Meldungen über Autobrände bei E-Autos werden häufiger, seit der Absatz elektrischer Fahrzeuge steigt. Immer wieder ist zu lesen, dass E-Autos eine höhere Brandlast haben sollen. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier.
Von einem Autobrand ist grundsätzlich die Rede, wenn ein Auto (oder ein anderes Fahrzeug) Feuer fängt. Ein Autobrand kann verschiedene Ursachen haben. Zu den häufigsten gehören:
- Unfall: Ein Autobrand kann als Folge eines Unfalls auftreten. Das heißt, dass zum Beispiel auslaufender Kraftstoff oder ein beschädigter Akku den Brand auslösen.
- Überhitze Bremsen: Auch überhitzte Bremsen, die aufgrund eines technischen Defekts auftreten, können zu einem Autobrand führen.
- Kaputte oder mangelhafte Kabel: Wenn kaputte oder mangelhafte Kabel in einem Auto verbaut sind, besteht die Gefahr, dass sie verschmoren und so einen Kabelbrand auslösen.
Ist ein Autobrand einmal ausgebrochen, kann er schnell sehr gefährlich werden. Besonders groß ist die Gefahrensituation, wenn sich Personen in dem brennenden Fahrzeug befinden, die zu retten sind. Außerdem sind in Fahrzeugen Materialien wie Kunststoff oder Reifengummi verbaut, welche beim Verbrennen zu einem Atemgift werden können. Ein Autobrand ist somit ein ziemlich komplexes Ereignis.
So solltest du dich bei einem Autobrand verhalten
Wenn du dich in der Situation befindest, dass dein Auto brennt, musst du einige Dinge beachten.
- Versuche den Autobrand im besten Fall nicht selbst zu löschen, sondern wende dich an eine Pannenhilfe deiner Wahl. Die Pannenhelfer:innen sind für den Fall eines Autobrandes geschult und wissen, wie damit umzugehen ist.
- Wenn Menschen im Zusammenhang mit dem Autobrand zu Schaden kommen, scheue dich nicht davor, Erste Hilfe zu leisten. Auch wenn ein Autobrand eine Ausnahmesituation ist, ist es wichtig, Menschenleben nicht fahrlässig zu gefährden. Leiste also Erste Hilfe, aber achte darauf, ausreichend Abstand zum brennenden Auto einzuhalten.
- Eigentlich solltest du nicht versuchen, den Autobrand selbst zu bekämpfen. Hast du aber einen Handlöscher zur Hand, kannst du versuchen, damit schon ein wenig zu löschen. Dabei kommt es aber darauf an, womit der Löscher gefüllt ist. Handelt es sich bei der Füllung um Löschwasser, solltest du ihn nicht benutzen. Das liegt daran, dass der Strahl des Löschwassers nicht lang genug wäre, um genug Sicherheitsabstand zum Feuer zu halten. Besser ist ein mit Löschschaum gefüllter Löscher. Allerdings solltest du auch schauen, wie weit der Autobrand schon fortgeschritten ist und ob du in der Lage wärst, den Brand zu löschen. Wenn du das Gefühl hast, dass du das mit dem Handlöscher nicht schaffst und dich vielleicht eher in Gefahr begibst, warte besser bis die Pannenhilfe ankommt.
Diese Hinweise solltest du generell bei einem Autobrand beachten . Es gibt aber auch einige spezifische Dinge, die sich beim Brand eines Verbrenners und beim Brand eines Elektroautos unterscheiden:
- Zum einen fangen die beiden Autos aus unterschiedlichen Gründen an zu brennen. Elektroautos brennen meistens, wenn sie mechanisch beschädigt werden oder über längere Zeit Hitze ausgesetzt sind. Dann kommt es zu Reaktionen der Lithium-Ionen-Akkus und die Autos fangen Feuer. Außerdem können ein Unfall oder ein beschädigter Akku den Brand eines Elektroautos auslösen. Bei Autos mit Verbrennermotor ist meistens ein Kraftstoff- oder Ölaustritt der Grund für den Brand des Fahrzeugs. Mehr Informationen zum Lithium-Ionen-Akku findest du übrigens hier: Elektroautos: Wie stark belasten die Batterien die E-Auto-Ökobilanz?„
- Der Brand eines Verbrenners lässt sich zudem mit konventionellen Löschmitteln wie zum Beispiel Löschschaum bekämpfen, während diese Mittel beim Brand eines Elektroauto eventuell keinen Erfolg bringen. Um ein Elektroauto zu löschen, sind in der Regel große Mengen an Wasser nötig, um die Batterie zu kühlen und die chemischen Prozesse zu unterbinden.
- Grundsätzlich kann das Löschen brennender E-Autos etwas schwieriger sein als das von Verbrennern. Es ist aber trotzdem möglich. Das effektivste Löschmittel für brennende Elektroautos ist Löschwasser.
Sind Elektroautos also gefährlicher als Verbrenner?
Es halten sich Gerüchte, dass Elektroautos gefährlicher sein sollen als Verbrenner, was Autobrände angeht. Es konnte aber belegt werden, dass dies nicht der Fall ist. Die Dekra und die Allianz haben Tests durchgeführt, die belegen, dass Elektroautos und Verbrenner die gleiche Brandlast haben. Sie können sich also mit der gleichen Wahrscheinlichkeit entzünden.
Beide Autotypen sind in der Regel mit moderner Sicherheitstechnik ausgestattet. Elektroautos haben eine sogenannte Eigensicherheit, was bedeutet, dass der Stromfluss im Fall eines Defekts sofort unterbrochen wird. Bei einem Unfall wird die Verbindung zwischen der Batterie und den Hochvolt-Komponenten also getrennt.
Unabhängig vom Fahrzeugtyp haben Autos heutzutage jedoch eine größere Brandlast als früher. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sie Feuer fangen als noch vor einigen Jahrzehnten. Das ist darauf zurückzuführen, dass heutztage mehr Kunstoffverkleidungen verbaut werden.
Du musst dir also keine Sorgen machen, dass die Gefahr eines Autobrandes höher ist, wenn du ein Elektroauto fährst. Richtiges Laden verringert das Risiko zusätzlich: Wichtig ist vor allem, dass du die passenden Ladeeinrichtungen für dein Elektroauto besitzt. Besitzt du diese Ladeeinrichtungen nicht und lädst das E-Auto zum Beispiel an einer normalen Steckdose, besteht die Gefahr einer zu starken Erwärmung. Diese kann dann zu einem Brand führen.
Der einzige Risikofaktor, in dem sich der Brand eines E-Autos vom Brand eines Vebrenners unterscheidet, ist die Herausforderung, die Unfälle mit Hybriden oder Elektroautos für Rettungskräfte darstellen. Sie haben mit dieser Art von Unfällen noch weniger Erfahrung als mit herkömmlichen Autobränden.
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