaktion, kannst du Apfelessig hin und wieder auftragen.
Beachte jedoch, dass du auch mit Apfelessig hin und wieder schwitzen wirst und sich der Geruch deines Schweißes nicht grundsätzlich verändert. Schließlich erfüllt Schweiß für unsere Gesundheit eine essentielle Funktion. Mehr dazu erfährst du hier: Unangenehm? Warum Schwitzen wichtig ist
Fazit: Lohnt sich Armpit Detox?
Grundsätzlich gibt es keine Gründe, die für einen Armpit Detox sprechen. Stattdessen ist es sinnvoller, sich regelmäßig zu duschen und bei Bedarf ein Deo zu verwenden, dessen Geruch dir gefällt. Auch Deos mit Aluminiumsalzen gelten nach aktuellen Erkenntnissen übrigens nicht mehr als schädlich.
Allerdings solltest du beim Kauf darauf achten, dass das Deo keine problematischen Duftstoffe wie Cashmeran, Galaxolid und Lilial enthält. Zudem empfiehlt es sich, auf Naturkosmetik-Deos zurückzugreifen. Auch kannst du aus wenigen Hausmitteln dein Deo selber machen. So stellst du sicher, dass keine problematischen Stoffe im Deo landen.
Beachte jedoch, dass der Schweiß eventuell stärker riecht, wenn du von konventionellen Deos auf hausgemachte oder Naturkosmetik-Deos umsteigst. Das liegt einfach daran, dass sich die Zusammensetzung der Bakterien unter den Achseln verändert. Diese Umstellung braucht etwas Zeit. Auch ein Armpit Detox kann diese Umstellung nicht verkürzen.
In diesem Ratgeber-Artikel findest du fünf empfehlenswerte Marken für Naturkosmetik-Deos:
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- Studie zu Digital Detox: Bringt das wirklich was?
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