Diese 6 Lebensmittel sind am schlimmsten fürs Klima Von Luise Rau Kategorien: Ernährung Stand: 20. Juni 2024, 08:20 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign Was hat Ernährung mit Klimaschutz zu tun? Jede Menge! Wir stellen die sechs klimaschädlichsten Lebensmittel vor und zeigen, wie du deine Ernährung klimafreundlicher gestalten kannst. Nicht nur Fliegen und Verkehr kann sich negativ auf die Umwelt auswirken, auch Lebensmittel sind klimaschädlich. Das trifft vor allem auf Nahrungsmittel zu, die von weit hergekommen, in der Herstellung viele Ressourcen verbrauchen oder aufgrund derer der Regenwald gerodet wird. Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) untersuchte 2020 in einer Studie die Klimaschädlichkeit von 200 Lebensmitteln. Darauf Bezug nehmend haben wir die sechs schlimmsten Lebensmittel fürs Klima aufgelistet. Klimaschädliche Lebensmittel Nummer 1: Flugananas Flugananas sind sehr schädlich fürs Klima (Foto: CC0 / Pixabay / senjakelabu29) Mit 15,1 CO2-Äquivalente pro Kilogramm schlagen Flugananas ordentlich zu Buche. Anders als herkömmliche Ananas, die aufgrund des Transports auch keine gute CO2-Bilanz haben, sollen Flugananas viel süßer und intensiver schmecken und gelten daher als echte Delikatesse. Allerdings kann das die hohen CO2-Äquivalente nicht rechtfertigen. Ananas, die per Schiff transportiert wird, hat dagegen eine Klimabilanz von 0,6 Kilogramm CO2-Äquivalente. 2. Rindfleisch – klimaschädlichste Fleischsorte Kein Lebensmittel ist so klimaschädlich wie Rindfleisch. (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos) Rindfleisch ist die klimaschädlichste Fleischsorte. Jedes Kilo verursacht 13,6 Kilogramm CO2-Äquivalente. Ein CO2-Äquivalent gibt an, wie viel eine bestimmte Masse eines Treibhausgases (zum Beispiel Methan) zur Erderwärmung beiträgt. Dazu wird es mit der gleichen Menge an CO2 verglichen. Der Wert der CO2-Äquivalente beschreibt, wie viel ein Produkt zum Treibhauseffekt beiträgt. Ein weiterer Nachteil von Rindfleisch: Auch hinsichtlich des Wasserverbrauchs belegt Rindfleisch nach Kakao und Kaffee den dritten Platz. Zudem stoßen Kühe bei der Verdauung Methangas aus, welches noch klimaschädlicher ist als CO2. 3. Butter Wegen dem hohen Verbrauch von Milch ist Butter ein klimaschädliches Lebensmittel. (Foto: CC0 / Pixabay / rodeopix) Auch wenn es sich um ein vegetarisches Produkt handelt, gilt Butter als der sehr klimaschädlich. Für die konventionelle Produktion von einem Kilogramm Butter werden 9,0 Kilogramm CO2-Äquivalente ausgestoßen. Bei Bio-Butter sind es sogar 11,5 Kilogramm. Dass Butter ein besonders klimaschädliches Lebensmittel ist, liegt insbesondere daran, dass für ein Kilogramm Butter ungefähr 18 Liter Milch benötigt werden. Das führt wiederum dazu, dass viele Kühe allein für die Butterherstellung gehalten werden müssen. Schon bei der Herstellung des benötigten Tierfutters werden jede Menge Treibhausgase freigesetzt. 4. Schweinefleisch und Geflügel Schweine benötigen viel Platz und Futter – das wirkt sich negativ auf die Klimabilanz aus. (Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos) Mit 5,5 Kilogramm CO2-Äquivalente für Geflügel und 4,6 Kilogramm für Schweinefleisch sind diese Fleischsorten zwar deutlich weniger klimaschädliche Lebensmittel als Rindfleisch, belegen jedoch auf unserer Liste immer noch den vierten Platz. Grund dafür ist, dass auch für Schweine und Hühner große Flächen und viel Futter benötigt wird. Das Futter wird häufig importiert, sodass beim Transport großen Menge an CO2-Emissionen freigesetzt werden. In bestimmten Gebieten (etwa in Brasilien) werden für den Anbau der Futterpflanzen zudem oft große Flächen Regenwald gerodet. Wenn du Klima, Tieren und Umwelt etwas Gutes tun möchtest, solltest du also deinen Fleischkonsum überdenken – und ihn möglichst weit reduzieren. Du musst dafür nicht von heute auf morgen Vegaterier:in werden oder dich vegan ernähren, wenn dir dies im Moment noch sehr schwerfällt. Du kannst dich aber langsam an das Thema herantasten, indem du zum Beispiel