Die Avocado ist buchstäblich in aller Munde, vor allem bei Ernährungsbewussten und Vegetarier:innen. Aber wie gesund ist sie wirklich? Darf man sie noch kaufen, wo sie doch auch als Problem für die Umwelt kritisiert wird? Utopia gibt Antworten und Tipps.
Avocado kaufen oder lieber nicht? Wir haben Antworten und Tipps für dich. Hier die wichtigsten Themen dieses Beitrags:
- Welche Avocado-Sorten gibt es?
- Ist Avocado gesund?
- Avocado & Umwelt – wie schlimm ist es?
- Öko-Sünde Avocado: Vergleich CO2 & Wasser
- Avocado kaufen: Bio-Siegel, Herkunftsländer…
Die Frucht des Avocadobaums – ja, es ist Obst, genauer gesagt: Es sind Beeren! – kam mit den spanischen Konquistadoren aus den tropischen Regionen Mittelamerikas nach Europa. Die bis zu zwanzig Meter hohen Bäume gedeihen mittlerweile in vielen tropischen und subtropischen Ländern und man erwartet, dass auch China bald seinen Anbau verstärken wird.
Seit den 1990er Jahren bereichert die exotische Steinfrucht zunehmend unsere Speisezettel, meist (aber keineswegs nur) als „Superfood“ für Veganer:innen und Vegetarier:innen. Wurden 2008 noch 19.259 Tonnen nach Deutschland importiert, waren es 2014 schon 37.715 Tonnen und 2017 bereits 71.121 Tonnen (Statista). Der Boom ist so groß, dass man inzwischen auch über die Auswirkungen auf die Umwelt nachdenken muss.
Avocado: Welche Sorten gibt es?
Avocados gibt es vereinfacht gesagt in drei unterschiedlichen Typen, die sich in Form und Fettgehalt unterscheiden: dem mexikanischen (M), dem guatemaltekischen (G), und dem westindischen (W). Von den über 400 Sorten (oft auch Kreuzungen zwischen zwei Typen) sind bei uns allerdings nur wenige überhaupt zu bekommen.
Am häufigsten führen unsere heimischen Lebensmittelhändler die Sorten „Fuerte“ (Kreuzung aus G und M) und „Hass“ (G).
- Eine Fuerte ist birnenförmig mit einer glatten, dunkelolivgrünen Schale,
- die Hass ist eher eiförmig bis rund mit einer rauen, grünen Schale, die bei der reifen Frucht schwarz wird.
Die Sorten unterscheiden sich geschmacklich: Während das gelbliche Fruchtfleisch der Hass eher nussig schmeckt, ist das grünliche Fruchtfleisch der Fuerte mild-cremig im Geschmack.
Fettes Superfood: Ist die Butterfrucht Avocado gesund?
Fuerte und Hass eint der hohe Fettgehalt von etwa 15 Gramm Fett pro 100 Gramm. Das macht das grüne Gold zur Kalorienbombe: 100 g Avocado enthalten um die 160 Kilokalorien (FDDB), eine „Portion“ (gemeint ist meist eine halbe Durchschnittsavocado mit 250 Gramm) kommt mit ihren 125 Gramm also auf 200 Kilokalorien (kcal).
Aber: Die Fette der Avocado sind großteils gesunde, ungesättigte Fettsäuren, darunter auch Omega-3-Fettsäuren. Sie können sogar beim Abnehmen helfen, indem sie den Stoffwechsel ankurbeln.
Zusätzlich zu den wertvollen ungesättigten Fettsäuren haben Avocados auch noch einen gesund hohen Gehalt an B-Vitaminen, Vitamin A und Vitamin E sowie Mineralstoffen wie Kalium oder Magnesium. Sie sind reich an essentiellen Aminosäuren, die unser Körper zum Beispiel für den Muskelaufbau oder den Stress-Abbau benötigt.
Alles in allem ist die Avocado daher eine gesunde, pflanzliche Fett- und Eiweißquelle (allerdings nur 2g Protein pro 100g), nicht nur bei veganer Ernährung. Noch etwas macht sie trotz ihres Fettgehalts gesund: die Steinfrucht enthält wenig Kohlenhydrate (3g/100g). Damit ist das Superfood auch für eine Low-Carb-Ernährung geeignet und verringert durch die langsam verdaulichen Fette mögliche Heißhunger-Attacken.
Avocado & Umwelt: Transport, Wasser und andere Probleme
In den Industrieländern boomt entsprechend der Konsum der grünen Beere. Doch der ist zunehmend umstritten – weil er mehr und mehr Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Die Probleme der Avocado
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Lange Transportwege.
