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Öko-Test prüft Augen-Make-up-Entferner: Bekannte Marke fällt durch

waschbare abschminkpads
Foto: Pexels/ Anna Shvets

Mit welchen Augen-Make-up-Entferner kann man sich bedenkenlos abschminken? Öko-Test hat 24 Produkte getestet. Viele sind „sehr gut“, doch eine bekannte Marke verwendet Schadstoffe, die die Haut um das Auge reizen können.

Nach einem langen Abend will man oft nur noch ins Bett fallen. Zuvor muss man aber noch den Mascara loswerden – das gelingt am schnellsten mit Augen-Make-up-Entferner. Die enthaltenen Substanzen lösen selbst wasserfeste Kosmetik binnen Sekunden. Doch wie gesund sind sie eigentlich?

Dieser Frage sind die Tester:innen von Öko-Test nachgegangen. Sie haben 24 Augen-Make-up-Entferner getestet – und bewerten viel „sehr gut“. Nur ein Produkt ist den Expert:innen ein Dorn im Auge.

Test 2022: Viele Augen-Make-up-Entferner „sehr gut“ – und eine Enttäuschung

Garnier, Nivea, Alverde: 24 Augen-Make-up-Entferner bei Öko-Test
Öko-Test hat Augen-Make-up-Entferner von bekannten Marken untersucht. (Foto: Öko-Test)

Diese Testergebnisse können sich sehen lassen: Von 24 analysierten Reinigern erhielten 18 die Note „sehr gut“. Unter den Testsiegern befanden sich auch alle acht Produkte mit Naturkosmetiksiegeln, welche die Tester:innen analysiert hatten. Die Bestnote erhielten zum Beispiel der „Augen-Make-up-Entferner Bio-Calendula“ von dm-Eigenmarke Alverde (für 1,75 Euro pro 100 Milliliter) und der deutlich teurere „Augen Make-up Entferner“ von Dr. Hauschka (27,33 Euro pro 100 Milliliter).

„Gut“ schnitten zwei  Produkte ab, zwei weitere waren „befriedigend“, eines „ausreichend“. Nur ein einziges Produkt fiel mit „mangelhaft“ durch – aus verschiedenen Gründen.

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Öko-Test findet PEG, Paraffine und Co.

Die “Clean & Fresh Augen Make-up Entferner Lotion” von Garnier (2,39 Euro je 100 Milliliter) stach im Test mehrmals hervor. Zum einen entdeckte Öko-Test ein halogenorganisches Konservierungsmittel (Chlorphenesin) auf der Inhaltsstoffliste, das als hautreizend gilt. Ein beauftragtes Labor wies im Produkt selbst halogenische Verbindungen nach. „Besonders rund um die empfindliche Augenpartie haben solche Substanzen aus unserer Sicht allerdings überhaupt nichts verloren“, betonen die Tester:innen.

Zum anderen enthält das Produkt ein PEG-Derivat. Die Verbindung basiert also auf Polyethylenglykol (kurz: PEG), einem Kunststoff. PEG-Derivate können in Kosmetik vielfältig eingesetzt werden, zum Beispiel als Schaumbildner oder Reinigungssubstanzen. Aber sie können die Haut auch durchlässiger für  Fremdstoffe machen, warnt Öko-Test. Dabei lasse sich die zarte Haut rund ums Auge schnell aus dem Gleichgewicht bringen, es drohen Rötungen und Entzündungen. Wegen der bedenklichen Inhaltsstoffe fällt das Garnier-Produkt mit „mangelhaft“ durch – drei weitere Produkte mit PEG-Spuren wurden abgewertet, darunter der „Sanfte Augen Make-up Entferner“ von Nivea. (2,87 Euro je 100 Milliliter, Note „befriedigend“)

Ebenfalls Abzug gab es für Paraffine und Silikone, die das Hautgleichgewicht stören können. Beide Inhaltsstoffe basieren auf klima- und umweltschädlichem Erdöl.  In einem früheren Test von Öko-Test (siehe unten) waren diese Stoffe verbreiteter, 2022 nutzten sie nur noch drei große Make-up-Hersteller.  

Augen-Make-Up mit Concealer
Wasserfestes Augen-Make-up entfernt man leicht mit dem richtigen Produkt. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Magda Ehlers)

Kaum Verpackung aus recyceltem Kunststoff

Für den Test analysierte Öko-Test nicht nur die Inhaltsstoffe der Augen-Make-up-Entferner, sondern auch ihre Verpackungen. Die meisten Produkte sind in Kunststoffflaschen verpackt. Die Tester:innen fragten bei den Herstellern an, ob diese Flaschen aus recyceltem Plastik bestehen und wenn ja, zu welchem Anteil. Gab es einen signifikanten Recyclinganteil, was allerdings selten der Fall war, forderten sie Belege.

Das Ergebnis: Nur für vier Produkte konnten Hersteller nachweisen, dass ihre Verpackungen zu mehr als 30 Prozent aus recyceltem Plastik bestehen. Unter den Naturkosmetikherstellern schaffte das nur dm – die Flasche des Alverde-Augen-Make-up-Entferners besteht erwiesenermaßen zu 70 Prozent aus Rezyklat.

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Alle Details findest du in der Ausgabe 01/2023 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de.

2020: Öko-Test findet Formaldehyd-Abspalter in Augen-Make-up-Entferner

Schon 2020 hatte Öko-Test 20 Augen-Make-up-Entferner unter die Lupe genommen. Damals erhielt die Hälfte der Produkte die Bestnote. Acht Produkte schnitten wegen Paraffinen und Silokonölen nur „gut“ ab. Dazu zählen zum Beispiel die Bebe Blinzelblank Augen Make-up Entferner & Wimpernpflege sowie der Nivea Double Effect Augen Make-up Entferner. Der Essence Express Eye Make-up Remover enthielt zudem Formaldehyd-Abspalter und fiel deshalb mit „ungenügend“ durch. Die Testergebnisse von 2020 sind hier erhältlich.

Hausmittel statt fertiges Produkt

Auch wenn viele Augen-Make-up-Entferner empfehlenswert sind: Sie verursachen Plastikmüll, der nicht unbedingt nötig ist. Zum Abschminken reicht auch etwas Pflanzenöl, etwa Olivenöl. Das Öl einfach auf ein Wattepad geben, die geschminkten Hautpartien damit befeuchten und einwirken lassen und anschließend von innen nach außen streichen. Zum Schluss noch mit Wasser nachspülen.

Tipp: Es gibt auch waschbare Abschmink-Pads, die viel weniger Müll verursachen.

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