Ab März sprießt Bärlauch bei uns aus dem Boden. Viele kennen den wilden Knoblauch – fragen sich aber: Was kann man mit Bärlauch machen? Wir zeigen leckere Bärlauch-Rezepte und haben Tipps, wie du Bärlauch am besten zubereitest.
Bärlauch wird auch „wilder Knoblauch“ genannt, jedoch erntet man bei ihm die Blätter und nicht die Knollen. Sobald die ersten Sonnenstrahlen im März den Waldboden kitzeln, sprießen die grünen Blätter mit Knoblaucharoma aus der Erde. Und mit dem Start der Bärlauch-Saison ist es auch Zeit für raffinierte Bärlauch-Rezepte.
5 einfache Bärlauch-Rezepte
Drei wichtige Tipps vorweg:
- Wer Bärlauch selber sammeln möchte, sollte genau aufpassen, was er oder sie da pflückt. Lies dazu vorab: Bärlauch erkennen und nicht mit Giftpflanzen verwechseln.
- Das meiste Aroma steckt in den Blättern, solange der Bärlauch nicht blüht. Je nach Region und Wetterlage schmecken Bärlauch-Gerichte daher nur bis Ende April, spätestens Ende Mai.
- Wer außerhalb der Bärlauch-Saison Gerichte mit dem wilden Knoblauch essen will, kann das Wildgemüse gut konservieren, am besten einfrieren. Lies dazu: Bärlauch einfrieren und haltbar machen – so gelingt’s.
1. Bärlauch zubereiten – die Basics
Bärlauch ersetzt in der Küche im Frühjahr den Knoblauch, Zwiebelgrün oder Schnittlauch. Das meiste Aroma enthält er, wenn er nicht erhitzt und roh verzehrt wird. Deswegen verwenden ihn viele Rezepte mit Bärlauch bevorzugt kalt oder nur lauwarm in Kräuterbutter, Frischkäse oder Pesto.
Möchtest du das Wildgemüse für heiße Gerichte, etwa eine Suppe, verwenden, achte darauf, ihn nicht zu lange zu erhitzen, um möglichst viel vom Aroma zu erhalten.
Tipps zum Konservieren:
- Mit einer lange haltbaren Bärlauchpaste als Basis kannst du auch in anderen Jahreszeiten das köstliche Bärlaucharoma in Pesto, Suppen, Soßen und zum Würzen genießen. Mehr dazu beim Grundrezept Bärlauchpaste.
- Wenn du ihn trocknest, verliert er viel von seinem Aroma, und das wäre schade. Dann lieber einfrieren.
Übrigens: Das Knoblaucharoma ist weniger hartnäckig als das von „echtem“ Knoblauch, du brauchst dir um eine „Knoblauchfahne“ also keine Sorgen machen.
2. Grundrezept für Bärlauchpaste
Öl und Salz konservieren den Bärlauch und sein Aroma für mehrere Monate, wenn du die Paste gut verschlossen und kühl und dunkel aufbewahrst.
Für ein kleines Glas brauchst du:
- 150 g Bärlauchblätter
- 3 Esslöffel Olivenöl
- ½ Teelöffel Salz
Dieses Bärlauch-Rezept ist vegan und eignet sich hervorragend, um den wilden Knoblauch lange haltbar zu machen. Details und Rezept-Variationen findest du im Beitrag Bärlauchpesto selber machen:
Wichtig: Bei allen Zutaten raten wir dir, möglichst auf Bio-Qualität zu achten. Das EU-Bio-Siegel ist eine gute Orientierung, die Anbauverbände Naturland, Bioland und Demeter haben noch strengere ökologische Kriterien.
3. Bärlauch-Rezept mit Knödel
Mit wildem Knoblauch kann man viel mehr machen, als Bärlauch-Suppe oder Pesto zuzubereiten. Wer mag, serviert zu den Knödeln eine Soße, die mit Bärlauchpaste passend abgeschmeckt ist.
Bärlauch-Rezept für etwa 8 Knödel
- 100 g Bärlauch
- 4 altbackene Brötchen
- 1 Zwiebel
- 2 Eier
- 150 ml Bio-Milch (alternativ Pflanzenmilch)
- etwas Butter (alternativ Margarine) oder Öl
- Pfeffer und Salz
Die altbackenen Brötchen in kleine Würfel schneiden, etwa 1×1 cm. Milch und Eier mischen und mit Pfeffer und Salz würzen. Die Zwiebel fein hacken und in etwas Butter oder Öl glasig braten. Eiermilch und Zwiebeln unter die Brötchenwürfel mischen und beiseite stellen.
100 g Bärlauchblätter waschen und klein schneiden. Einen großen Topf mit Salzwasser aufsetzen. Die Brötchenmasse mit den Händen oder dem Handrührer durchkneten, bis sich alle Zutaten gut miteinander verbunden haben und sich daraus Knödel formen lassen. Acht Knödel formen, in das siedende Wasser geben und bei geringer Hitze etwa eine Viertelstunde gar ziehen lassen.
Die Knödel kannst du nach Lust und Laune servieren, zum Beispiel mit geriebenem Käse bestreut oder zu fruchtiger Tomatensoße; zu frischem Spinatgemüse; mit Bärlauchsoße; zu knackigem Salat oder bunten Gemüsegerichten.
Tipp: Waren die Brötchen zu frisch, kann es nötig sein, die Knödelmasse mit etwas zusätzlichem Mehl oder Semmelbröseln zu binden.