Die in Deutschland erhältlichen Avocados stammen mehrheitlich aus Peru, Chile, Mexiko und auch aus Südafrika. Sie haben also sehr lange Transportwege hinter sich, und das bedeutet immer auch hohe CO2-Emissionen. Negativ ist dabei, dass die Früchte die langen Transportwege in Kühlcontainern verbringen, anders könnte man sie hierzulande gar nicht anbieten. -
Export vs. lokale Produktion.
Große Unternehmen produzieren für den internationalen Handel und exportieren ihre Avocados, während Kleinbauern ihre Produkte vornehmlich regional vertreiben. Je weniger Kleinbauern es gibt, desto weniger kann für die ausreichende Versorgung der lokalen Bevölkerung gesorgt werden. Die Akteure der Agrarindustrie haben kaum Interesse an kleinen Absatzmärkten, wie der örtlichen Bevölkerung. Sie orientieren sich stattdessen an der Nachfrage der internationalen Märkte, die sie beliefern. -
Soziale Spannungen.
80 Prozent der Wälder gehören in Mexiko – einem der größten Avocado-Produzenten – Dorfgemeinschaften. Da Anbauflächen jedoch rar werden, kommt es vermehrt zu illegalen Abholzungen. Auch die traditionell gemeinschaftliche Verwaltung des Landes wird erschwert, je mehr Land an einflussreiche Agrarunternehmen verkauft wird. Auf diese Weise kommt das soziale Gefüge zunehmend aus dem Gleichgewicht. -
Kriminalität.
Die Avocado ist in Ländern wie Mexico ein wertvolles Gut – entsprechend mischt dort inzwischen auch die organisierte Kriminalität mit. Bekannt wurde u.a. der Bundesstaat Michoacán, in dem von den Bauern Schutzgelder erpresst werden und diese sich mit Bürgerwehren organisieren müssen. Ein Sternekoch meinte deswegen sogar, sie seien die Blutdiamanten Mexikos. -
Waldrodung.
Speziell in Mexiko, das mit Abstand die meisten Avocados produziert (FAO), beklagen Umweltorganisationen die illegale Abholzung von Wäldern, um Platz zu schaffen für neue Anbauflächen. Darunter leiden vor allem indigene Völker (NZZ). -
Wasserverbrauch.
Ein Avocadobaum benötigt pro Tag rund 50 Liter des in den eher heißen, trockenen Anbaugebieten ohnehin schon knappen Wassers. Es wird meist dem Grundwasser entnommen oder Flüssen, die man dafür umleitet. Schätzungen gehen von 1.000 bis 2.000 Liter Wasser aus, die für ein Kilogramm der fettigen Frucht aufzuwenden sind (Quelle: VZ). Das sind fünf bis zehn Badewannen Wasser (je 100 bis 200 Liter) für etwa vier Früchte. -
Trinkwasser.
Anbauregionen leiden unter dem Wassermangel, der durch die industrielle Landwirtschaft verursacht wird. Auch die private Trinkwasserversorgung wird immer schwieriger und für Haushalte der Anbauregionen kann nicht mehr ausreichend Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden. In manchen Regionen Chiles wird deshalb die gesamte Bevölkerung via Tankwagen mit Trinkwasser versorgt. -
Konventioneller Anbau.
In den Hauptanbaugebieten spielt Nachhaltigkeit eine geringe Rolle, die Frucht wird überwiegend konventionell und in Monokulturen angebaut und auch künstlich bestäubt (siehe Avocados vegan?). Die in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzten mineralischen Dünger belasten die Umwelt, vor allem Böden und Grundwasser (UBA) und damit auch das Trinkwasser. Was wir hier als gesund essen, ist andernorts also ungesund für alle. -
Schlechte Arbeitsbedingungen.
Die Nachfrage nach dem „grünen Gold“ ist hoch – um sie zu bedienen, versuchen die Avocado-Produzenten, möglichst viele Avocados möglichst effizient anzubauen. Das geht auf Kosten der Arbeitsbedingungen: Die Bezahlung ist schlecht und die Arbeitstage sind lang und körperlich anstrengend. Zu allem Überfluss kommt es bei der Produktion – wie bei vielen Jobs in der Agrarindustrie – nicht selten zu Kinderarbeit. -
Schadstoffe.
