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„Buycott“: Diese App zeigt, welche Marken zu welchem Konzern gehören

Buycott App
Foto: Colourbox.de; eigener Screenshot; Buycott-Logo

Die Gratis-App "Buycott" informiert dich vor dem Kauf eines Produktes darüber, welcher Konzern hinter der jeweiligen Marke steht. Du erfährst so auch, ob und warum ein Unternehmen in der Kritik steht. Darüber hinaus animiert die App dazu, gleich aktiv zu werden.

Die globalisierten Produktionsketten werden immer komplexer, die Verwebungen multinationaler Konzerne immer undurchsichtiger. Buycott hilft dir, den Durchblick im Firmendschungel zu behalten. Die App gibt es für iOS– und Android-Geräte.

Buycott-App: Barcode-Scanner für Marken und Konzerne

Konzerne hinter den Produkten entlarven - mit der kostenlosen App "Buycott".
Konzerne hinter den Produkten entlarven – mit der kostenlosen App "Buycott".
(Foto: App-Screenshot "Buycott" / Pascal Thiele / Utopia)

Herzstück der App ist ein Barcode-Scanner, mit dem du den Strichcode eines Produktes über die Handy-Kamera einscannst. Alternativ kannst du auch auf der Webseite buycott.com nach dem Strichcode oder den Firmennamen suchen.

Anschließend verrät dir Buycott, welcher Hersteller hinter dem jeweiligen Produkt steckt, und zu welchem Mutterkonzern dieser gehört. Die Verstrickungen zu anderen Tochterunternehmen werden in einem oftmals leider etwas unübersichtlichen Firmen-Stammbaum dargestellt. 

So klärt dich ein Scan von Buitoni-Nudeln zum Beispiel darüber auf, dass du hier ein Nestlé-Produkt in der Hand hältst. In der Übersicht erfährst du dann, dass zu dem größten Lebensmittel-Konzern der Welt auch Marken wie Friskies, Nestea, Wagner Pizza oder Maggi gehören. 

Im Fokus der iOS- und Android-App stehen multinationale Konzerne

Dabei ist Buycott für den US-amerikanischen Markt konzipiert und kennt daher vorrangig die Produkte von multinationalen Konzernen. Im Test wurde aber zum Beispiel auch Bionella erkannt, eine Nutella-Alternative von Rapunzel (an der die App nichts auszusetzen hat).

Allerdings fehlen bei deutschen Produkten und Firmen aktuell meist noch Bilder und genauere Infos. Scannst du ein noch nicht gelistetes Produkt, kannst du dieses aber gleich in wenigen Schritten ergänzen. Wächst die deutschsprachige Buycott-Community weiter, werden also auch die hiesigen Konzerne und Marken bald genauer aufgeschlüsselt sein.

Anders als die beliebte Codecheck-App liefert Buycott keine Informationen zu enthaltenen Zutaten und Nährstoffen der Produkte. Auch Alternativen zum gescannten Produkt werden (bisher) nur bei sehr wenigen Artikeln gelistet. Der Fokus liegt hier deutlich auf den Konzernen im Hintergrund und deren Machenschaften.

Kampagnen unterstützen und bestimmte Marken boykottieren

Über die Buycott-App kannst du einzelne Kampagnen unterstützen.
Über die Buycott-App kannst du einzelne Kampagnen unterstützen.
(Foto: App-Screenshot "Buycott" (Pascal Thiele / Utopia))

Besonderheit der Buycott-App sind die zahlreichen Kampagnen, denen Nutzer sich anschließen können. Übersichtlich in Kategorien wie „Environment“ (Umwelt), „Human Rights“ (Menschenrechte), „Social Responsibility“ (Soziale Verantwortung) oder „Health“ (Gesundheit) untergliedert, findest du zu vielen Anliegen eine entsprechende Projektgruppe:

  • Darunter sind zahlreiche ethische Kampagnen, etwa solche gegen Tierversuche oder Menschenhandel.
  • Den Umweltschutz zum Ziel gesetzt, haben sich etwa Projekte gegen Palmöl oder für den Erhalt der Bienen.
  • Darüber hinaus finden sich aber auch politisch motivierte Kampagnen – etwa den Aufruf, Firmen zu boykottieren, die die Trans-Pacific Partnership (TTP) unterstützen.

Du kannst dich durch das umfangreiche Kampagnen-Register scrollen und beliebig vielen Projekten beitreten. Scannst du dann ein Produkt einer Firma, die im Konflikt mit deinen gewählten Kampagnen steht, wirst du vor dem Kauf gewarnt.

Ein Scan eines Pepsi-Produkts verrät so zum Beispiel, dass der Mutterkonzern schon mehrfach wegen Gefängnisarbeit kritisiert wurde und knapp 9 Millionen US-Dollar in Kampagnen gegen die GMO-Kennzeichnungspflicht investiert hat. Aber auch positive Aspekte der Firmen werden gelistet – zum Beispiel, dass Pepsi Co. eine weibliche Geschäftsführerin hat und so der Kampagne „Female CEOs“ entspricht.

Etwas mehr Macht in den Händen der Verbraucher

Buycott unterstützt dich dabei, Licht ins Dunkel undurchsichtiger Firmengeflechte zu bringen. Dabei hat die App durchaus das Potenzial in der Masse etwas zu bewegen: Mit wenigen Klicks kannst du deinen Boykott in sozialen Netzwerken teilen und sogar dem jeweiligen Konzern auf die Facebook- und Twitter-Seite posten – samt der Motivation für dein Handeln. Buycott ist ein tolles Projekt, das auf dem Community-Prinzip aufbaut, und dich dabei unterstützt, bewusster zu konsumieren.

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