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Cumarin: Vorkommen, Wirkung und Risiken des Aromastoffes

Zimt
Foto: CC0 / Pixabay / karen_escobar84

Cumarin ist ein natürlicher Duft- und Aromastoff, der in vielen Pflanzen vorkommt. In größeren Mengen kann er der Gesundheit schaden. Deswegen solltest du beim Konsum von Zimt aufpassen – dort kann viel Cumarin drinstecken.

Cumarin ist ein natürlicher Stoff, der sich von Zimtsäure ableitet, einem wichtigen Bestandteil von Zimt. Dementsprechend ist in Zimt, vor allem in der Sorte Cassia, der Cumaringehalt besonders hoch. Doch Cumarin findet sich auch in größeren Mengen zum Beispiel in Dill oder Kümmel, einigen Labkräutern wie dem Waldmeister, der Tonkabohne und Datteln. Für den charakteristischen Geruch von Heu ist Cumarin ebenfalls verantwortlich. 

Seitdem auf europäischer Ebene Cumarin-Höchstwerte für zimthaltige Speisen festgelegt wurden, ist der Aromastoff als gefährlich und potenziell krebserregend in Verruf geraten. Dabei ist Cumarin aber nicht zwangsläufig ungesund – im Gegenteil. 

Wirkung und Risiken von Cumarin auf den Körper

Vor allem in der Weihnachtszeit ist Cumarin aufgrund des Zimtgebäcks ein Thema.
Vor allem in der Weihnachtszeit ist Cumarin aufgrund des Zimtgebäcks ein Thema.
(Foto: CC0 / Pixabay / gate74)

Wie Studien zeigen, wirken natürliche Cumarine unter anderem entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral und blutdrucksenkend. In der Medizin werden Cumarine (Cumarinderivate) als blutgerinnungshemmende Arzneistoffe eingesetzt.

Neben der positiven Wirkung birgt Cumarin aber auch verschiedene Risiken:

  • Dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge hat sich bei der medizinischen Anwendung von Cumarin gezeigt, dass schon eine relativ geringe Dosis bei empfindlichen Personen schädlich auf die Leber wirken kann. In Ausnahmefällen kann dies sogar zur Gelbsucht führen. Solche Effekte wurden bisher aber nicht nach dem Verzehr zimthaltiger Speisen beobachtet.
  • Auch wenn in Tierversuchen mit sehr hohen Cumarindosen eine krebserzeugende Wirkung nachgewiesen werden konnte, liegen keinerlei Hinweise für eine solche Wirkung auf den Menschen vor.
  • Laut dem BfR können täglich 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht aufgenommen werden, ohne irgendwelche negative Wirkungen zu befürchten. Dies entspricht dem von der EFSA (European Food Safety Authority) festgelegten Wert. Selbst bei Überschreitung dieser tolerierbaren Aufnahmemenge über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen ist von keinerlei gesundheitlichen Schäden auszugehen.

Bei einem Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm ist dieser Höchstwert mit zwei Gramm Cassia-Zimt pro Tag ausgeschöpft. Konsumierst du also nicht übermäßige Mengen Cassia-Zimt über lange Zeiträume, brauchst du überhaupt nichts zu befürchten. Im Gegenteil: Zimt werden sogar viele positive Wirkungen zugesprochen.

Je nach Sorte: So viel Cumarin enthält Zimt

Ceylon-Zimt lässt sich leicht an seiner dichteren Struktur erkennen.
Ceylon-Zimt lässt sich leicht an seiner dichteren Struktur erkennen.
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Bereits seit Jahrhunderten ist Zimt fester Bestandteil in Heilkunden rund um die Welt. Wie passt das aber mit dem potenziell schädlichen Cumarin zusammen? Wichtig ist zunächst zu wissen, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen Ceylon- und Cassia-Zimt gibt:

  • Der teurere Ceylon-Zimt enthält verschwindend geringe Mengen an Cumarin.
  • Dagegen weist Cassia-Zimt laut Foodwatch etwa 200 Mal mehr Cumarin als Ceylon-Zimt auf. 

Ist auf der Verpackung lediglich „Zimt“ aufgeführt, musst du von dem billigeren Cassia-Zimt ausgehen. Kaufst du hingegen qualitativ hochwertigen Ceylon-Zimt in Bio-Qualität (zum Beispiel im Reformhaus, Bioladen oder online bei **Memolife), bist du auf der sicheren Seite.

Vorteile von Zimt

Mit Ceylon-Zimt kannst du deine Speisen nicht nur ohne Bedenken würzen, sondern auch von dieser altbekannten Heilpflanze und seinen Wirkungen profitieren:

  • So reguliert Zimt bei Diabetes Typ 2 erfolgreich den Blutzuckerspiegel.
  • Und selbst bei Gebärmutterhalskrebs wurde Zimt bereits erfolgreich angewendet – allerdings als Extrakt und nicht als Gewürz. 
  • Isoliertes Zimtaldehyd, das für das charakteristische Zimtaroma verantwortliche ätherische Öl, hemmt laut der AOK nachweislich das Wachstum von einigen Bakterienarten, Schimmel- und Hefepilzen.
  • Daher ist Zimt ein traditionelles Hausmittel zum Beispiel bei Zahnproblemen, Mundgeruch und Verdauungsproblemen.

Doch wichtig ist zu beachten: Ob Zimt als Gewürz in der Ernährung dieselben positiven Wirkungen wie Extrakte und isolierte Zimtbestandteile in Versuchen hat, ist nicht geklärt. 

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