In vielen Fällen enthält das Wasser wegen selbst gebohrter Brunnen und schlechter Filterung viele Schadstoffe. Das belastet Avocados, die selbst eigentlich keine Pestizide benötigen würden. Teils wird aber auch nachträglich Benzalkoniumchlorid als Desinfektionsmittel aufgetragen – Rückstände bleiben in der Frucht (BfR).
Ein ökologischer Vorteil sei aber auch noch genannt: Die Pflanze ist relativ anspruchslos, was den Boden angeht, und auch Pestizide sind meist nicht nötig (beim Anbau; für den Transport werden sehr wohl Gifte eingesetzt und auch in der Vergangenheit wurde damit nicht gespart).
Öko-Sünde Avocado: Vergleich CO2 und Wasser
Ist sie also etwas, das man der Umwelt zuliebe auf keinen Fall essen darf? Kann man so sehen, wenn man Avocado einfach mit anderem Obst oder Gemüse vergleicht. Aber dieser Vergleich hinkt, wenn man betrachtet, was man mit der Frucht erhält – nämlich viele Kalorien in Form guter Fette, wie sie andere Obst- und Gemüsearten gar nicht bieten.
Kritisiert werden direkt oder indirekt gerne Veganer:innen und Vegetarier:innen, die Avocado verwenden. Und ja, die grüne Beere hat erhebliche Probleme (siehe vorheriger Abschnitt). Aber die tierischen Lebensmittel, die mit Avocados oft ersetzt werden, haben diese ja auch – meist in weit größerem Ausmaß!
Ein Blick auf die Fakten ist wie so oft hilfreich. Die folgenden Zahlen kommen aus dem CO2-Rechner von ifeu (leider derzeit offline), gemeint sind eigentlich CO2-Äquivalente, die aber hier wie dort vereinfacht als CO2-Emissionen genannt werden:
Avocado als Ei-Ersatz
- 100 Gramm Avocado verantworten laut CO2-Rechner 0,05 kg CO2-Emissionen.
- 100 Gramm Ei sorgen demnach im Vergleich für 0,20 kg CO2-Emissionen.
- Das Ei bringt also vier mal so viele CO2-Emissionen mit sich wie die gleiche Menge Avocado, gerechnet aufs Gramm.
Avocado ist also besser als Ei.
Dieser Vergleich hinkt natürlich ein wenig, denn 100g der Frucht (knapp eine halbe) liefern 2g Protein und 15g Fett; 100g Ei (knapp 1,5 Eier) liefern ca. 12g Protein und 9,3g Fett. Man müsste also eigentlich ganz präzise fragen, was genau ersetzt werden soll (Proteine oder Fette?) und könnte nur dann auch eine präzise Antwort geben.
Aber es dürfte schon bei dieser groben Berechnung einleuchten, dass die Trend-Beere im Vergleich keineswegs die „ökologische Katastrophe“ ist, als die manche sie hinstellen – und dabei kommt sie auch noch ganz ohne Tierleid wie „Bodenhaltung“ und Kükenschreddern aus.
… als Burger-Fleisch-Ersatz
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Fleisch:
- 100 Gramm Avocado verantworten wie gesagt 0,05 kg CO2-Emissionen.
- 100 Gramm Hamburger-Patty (gefroren) verantworten im Vergleich 0,81 kg CO2-Emissionen.
- Das Burger-Patty bringt also sechzehn mal so viele CO2-Emissionen mit sich wie die gleiche Menge Avocado, wieder gerechnet aufs Gramm.
Avocado ist fürs Klima also besser als Fleisch.
Auch hier stehen zwar zum Beispiel 18,6 Protein beim Fleisch den 2 Gramm Protein der fetten Beere entgegen. Doch macht man am Ende eine Protein-pro-CO2-Rechnung auf, siegt immer noch die grüne Frucht gegen das braune Fleisch. Und auch für Fleisch (genauer: für das Soja des Viehfutters) werden Wälder abgeholzt, vom Leid in der Massentierhaltung gar nicht zu reden.
… als Butter-Ersatz
Die Avocado wird gern als Brotaufstrich und Butterersatz genutzt, woran sich z.B. auch die „Zeit“ stößt. Aber:
- 100 Gramm Avocado sorgen eben nur für 0,05 kg CO2-Emissionen,
- 100 Gramm Butter dagegen für 0,92 kg CO2-Emissionen (und es gibt auch noch weit höhere Schätzungen).
- Die Butter bringt also Zwanzigmal so viele CO2-Emissionen mit sich wie die gleiche Menge Avocado.
Avocado ist bei CO2 also auch besser als Butter. Noch besser wären natürlich Fette, die nicht von Tieren stammen und die zugleich ohne Palmöl auskommen. (Siehe: Margarine ohne Palmöl.)
