Butter findet sich in beinahe jedem Kühlschrank. Stiftung Warentest hat nun 30 Buttermarken im Labor auf Geschmack und Schadstoffe untersuchen lassen. Viele Produkte können die Warentester:innen empfehlen – obwohl laut Laboruntersuchungen in jeder Butter Mineralöl steckt.
Anders als bei Öko-Test vergangenes Jahr empfiehlt Stiftung Wartentest im aktuellen Butter-Test 24 der 30 überprüften Produkte. Das Mineralölproblem in Butter besteht aber weiterhin. Wir klären, welche Buttermarken gut abschneiden und welche Probleme Butter dennoch mit sich bringt.
Stiftung Warentest: Fast alle Buttermarken schneiden „gut“ ab
Insgesamt 30 Buttermarken – darunter Süßrahm-, Sauerrahm- und mildgesäuerte Butter – schickte Stiftung Warentest ins Labor, davon sieben Bio-Produkte. 40 Prozent der Gesamtnote macht die Sensorik aus, also Aussehen, Textur, Geruch, Geschmack und Mundgefühl der Butter. Auch die Streichfähigkeit hatte Einfluss auf die Gesamtnote. Zudem ließ Stiftung Warentest die Butter auf mögliche Schadstoffe wie Pestizide, Mineralölbestandteile und PFAS sowie auf Keime und Schimmelpilze prüfen. Unter welchen Bedingungen die Milchkühe gehalten werden, hatte keinen Einfluss auf das Testergebnis der Butter.
Das Ergebnis im Butter-Test 2023: Zwar gibt es keine „sehr gute“ Gesamtnote, doch 24 von 30 Buttermarken schneiden „gut“ ab, darunter folgende Produkte:
- Berchtesgadener Land Butter aus frischem Berg- und Alpenrahm
- Weihenstephan Butter
- Kerrygold Original Irische Butter
- Penny Deutsche Marken-Butter
- Aldi Süd Milsani Deutsche Markenbutter
- Rewe Ja! Deutsche Markenbutter
- Edeka Gut & Günstig Deutsche Markenbutter
Stiftung Warentest: Bio-Butter zählt zu den Testsiegern 2023
Auch vier der sieben Bio-Butter erhalten eine „gute“ Gesamnote und zählen zu den besten Produkten im Test:
- Lidl Milbona Bio-Butter aus frischem Rahm
- Edeka Bio Sauerrahm-Butter
- Gläserne Molkerei Fassbutter natur, Bio
- Andechser Natur Bio Almbutter
Aufgrund eines schlechteren sensorischen Urteils – die Butter schmeckte alt – kommt die Alnatura Bio-Süßrahm Butter nicht über eine „befriedigende“ Gesamtnote hinaus. Insgesamt bewertet Stiftung Warentest fünf Buttermarken mit dieser Note und eine Butter ist nur „ausreichend“. Eine schlechtere Note gab es nicht.
Mineralöl in jeder Butter
Trotzdem übt Stiftung Warentest Kritik: In jeder Butter wiesen die Tester:innen Mineralölbestandteile nach, genauer gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). MOSH reichern sich mit bislang unbekannten Folgen im menschlichen Fettgewebe sowie in Organen an. Die noch gefährlicheren aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) waren aber in keiner Butter nachweisbar.
Warum können so viele Butterstücke trotz Mineralöl gut im Test abschneiden? Die Schadstofffunde bewegen sich im niedrigen Bereich. Den MOSH-Orientierungswert der Lebensmittelüberwachung überschreitet nur eine Butter im Test. Die „Dairygold Original Irische Butter“ ist deshalb das Schlusslicht im Test.
Sechs der sieben Bio-Buttermarken sind nur sehr gering belastet, Stiftung Wartentest beurteilt das als gut.
Alle Testergebnisse kannst du online auf test.de nachlesen.
Auch Öko-Test hatte vergangenes Jahr sehr viel an Butter auszusetzen – und war strenger bei der Bewertung der Mineralölfunde. 17 von 20 Produkten fielen im Butter-Test 2022 durch.
Besser Margarine statt Butter kaufen?
Von der Mineralölproblematik abgesehen bleibt Butter ein problematisches Lebensmittel. Die Milch für die Butter stammt oft aus industrieller Tierhaltung, zudem gilt Butter als eines der klimaschädlichsten Lebensmittel überhaupt.
Ist Margarine dann automatisch die bessere Alternative zu Butter? In Sachen Tierwohl ja, Margarine ist in den meisten Fällen vegan. Doch auch bei den pflanzlichen Streichfetten wies Öko-Test jüngst Mineralöl in zahlreichen Produkten nach. Immerhin eine gute Margarine kann Öko-Test empfehlen.
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