Blaukorn ist ein beliebter Dünger unter Hobbygärtner:innen. Er versorgt Pflanzen schnell mit wichtigen Nährstoffen. Langfristig schadet er jedoch dem Boden und der Artenvielfalt.
Blaukorn ist ein Kunstdünger. Er enthält eine Nährstoff-Mischung, die fast jede Pflanze braucht: Nitrat, Phosphat und Kalium. Diese Mischung macht Blaukorn zu einem Dünger mit Mehrfachnährstoffen.
Von den enthaltenen Nährstoffen leiten sich weitere Namen von Blaukorn ab: Im Handel findest du ihn als Nitrophoska oder NPK-Dünger, in flüssiger Form oder als Granulat. Da das Granulat oft blau eingefärbt ist, bezeichnet man den Dünger als Blaukorn.
Wie wirkt Blaukorn?
Blaukorn ist ein mineralischer Dünger. Die Nährstoffe sind wasserlöslich und sofort verfügbar. Die Pflanze kann sie direkt über ihre Wurzeln aufnehmen. Das Düngen ist einfach und effektiv:
- Nitrat enthält Stickstoff. Pflanzen benötigen den Nährstoff, um Proteine zu bilden und zu wachsen.
- Phosphor ist ein wichtiges Bauelement der DNA. Pflanzen brauchen es für ihr Wachstum.
- Kalium ist wichtig für die Fotosynthese und reguliert den Wasserhaushalt der Zellen.
Viele Blaukorn-Dünger enthalten außerdem Magnesium, das die Pflanze zusätzlich stärkt. Auf der Verpackung ist das häufig mit der Angabe 12/12/17 + 2 vermerkt. Das bedeutet, dass das Blaukorn jeweils 12 Prozent Nitrat und Phosphor, 17 Prozent Kalium und 2 Prozent zusätzliches Magnesium enthält.
Mit Blaukorn kannst du Pflanzen kurzfristig mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Langfristig hat der künstliche Dünger jedoch negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Blaukorn: Auswirkungen auf die Umwelt
Blaukorn enthält hochkonzentrierte Nährstoffe. Ab einer bestimmten Menge können Pflanzen diese Nährstoffe nicht mehr aufnehmen. Sie sammeln sich im Boden und übersättigen ihn. Das wirkt sich auf Pflanzen und Umwelt aus:
- Überdüngte Pflanzen schießen oft in die Höhe, während Blüten, Blätter und Früchte nicht richtig wachsen.
- Viele Wildpflanzen können nur auf nährstoffarmen Böden überleben. Sind zu viele Nährstoffe verfügbar, werden sie von anderen Arten verdrängt. Darunter leidet die Biodiversität.
- Nährstoffe aus überdüngten Böden gelangen ins Grundwasser. Vor allem Nitrat belastet den Nährstoffkreislauf. Es landet in Flüssen, Seen und den Meeren. Als Folge kommt es zur sogenannten Eutrophierung der Gewässer.
Einige NKP-Dünger werben mit einem geringeren Phosphat-Anteil. Sie sind etwas verträglicher für die Umwelt – wirklich umweltschonend sind sie aber nicht. Das Bundesumweltamt berichtet zudem, dass viel Energie nötig ist, um künstlichen Dünger herzustellen. Dafür werden viele Ressourcen verbraucht und es entstehen schädliche CO2-Emissionen.
Achtung: In großen Mengen ist Blaukorn giftig. Beachte auf jeden Fall die Hinweise auf der Verpackung. Verwende ihn nicht an Stellen, an denen sich Kinder oder Tiere aufhalten.
Alternativen zu Blaukorn
Blaukorn und andere chemische Dünger wirken gezielt und kurzfristig. Um deine Pflanzen langfristig gesund zu halten, brauchen sie aber einen gesunden und fruchtbaren Boden. Chemische Dünger helfen dabei nicht – sie enthalten keine Nahrung für Mikroorganismen im Boden. Diese Mikroorganismen sind wichtig für einen guten Boden, denn sie sorgen dafür, dass die Erde kontinuierlich über Monate und Jahr nährstoffreicher wird.
Nutze deshalb am besten organische Dünger. Diese bestehen meist aus pflanzlichen Abfallprodukten wie Kompost. Die Bodenorganismen zersetzen den organischen Dünger, versorgen sich dabei selbst und geben gleichzeitig Nährstoffe für die Pflanzen frei. Im Gegensatz zu chemischen Dünger wirkt organischer Dünger langfristig und trägt zu einem gesunden Boden bei.
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Überarbeitet von Luise Rau
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