Viele Frauen greifen bei unzureichender Milchbildung nach der Schwangerschaft auf Bockshornklee zurück. Wir erklären, wie die Samen wirken können, wie man sie anwendet und weshalb sie auch kritisch gesehen werden.
Bockshornklee wird nicht nur als Gewürz angewendet, sondern auch als medizinisches Heilmittel. Die Pflanze, die im Mittelmeerraum und in Asien beheimatet ist, soll dank ihrer wertvoller Inhaltsstoffe zahlreiche positive Wirkungen haben.
Wirkung und Nebenwirkungen von Bockshornkleesamen
- Bockshornkleesamen enthaltenen Proteine und Vitamin A und Vitamin B –sie können bei Haarausfall helfen. Die Aromen und ätherischen Öle in den Samen sollen außerdem gegen Appetitlosigkeit helfen (wenn sie nicht auf einer schwerwiegenden Erkrankung, sondern auf vorübergehenden Befindlichkeiten beruht).
- Der hohe Eisen-, Magnesium- und Calciumgehalt sorgt zudem für ein verbessertes Blutbild, stärkt Muskeln und Nerven und trägt zur Bindung von Fettsäuren bei
- Bockshornklee wirkt blutzuckersenkend, manche nehmen ihn daher sogar unterstützend bei Diabetes mellitus zu sich. Andere Publikationen stellen genau das wiederum infrage und raten von einer unterstützenden Diabetes-Therapie durch Bockshornklee ab.
Auch bei natürlichen Heilmitteln wie dem Bockshornklee solltest du mögliche Wechselwirkungen beachten: Diabetiker sollten die Samen zusammen mit ihren üblichen Medikamenten nur nach ärztlicher Beratung einnehmen. Da Bockshornklee die Blutgerinnung verlangsamt, solltest du ihn auch bei Blutgerinnungsstörungen nur mit Vorsicht anwenden. Die übermäßige Einnahme der Samen kann zu Übelkeit oder Blähungen führen. Zudem sind die Bockshornkleesamen wie andere Sprossen auch besonders anfällig für Keime – du solltest sie daher besonders sorgfältig zubereiten.
Bockshornkleesamen und ihre Wirkung auf die Milchbildung
Ein weiterer bedeutender Anwendungsbereich von Bockshornkleesamen ist das Fördern der Milchbildung bei Müttern, die damit Probleme haben:
- Die milchtreibende Wirkung wird von den in den Bockshornkleesamen enthaltenen pflanzlichen Hormonen hervorgerufen: Die sogenannten Phytoöstrogene unterstützen und regen die körpereigene Produktion von Östrogen und Prolaktin beim Stillen an.
- Bei Müttern mit hormonell verursachten Stillproblemen kann der Bockshornklee also dazu beitragen, ein bestehendes Ungleichgewicht auszubalancieren.
- Allerdings ist auch hier der Effekt von Bockshornklee umstritten: Zwar empfehlen viele Hebammen und Stillberaterinnen Bockshornklee-Präparate – ob sie wirklich wirken, ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt.
- Achtung auch vor einer möglichen Unverträglichkeit: Bei Frauen, die Bockshornklee eingenommen haben, ist es in der Vergangenheit bereits zu allergischen Reaktionen gekommen. Auch Nebenwirkungen wie stärkere Schweißbildung oder Durchfall sind möglich.
Bockshornklee kann also aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben – ob er aber wirklich ein Wundermittel für eine stärkere Milchbildung ist, ist nicht gesichert. Wer Bockshornklee einmal ausprobieren möchte, sollte das erst einmal mit einem Arzt absprechen , vor allem um möglichen Wechsel- und Nebenwirkungen vorzubeugen.
Wie wendest du die Bockshornkleesamen am besten an?
Du kannst Bockshornklee auf verschiedene Weisen als Stillpräparat anwenden: entweder als Stilltee, in dem die Samen zusammen mit anderen Kräutern wie Fenchel oder Anis ihre Wirkung entfalten, oder in Form von Kapseln. Diese Kapseln werden aufgrund der wesentlich höheren Bockshornkleekonzentration als deutlich effektiver angesehen – von herkömmlichen Stilltees sind in der Regel mindestens sechs Tassen täglich notwendig, um einen spürbaren Erfolg zu zeigen. Bei der Einnahme von Bockshornkleekapseln solltest du einige Punkte beachten:
- Du solltest die Kapseln nicht während der Schwangerschaft einnehmen, da sie deinen natürlichen Hormonhaushalt beeinflussen und so bei einer übermäßigen Anwendung zu frühzeitigen Kontraktionen der Gebärmutter führen, also weheneinleitend wirken können.
- Ideal sind natürlich Kapseln in Bioqualität und ohne weitere Zusatzstoffe – am besten fragst du direkt in der Apotheke nach oder schaust online nach einem passenden Produkt (z.B. bei Amazon).
- Wenn deine Probleme mit der Milchbildung nicht nur durch hormonelles Ungleichgewicht verursacht werden, können Bockshornkleesamen allein nicht helfen. Versuche daher, deine Milchproduktion durch häufiges Anlegen zu fördern und immer genügend Flüssigkeit zu dir zu nehmen. Wichtig ist es auch, sich ausreichend Ruhe und Entspannung zu gönnen und Stress zu vermeiden – auch wenn das für neue Mütter leichter gesagt als getan ist.
Prinzipiell gilt: Muttermilch ist aufgrund der in ihr enthaltenen Nährstoffe und der immunsystemstärkenden Wirkung die ideale Nahrungsquelle für Babys kurz nach der Geburt.
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