Kurzum: Wer Avocado statt Fleisch, Butter oder Eiern isst, der kann sich zumindest in Sachen CO2 auf der nachhaltigen Seite wähnen.
Noch ein paar Zahlen zum Vergleich mit 100 Gramm Avocado für 0,05 kg CO2e:
- 100 Gramm Apfel oder Birne sorgen für 0,03 kg CO2-Emissionen, also weniger.
- 100 Gramm Vollkornbrot kommen auf 0,06 kg, also etwa gleich viel.
- 100 Gramm Walnüsse emittieren 0,10 kg, also doppelt so viel.
Also mit gutem Gewissen täglich Avocado essen? Nein. Denn zu bedenken ist eben auch, dass wir viele regionale Lebensmittel haben, die eine bessere Ökobilanz haben und die dennoch gesund sind.
Lies dazu die Beiträge
- Regionale Alternativen zu Superfood
- Saisonkalender für Obst & Gemüse: Think Global, Eat Local!
- Mehr als Kraut und Rüben: regional ernähren im Winter
Avocado und Wasserverbrauch im Vergleich
Als weiteres Problem der Avocado wird häufig der hohe Wasserverbrauch angeführt. Hier Zahlen zu vergleichen ist leider schwer, weil die Quellen für Wasserfußabdruck und virtuelles Wasser erstens oft voneinander abweichen, zweitens nicht immer auch auf die Avocado eingehen und man doch eigentlich eine gemeinsame Datenquelle für alle betrachteten Lebensmittel bräuchte.
Für den folgenden Vergleich beziehen wir uns daher an dieser Stelle auf das Lebensmittellexikon, die Angaben beschreiben den Wasserfußabdruck pro 1 Kilogram Lebensmittel:
- Avocados: 2.000 Liter/kg
Das geistert gerne durch die Mainstream-Medien, denn es klingt eindeutig nach viel, gerade beim Vergleich mit anderen Dingen:
- Karotten: 131 Liter/kg
- Kartoffeln: 160 bis 255 Liter/kg
- Mais: 900 Liter/kg
- Brot: 1.350 Liter/kg
- Sojabohnen: 1.800-2.300 Liter/kg
Allerdings ist der Wasserverbrauch der Avocado eigentlich gar nicht sooo hoch – vergleicht man ihn mit den von Lebensmitteln, auf die überwiegend pflanzlich sich ernährende Menschen zugunsten der umstrittenen Frucht verzichten:
- Eier: 3.300 Liter/kg
- Geflügel: 3.900 bis 4.100 Liter/kg
- Schweinefleisch: 4.500 – 4.800 Liter/kg
- Käse (Butter): 5.000 Liter/kg
- Rindfleisch: 15.455 Liter/kg
Anders gesagt: Ja, die Kartoffel ist natürlich besser, das zweifelt niemand an. Aber wenn ausgerechnet konservative Umweltschutz-Skeptiker:innen den Veggies die Avocado vorwerfen, dann darf man das getrost als Attacke mit „alternativen Fakten“ betrachten.
Zu bedenken ist allerdings, dass die Avocado meist aus Ländern kommt, in denen ohnehin Wassermangel herrscht. Sie sollte daher weiterhin eher als exotische Frucht für den gelegentlichen Genuss konsumiert werden, nicht als alltägliches Lebensmittel. Zugleich gibt es aber durchaus auch (Bio-)Anbauregionen wie in Ostafrika, wo etwa in Kenia genug Wasser zu haben ist (Schrot & Korn). Wünschenswert wäre im Sinne der Transparenz also nicht nur eine CO2-, sondern auch eine Wasserabdruckkennzeichnung für (nicht nur) Lebensmittel.
Avocado kaufen: Auf Bio-Siegel und Herkunftsländer achten
Die Avocado hat es zweifach zum Star geschafft. Zum einen ist sie im Alltag überpräsent: Kaum ein Restaurant, kaum ein Café, kaum eine plastikreiche To-go-Theke kommt ohne Avocado-Schnitze aus.
Zum anderen ist sie Medienstar. So behauptet etwa die Süddeutsche, Avocados hätten eine „erschütternde“ Umweltbilanz, Focus online nennt sie „Umweltsünder“ und Die Zeit schreibt gegen das „Märchen der guten Avocado“ an und sieht in ihr gar das „Statussymbol bestimmter Milieus“. Aha.
Schade nur, dass die gleichen Medien unterschlagen, im welchem Ausmaß Fleisch ein Umweltsünder ist (und Steaks ein „Statussymbol bestimmter Milieus“), dass auch Butter eine erschütternde Umweltbilanz hat oder, dass auch bei Milch gern Märchen erzählt werden.
Die Sache ist eben etwas komplexer. Die Avocado hat einen enormen ökologischen und sozialen Impact, ja, aber er ist keineswegs so groß wie der jener Lebensmittel, die man mit der fettreichen Beere zu ersetzen versucht. Ein Ersatz-Ei aus Avocado ist also eher sinnvoll, ein Rührei mit Avocado hingegen ganz klar nicht. Avocado statt Butter auf dem Brot ist okay, solange man nicht noch eine Scheibe Wurst drauflegt.
Kurz: Avocado ist okay, solange man sie nicht zusätzlich zu ökologisch ebenfalls fragwürdigen Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukten isst – sondern stattdessen.
Bleibt die Frage, worauf man beim Einkauf achten kann. Hier ein paar Tipps:
-
Herkunft checken.
Um kurze Transportwege zu bevorzugen, achte auf Avocados aus möglichst nahen Regionen und meide solche von anderen Kontinenten. Im Zweifel also lieber „ein bisschen regionalere“ Ware aus Spanien oder Israel kaufen, weil diese Länder uns eben näher sind als Südamerika. Chile und Mexiko sollte man derzeit eher meiden. -
Bio-Siegel.
Achte auf eine Kennzeichnung mit EU-Bio-Siegel. Bio-Avocados kommen zum Beispiel aus Spanien (im Vergleich auch „regional“), Peru (dort kann teils Bergwasser genutzt werden) und auch Kenia. -
Unreife.
Avocados werden unreif transportiert. Teilweise werden sie dann hier für den Verkauf schnell nachgereift – das verschlingt Energie und ist unnötig: Lass die Avocado doch einfach selbst reifen. Wer es eilig hat, lagert sie zusammen mit einem Apfel, das lässt sie schneller reifen. Tipp: Auch wenn Avocado innen braun sind, musst du sie nicht wegwerfen, auch kannst du zu reife Avocados einfrieren oder zu leckerem Dip machen. -
Unsinn meiden.
Warum ist die grüne Frucht trotz ihrer unleugbaren Umweltprobleme eine interessante Frucht? Weil sie eben viel Nährwert hat. Ausgerechnet den wollte eine Avocado-Light-Version abschaffen, indem sie 30 Prozent weniger Fett versprach. Supertrick: Wer weniger Fett essen will, sollte lieber einfach weniger Avocado essen.
Utopia meint: Mit unseren Kauftipps lässt sich der ökologische Fußabdruck der Avocado beim Verzehr zumindest etwas reduzieren. Richtig „ökologisch“ wird die Avocado aber auch dadurch nicht. Sie bleibt aber zum Beispiel bei CO2-Emissionen und Wasserverbrauch besser als zum Beispiel Fleisch, Ei oder Butter und ist als Ersatz durchaus sinnvoll, sollte aber dennoch als seltener Luxus betrachtet werden.
Avocados kaufen – Fragen und Antworten
Avocados stecken voller Vitamine und Mineralstoffen, haben aber einen hohen Fettgehalt und damit viele Kalorien: 100 g Avocado enthalten um die 160 Kilokalorien. Allerdings sind in der Avocado großteils gesunde, ungesättigte Fettsäuren enthalten, darunter auch Omega-3-Fettsäuren. Avocados können deshalb sogar beim Abnehmen helfen.
Avocados werden vorrangig in Mittel- und Südamerika angebaut und haben deshalb einen langen Transportweg hinter sich. Sie brauchen viel Wasser, was in den heißen Anbauregionen zu einer Trinkwasserknappheit führt. Der Avocado-Anbau in Monokulturen bedingt zudem schlechte Arbeitsbedingungen, Waldrodung und Kriminalität. Mehr Details: Avocado kaufen oder nicht? Wichtige Fakten zu Umwelt, Bio & mehr
Avocados werden auch in Europa angebaut, du kannst also auf eine regionalere Herkunft achten. Avocados mit Bio-Siegel werden ökologisch angebaut und kommen ohne Pestizide aus. Utopia erklärt, warum die grüne Frucht dennoch nicht täglich auf unseren Tellern landen, sondern ein seltener Luxus bleiben sollte.
Weiterlesen auf Utopia:
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English Version available: Avocado Benefits: How Healthy is this Trending Superfood?
Red. Mitarbeit: Julia Pfliegl
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