Bittermandelaroma ist ein beliebter Aromastoff zum Backen und Kochen. Das Aroma enthält keine tierischen Inhaltsstoffe und eignet sich daher auch für vegetarische und vegane Rezepte. Doch ist es auch empfehlenswert?
Bittermandelaroma zählt zu den typischen Backzutaten. Es riecht und schmeckt nach Marzipan, Mandeln und Zucker. Das Aroma ist hochkonzentriert, sodass bereits wenige Tropfen davon ausreichen. Aus diesem Grund ist Bittermandelaroma fast immer in kleinen Fläschen erhältlich, mit denen du das Aroma auf den Tropfen genau abmessen kannst. Beliebt ist Bittermandelaroma als Zutat in süßen Rezepten:
- Marmorkuchen und andere Rührkuchen
- Kokos-Makronen
- Amarettini
- Nussschnecken
- Rezepte mit Marzipan
- Marmeladen
Doch woraus besteht das Bittermandelaroma und wie unterscheidet es sich zu Bittermandelöl? Dies erklären wir ausführlich in den nachfolgenden Abschnitten.
Bittermandelaroma: Diese Inhaltsstoffe stecken im Fläschen
Bittermandelaroma ist in der Regel kein natürliches Aroma, sondern wird fast immer im Labor hergestellt. Es besteht aus zwei Stoffen:
- Benzaldehyd (ca. 20 Prozent)
- Pflanzenöl (ca. 80 Prozent)
Bei Benzaldehyd handelt es sich um eine klare Flüssigkeit, die transparent bis hellgelb ist. Ihr Geruch und Geschmack erinnern an bittere Mandeln und sind namensgebend für das Bittermandelaroma. Echte Mandeln oder Rum stecken dagegen nicht im Back-Aroma drin. Auch Zucker enthält das Fläschchen mit dem Bittermandelaroma nicht, sodass du selbst deine Rezepte süßen musst.
Benzaldehyd ist offiziell als Zusatzstoff für Lebensmittel zugelassen. Darüber hinaus steckt es oft auch in Parfums sowie in ätherischen Ölen und natürlicherweise in den Kernen von Pfirsichen und Aprikosen, erklärt das Umweltbundesamt. Auch als Kirscharoma-Stoff steckt er laut Stiftung Warentest in Lebensmitteln. Es kann natürlich hergestellt werden („natürliches Aroma“), wird aber meist chemisch im Labor produziert („Aroma“). In großen Mengen kann Benzaldehyd toxisch wirken und zu Schäden am Nervensystem und zu Atemproblemen führen. Stiftung Warentest zufolge hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Benzaldehyd in geringen Mengen aber als unkritisch eingestuft.
Tipp: In vielen Fällen kannst du Bittermandelaroma einfach weglassen. Wenn du es noch verwenden möchtest, achte auf den Zusatz „natürliches Aroma“ und gehe sparsam damit um.
Bittermandelaroma oder Bittermandelöl?
Bittermandelaroma und Bittermandelöl sind nicht identisch. Der wichtige Unterschied besteht in der Zusammensetzung:
- Bittermandelöl kann ebenfalls natürlich oder künstlich hergestellt werden. Jedoch enthält es hochgiftige Blausäure, Bittermandelaroma dagegen nicht.
- Wenn man beim Bittermandelöl die Blausäure entfernt, lässt sich die Chemikalie als Duftstoff in Parfums sowie als Aromastoff für Likör verwenden. Das Bittermandelöl enthält dann 99 Prozent Benzaldehyd.
- Bittermandelöl ist auch nicht identisch mit Mandelöl. So kann es nicht als Pflegemittel zur äußeren Anwendung genutzt werden.
Beachte: Unbehandeltes Bittermandelöl ist im Handel nicht erhältlich. Bittermandelöl ohne Blausäure ist viel weniger verbreitet als Bittermandelaroma und auch nur mit Vorsicht anzuwenden, wegen des hohen Benzaldehydgehalts. Bittermandelaroma ist leichter in der Handhabung.
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Überarbeitet von Lena Kirchner
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