Wir haben auch eine vegane Variante für dich: Rezept für vegane Bärlauchknödel
4. Bärlauch-Rezept für gefüllte Muffins
Diese Muffins sind ideal als Fingerfood oder als Hauptgericht zu Salat. Wenn du keine Muffinformen hast, kannst du auch zwei Papierförmchen ineinander stellen oder die kleinen Küchlein in anderen Gefäßen backen, zum Beispiel gut gefetteten Kaffeetassen.
Bärlauch-Rezept für 12 Muffins
- 170 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- ½ TL Natron
- 50 g Parmesan
- 75 g Butter oder Margarine
- 2 Eier
- 250 ml Buttermilch
- 80 g Frischkäse
- 1 Bund Bärlauch
- 1 TL Oregano
- 1 TL Thymian
- 4 getrocknete Tomaten (in Öl oder softe Tomaten)
Für die Füllung Bärlauch und getrocknete Tomaten klein schneiden. Etwa die Hälfte des wilden Knoblauchs zur Seite stellen, die andere Hälfte mit Oregano, Thymian und den getrockneten Tomatenstücken vermischen.
Für den Teig Mehl, Backpulver, Natron und Parmesan mischen. In einer Rührschüssel Butter und Eier schaumig rühren, dann nach und nach die Buttermilch und die Mehlmischung dazugeben. Zum Schluss die zweite Hälfte Bärlauch unterrühren.
Die Muffinformen mit etwa einem Esslöffel Teig füllen, sodass der Boden bedeckt ist. Mithilfe von zwei Teelöffeln die Bärlauchfüllung mittig darauf platzieren. Mit etwa zwei Esslöffeln Teig so bedecken, dass die Füllung komplett verdeckt ist.
Bei 180 °C etwa 30-35 Minuten goldgelb backen und lauwarm genießen.
5. Bärlauch-Rezept für Fetacreme
Achte darauf, dass der verwendete Käse aus Schaf- und/oder Ziegenmilch besteht und nicht aus Kuhmilch. Seit 1997 gibt es in der EU die geschützte Ursprungsbezeichnung g.U., nach der nur noch Schaf- und Ziegenmilchprodukte aus Griechenland „Feta“ genannt werden. Ähnlich aussehender Käse aus Kuhmilch schmeckt und heißt anders. Die Bärlauch-Käsecreme schmeckt herrlich auf frischem Toastbrot, Baguette oder Fladenbrot.
Bärlauch-Rezept für eine Portion, die zwei Personen satt macht
- 150 g Feta
- 1 Bund Bärlauch (ca. 100 g)
- 2 Esslöffel Frischkäse
- 1 Esslöffel Olivenöl
- Chiliflocken
Den Feta mit den Händen zerbröseln und in einen flachen Suppenteller geben. Mit einer Gabel den Frischkäse und das Öl unterarbeiten, bis eine cremige, feinkörnige Masse entsteht. Dann die gehackten Bärlauchblätter untermischen und mit Chiliflocken abschmecken.
Weitere Rezeptideen für deine Frühlingsküche:
- Bärlauchöl: Ein Rezept zum Selbermachen
- Bärlauchbutter: Leckeres Rezept für die würzige Butter
- Bärlauchsalz: So einfach machst du Bärlauch haltbar
- Bärlauchsuppe: Einfache Rezeptidee für den Frühling
- Bärlauch-Pizza: Einfaches veganes Rezept
- Bärlauch-Gnocchi selber machen: Ein einfaches Rezept
- Bärlauch-Quiche: Ein Rezept für den Frühling
Bärlauch in der Natur ernten
Bärlauch wird in manchen Regionen (zum Beispiel Brandenburg oder Hamburg) auf der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Auch in Bremen und Schleswig-Holstein ist er gefährdet. Generell solltest du darauf achten, ihn nicht in Naturschutzgebieten zu ernten, es sei denn, die dortige Schutzverordnung lässt dies zu.
Auch außerhalb von Naturschutzgebieten genießt Bärlauch einen gewissen Schutz, der es verbietet, ihn für mehr als seinen geringen Eigenbedarf zu sammeln. Für das gelegentliche Bärlauchsüppchen ist die wilde Ernte von Bärlauch außerhalb von Naturschutzgebieten in Ordnung. Wer sich jedoch einen großen Vorrat anlegen möchte, sollte auf angebauten Bärlauch aus dem Handel ausweichen oder Bärlauch im Garten selber anbauen.
Bärlauch im Garten anbauen
Natürlich ist es auch möglich, das auch „Knoblauchspinat“ genannte Wildgemüse im Garten anzubauen. Er benötigt einen eher schattigen und feuchten Standort, denn wenn er wild in der Natur vorkommt, sucht er sich meist Auwälder, schattige Bachränder oder feuchte Schluchten aus.
Damit der Samen keimt, braucht er Kälte, er muss also im Herbst ausgesät werden, um im Frühjahr zu sprießen. Manchmal nimmt sich der Samen auch mehr als ein Jahr Zeit zum Keimen. Sei also geduldig und lasse dich überraschen, in welchem Frühjahr er dich beglückt.
Wenn du die „Hexenzwiebel“ in der Natur schon gesehen hast, dann weißt du, dass sie dort meist in großen „Bärlauchteppichen“ vorkommt – und so wird sich das Wildgemüse auch in deinem Garten ausbreiten! Wer das nicht möchte, sollte ihn regelmäßig durch Ausrupfen in seine Schranken weisen – oder eine Rhizomsperre bauen, die ihn an der Ausbreitung hindert.
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