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Babymilch: Was hinter Pre-, Anfangs- und Folgemilch steckt

Babymilch
Foto: CC0 / Pixabay / tung256

Babymilch kannst du in vielen Variationen im Drogerie- oder Supermarkt kaufen. Welche davon die richtige Milch für dein Baby ist und was du sonst noch über Babymilch wissen solltest, erfährst du hier.

Babymilch ist essentiell für die Ernährung deines Kindes. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, ein Baby die ersten vier Monate nach der Geburt ausschließlich zu stillen, um die körperliche und emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind zu intensivieren. Zudem bringt Muttermilch zahlreiche Vorteile mit sich: Sie ist richtig temperiert, kostenlos und hygienisch einwandfrei. Viele Mütter haben allerdings auch Probleme mit dem Stillen oder entscheiden sich aus anderen Gründen dazu, ihr Kind nicht zu stillen.

Mittlerweile existieren sogenannte Muttermilchbörsen oder Muttermilchbanken, die gespendete Muttermilch verkaufen. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, Online-Käufe zu vermeiden, da dort kein Widerrufsrecht besteht und die Milch nicht auf Keime untersucht wird.

Industriell hergestellter Muttermilchersatz ist eine häufig gewählte Alternative. Welche Arten an Babymilch existieren und wie du die für dein Baby richtige Milch wählst, erfährst du in diesem Artikel.

Woraus besteht Babymilch?

Muttermilchersatz kannst du als Alternative zur Muttermilch an dein Baby verfüttern.
Muttermilchersatz kannst du als Alternative zur Muttermilch an dein Baby verfüttern.
(Foto: CC0 / Pixabay / seeseehundhund)

Babymilch soll Muttermilch in ihrer Zusammensetzung möglichst nah kommen, damit das Baby auch ohne Stillen gut versorgt wird. Muttermilchersatznahrung besteht aus einem Kuhmilchpulver, das einen reduzierten Eiweißgehalt aufweist. Zusätzlich setzen die Hersteller:innen gesättigten Milchzucker, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu. Diese fehlen der Kuhmilch, sind jedoch in Muttermilch enthalten.

Die Entscheidung für eine Babymilch unter den zahlreichen Angeboten ist nicht leicht. Laut dem Babymilch-Test vom April 2022 von Ökotest sind zahlreiche Babymilch-Produkte mit Mineralölrückständen belastet, eine auch mit Fettschadstoffen. Informiere dich also im Vorhinein, welche Produkte unbelastet sind.

Diese Arten von Babymilch gibt es

Es werden grundsätzlich folgende Arten von Muttermilchersatz unterschieden:

  • Pre-Milch: Zunächst gibst du deinem Baby Säuglingsanfangsmilch, die auch Pre-Nahrung genannt wird. Mit der Pre-Nahrung kannst du dein Baby das gesamte erste Lebensjahr füttern. Ergänze sie jedoch ab dem sechsten Monat durch Beikost. Übrigens: Wenn du zwar stillen möchtest, aber nicht genug Milch produzierst, kannst du die Pre-Nahrung auch ergänzend füttern. Denn ein bisschen Stillen ist laut Verbraucherzentrale besser, als gar nicht zu stillen.
  • 1-Milch: Wenn du das Gefühl hast, dass deinem Baby die Pre-Milch nach den ersten Monaten nicht mehr reicht, kannst du auf die sogenannte 1-Milch umsteigen. Diese ist aufgrund von zugesetzter Stärke dickflüssiger und macht dein Baby länger satt.
  • Folgemilch: Zur Folgemilch zählt Babymilch, die mit den Zusätzen „2“ und „3“ gekennzeichnet ist. 2-Milch wird von Hersteller:innen ab dem sechsten Monat empfohlen, 3-Milch ab dem zehnten Monat. Die Verbraucherzentrale hält den Umstieg von Pre- auf Folgemilch jedoch für nicht notwendig. Ökotest rät sogar davon ab, da Folgemilch oft überflüssige Zusatz- und Aromastoffe enthalten soll.

Was bedeutet „HA“ und „eHF“?

Wenn dein Baby ein erhöhtes Allergierisiko besitzt, weil es in deiner Familie Allergiker:innen gibt, sollte es mit HA-Milch gefüttert werden. Der Zusatz „HA“ steht für hypoallergen. HA-Babymilch löst weniger häufig Allergien aus als herkömmliche Babymilch.

Einige Babymilchverpackungen sind mit der Abkürzung „eHF“ (extensively hydrolyzed formula) versehen, was für extensiv hydrolysierte Säuglingsnahrung steht. Diese Babymilch enthält Eiweiße, die besonders stark gespalten sind und somit insbesondere für Babys mit einer nachgewiesenen Kuhmilchallergie geeignet sind.

Achtung: Laut Ökotest empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), HA- wie auch eHF-Babymilch nur auf ärztliche Empfehlung hin zu füttern.

Babymilch zubereiten

Halte dich bei der Zubereitung der Babymilch an die Verpackungsbeilage.
Halte dich bei der Zubereitung der Babymilch an die Verpackungsbeilage.
(Foto: CC0 / Pixabay / Beeki)

Wenn du Babymilch zubereitest, solltest du dich in erster Linie an die Verpackungsanleitung halten.

Achte außerdem auf folgende Punkte:

  • Halte dich an die Mengenverhältnisse. Die Messlöffel dürfen nicht gehäuft werden, sondern werden abgestrichen. Ein falsches Verhältnis von Wasser und Milchpulver kann zu einer Über- oder Unterernährung deines Babys führen.
  • Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kannst du deutsches Leitungswasser zum Anrühren der Babymilch verwenden. Dieses solltest du in den ersten Lebensmonaten deines Babys jedoch abkochen. Du kannst im Zweifel auch dein Leitungwasser testen lassen.
  • Die Babymilch braucht eine Temperatur zwischen 30 und 40 Grad Celcius. Du kannst die Temperatur an deiner Wange oder dem Handgelenk überprüfen. Trinke nicht selber von der Flasche, da du so Bakterien aus deinem Mund an dein Kind übertragen kannst.
  • Bereite den Muttermilchersatz immer frisch zu und säubere die Flasche nach jeder Mahlzeit gründlich, um Keimbildung vorzubeugen. Siehe auch: Babyflaschen sterilisieren: Worauf du beim Reinigen und Auskochen achten solltest.

Achtung: Du solltest nicht mit Babymilch-Rezepten experimentieren. Selbst hergestellte Babymilch enthält laut dem Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) höchstwahrscheinlich nicht die richtigen Inhaltsstoffe oder zu wenig Nährstoffe, was zu einer Fehl- beziehungsweise Mangelernährung deines Kindes führen kann. Außerdem herrschen in der eigenen Küche nicht die notwendigen hygienischen Bedingungen, sodass Keime in die Milch gelangen können.

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