Benzylalkohol kommt häufig als Duftstoff in Kosmetik-Produkten und Medikamenten vor. Wenn er Lebensmitteln zugesetzt ist, müssen Hersteller ihn mit E1519 deklarieren. Benzylalkohol ist aber auch in vielen natürlichen Ölen enthalten.
Benzylalkohol zählt zu den häufigsten Stoffen in Kosmetika. Er kommt als Aroma- und Duftstoff, sowie in Lebensmitteln vor. Ein Überblick über Produkte, denen Benzylalkohol häufig zugesetzt wird:
- Haarspray
- Duschgel
- Nelkenöl
- Süßigkeiten
- Hustenbonbons
- Schokolade
- Kuchen
- Likör
- Cocktails
- Kugelschreibertinte
- Haarfärbemittel
- Hautpflegeprodukte (z.B. Vaseline)
- Parfum
- Sonnencreme
- Kochsalzlösung / Infusion
Benzylalkohol hat ein leichtes Mandel-Aroma und wirkt desinfizierend und konservierend. Er tötet Bakterien ab und sorgt so dafür, dass Kosmetika länger haltbar sind.
Benzylalkohol: Verwendung bei Läusen
Lotionen mit Benzylalkohol sind einer Studie zufolge wirksam bei der Behandlung gegen Kopfläuse.
In den USA ist Benzylalkohol zur Behandlung von Kopfläusen zugelassen. Dort gibt es beispielsweise das Medikament „Benzyl Alcohol Topical“, bei dem Benzylalkohol der Hauptwirkstoff ist. Er sorgt dafür, dass Läuse ihre Luftkanäle nicht mehr schließen können und so ungehindert das Öl des Medikaments eindringen kann. Die Läuse ersticken daran und lassen sich auswaschen. Für Menschen soll das Medikament ungefährlich sein. In Deutschland ist es bislang aber noch nicht zugelassen.
Achtung: Mit Shampoos oder Haarsprays, welche Benzylalkohol enthalten, kannst du nicht gegen Kopfläuse vorgehen. Denn die Konzentration und Zusammensetzung von konventionellen Haarpflegeprodukten ist nicht auf die Behandlung von Läusen ausgerichtet ist. Wenn du unter Läusen leidest, solltest du auf jeden Fall einen ärztlichen Rat einholen.
Wirkung von Benzylalkohol auf die Gesundheit
In der MAK-Sammlung (maximale Arbeitsplatz-Konzentrationen) sind die seit 1972 veröffentlichten Berichte zu Benzylalkohol festgehalten. Die wichtigsten Aussagen:
- Benzylalkohol kann in Reinform bei direktem Kontakt die Augen reizen und das zentrale Nervensystem schädigen. Somit kann der Stoff die Atmung stören, den Blutdruck senken, das Blut übersäuern und dazu führen, dass sich zu wenige Thrombozyten (Blutplättchen) bilden. Auch kann er zu Nieren‐ und Leberversagen und einem Herzkreislaufzusammenbruch führen.
- Bei Versuchen mit Ratten, die reines Benzylalkohol verabreicht bekamen, haben sich Schäden in Gehirn und Thymus, an der Skelettmuskulatur und den Nieren gezeigt.
- Benzylalkohol wirkt nachweislich leicht hautreizend.
- In Tierversuchen hat der Stoff keine krebserzeugende Wirkung gezeigt.
Mehrere Studien haben sich mit Kochsalzlösungen von Krankenhäusern beschäftigt, denen Benzylalkohol als Konservierungsstoff beigefügt wurde:
- Bei Frühgeborenen, die mit einer benzylalkohol-haltigen Kochsalzlösung behandelt wurden, wurden Atemprobleme festgestellt. Einige erlitten ebenfalls Schäden am Nervensystem, der Leber und Niere. Auf Erwachsene können diese Befunde aber nicht übertragen werden, so die Autor:innen der Studie. Bei Früh- und Neugeborenen dürfen heute keine Medikamente mit Benzylalkohol als Konservierungsmittel mehr verwendet werden.
Allergische Reaktionen durch Benzylalkohol
Es gibt viele dokumentierte Fälle von Hautreizungen, bei denen Benzylalkohol in Vaseline als Ursache vermutet wird. Aufgrund dieser Beobachtung haben zahlreiche Studien lange Testreihen mit Benzylalkohol durchgeführt. Einige Studien gaben dadurch Entwarnung – eine Kontaktsensibilisierung gegenüber Benzylalkohol kommt sehr selten vor. Nur wenige Menschen entwickeln eine Kontaktallergie gegenüber Benzylalkohol. Daher wird der Stoff nicht als Kontaktallergen eingestuft.
Benzylalkohol in Kosmetik: weitgehend unbedenklich
Benzylalkohol in Kosmetik-Produkten und Lebensmitteln ist für Kinder und Erwachsene weitgehend unbedenklich. In Kosmetik-Produkten wird Benzylalkohol als Duftstoff oder Konservierungsmittel eingesetzt. Studien zufolge ist der Einsatz von Benzylalkohol sicher.
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Überarbeitet von Nora Braatz
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