zwei bis drei vegetarische oder vegane Tage in der Woche einlegst oder bestimmte Mahlzeiten am Tag ausschließlich aus pflanzlichen Produkten zubereitest. Anregungen und Inspirationen bekommst du dafür zum Beispiel hier: 10 Tipps um ein bisschen veganer zu werden Schnelle vegane Rezepte: vegan kochen für Eilige Vegan kochen ohne Ersatzprodukte Veganes Frühstück: unsere besten Rezepte 5. Noch mehr klimaschädliche Lebensmittel von der Kuh: Käse und Sahne Auch Käse ist ein klimaschädliches Lebensmittel. (Foto: CC0 / Pixabay / JillWellington) Auch weitere Lebensmittel, zu deren Produktion Rinder gehalten werden müssen, wirken sich schädlich auf das Klima aus. Im Durchschnitt werden für die Herstellung von Käse 5,7 und für Sahne zwischen 4,2 CO2-Äquivalente benötigt. Um diese Werte wenigstens ein bisschen zu verbessern, ist es empfehlenswert, auf Produkte mit einem niedrigen Fettanteil zurückzugreifen. Denn je höher der Fettanteil eines Milchprodukts, umso mehr Milch wird für die Herstellung benötigt. Klima- und tierfreundlicher sind rein pflanzliche Milchersatzprodukte – Milchalternativen, vegane Sahne, veganen Käse & Co. gibt es inzwischen in fast jedem Supermarkt. 5. Schokolade – leider auch ein klimaschädliches Lebensmittel Schokolade ist beliebt, aber schlecht fürs Klima. (Foto: CC0 / Pixabay / AlexanderStein) Schokolade ist als Süßigkeit sehr beliebt, jedoch schlecht fürs Klima. Für ein Kilogramm Schokolade aus Vollmilch werden 4,1 Kilo CO2-Äquivalente verursacht. Ihre klimaschädliche Wirkung ist dabei diesen Faktoren geschuldet: Schokolade enthält häufig Milch, deren Produktion aufgrund der freigesetzten Treibhausgase klimaschädlich ist, wie oben beschrieben. Zudem enthalten Schokoladenprodukte häufig Palmöl. Um Platz für Palmölplantagen zu machen, werden in vielen Gebieten in großem Stil Regenwälder gerodet. Der Kohlenstoff, den der Regenwald gespeichert hatte, entweicht dann als Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre. Außerdem besteht Schokolade zu großen Teilen aus Kakao, für dessen Herstellung große Mengen an Wasser benötigt werden. Für ein Kilogramm Kakaobohnen braucht es bis zu 27.000 Liter Wasser, in einer Tafel Schokolade stecken etwa 1.700 Liter Wasser. Das hat zwar nicht direkt mit dem Klima zu tun, ist aber auch ein umweltschädlicher Faktor. Um Schokolade etwas klimafreundlicher zu gestalten, kannst du Schokoladenprodukte kaufen, die wenig bis kein Palmöl enthalten. Schokoladentafeln sind oft frei von Palmöl, bei anderen Schokoladenprodukten solltest du genauer hinschauen. Zudem gibt es auch viele vegane Schokoladen, die keine Milch enthalten und damit eine etwas bessere CO2-Bilanz aufweisen. Ein weiterer Tipp: Es ist empfehlenswert, Fairtrade-Schokolade und Kakao mit Fair-Trade-Zertifizierung zu kaufen. Dadurch unterstützt du fairen Handel, bei dem Bäuer:innen und Arbeiter:innen in der Produktionskette einen angemessenen Lohn erhalten. Weiterlesen auf Utopia.de: Klimaschutz: 10 einfache Tipps für jede:n Ursachen des Klimawandels: Diese Faktoren begünstigen die globale Erwärmung Das CO2-Budget der Menschheit – Wie viel CO2 dürfen wir noch ausstoßen? Überarbeitet von Lea Hermann ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 1758 520 Vielen Dank für deine Stimme! Diese Artikel könnten dich auch interessieren Jedes Mal Eco-Programm – wann kann das der Spülmaschine schaden? Was sind umweltneutrale Produkte – und wie funktioniert die Herstellung? Wirtschaften im Kreislauf: Was Unternehmen tun – und was du tun kannst Für unsere Umwelt – aus Verpackung wird Verpackung Soja aus dem Regenwald? Hierher kommen die Sojabohnen für Tofu & Sojadrinks wirklich Das Eco-Programm dauert länger - Spart es wirklich Strom? Wasserkraft: So lässt sich Strom aus Wasser erzeugen Energieverbrauch: Davon hängt dein Verbrauch im Haushalt ab Alles mögliche ist jetzt angeblich 'klimaneutral!' – aber was heißt das eigentlich? Verwandte Themen: Essen Gewusst wie Klima Klimabewusster handeln Klimaschutz Klimawandel HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: