Codecheck-Alternativen werden in Zukunft eventuell bedeutsamer. Im Moment ist ungewiss, ob es die beliebte App zum Scannen von Produkten weiterhin geben wird. Wir stellen dir deshalb sechs empfehlenswerte Alternativen vor.
Mit Codecheck kannst du einfach den Barcode von Lebensmitteln, Kosmetik und anderen alltäglichen Produkten scannen. Dann zeigt dir die App zum Beispiel an, wie viel Zucker ein Produkt enthält, ob problematische Zusatzstoffe, Mikroplastik oder andere Substanzen drin sind. Nun ist das Unternehmen hinter der App insolvent gegangen. Ob es die App weiterhin geben wird, ist deshalb fraglich. Glücklicherweise gibt es weitere Apps, mit denen du deine Produkte für Kosmetik, Ernährung und Haushalt überprüfen kannst.
EinkaufsCHECK: Für Lebensmittel, Kosmetik und Haushalt
Die App „EinkaufsCheck“ will es Konsument:innen leichter machen, sich über die gesundheitlichen und ökologischen Aspekte eines Produkts zu informieren, bevor sie es kaufen. Die App bewertet die Inhaltsstoffe in den Kategorien „Gesundheit“, „Umwelt“, „Allergie“, „Vegan & vegetarisch“ und „Religion“. Sie orientiert sich dabei nach eigenen Angaben an Erkenntnissen der EU.
Auf der Basis wissenschaftlicher Studien soll außerdem für jede:n Nutzer:in eine individuelle Lebensmittelampel dabei helfen, die richtigen Produkte zu finden. Diese soll vor allem den Nutri-Score ersetzen.
EinkaufsCheck bietet außerdem einen Wasser-, Kalorien- und Nährwertzähler sowie einen Preisvergleich an. Ein Alleinstellungmerkmal ist wohl der Fischratgeber: Er bietet Anhaltspunkte, welche Fische und Meeresfrüchte aus nicht überfischten Beständen oder aus nachhaltigeren Zuchtformen stammen – um, so der Ratgeber, „mit deiner Kaufentscheidung positiven Einfluss auf die Fischereiwirtschaft auszuüben“.
Du kannst mit der EinkaufsCheck-App Barcodes von Lebensmitteln, Kosmetik und Haushaltsprodukten scannen oder direkt in der Produktdatenbank nach bestimmten Eigenschaften oder Kriterien filtern.
Die EinkaufsCheck-App gibt es für iOS und Android.
Codecheck-Alternative mit Punktescore: Yuka
Seit etwa einem Jahr gibt es die französische Produkt-Scan-App Yuka auch in Deutschland. Auch mit Yuka kannst du einfach den Barcode eines Lebensmittels scannen und bekommst Informationen dazu angezeigt. Zunächst siehst du die generelle Ampelbewertung:
- Rot steht für besonders ungesunde,
- orange für mittelmäßige,
- hellgrün für gute und
- dunkelgrün für ausgezeichnete Produkte.
Zudem ist jedes eingetragene Lebensmittel mit einem Punktescore versehen. Insgesamt kann ein Produkt 100 Punkte erreichen. Für die Bewertung nutzt die Codecheck-Alternative das Prinzip des Nutri-Scores, überprüft Zusatzstoffe und berücksichtigt, ob ein Produkt Bio-Qualität aufweist.
Weitere Informationen sind in positiv und negativ unterteilt. Unter der negativen Kategorie siehst du zum Beispiel, ob ein Produkt zu viel Zucker, Salz, gesättigte Fettsäuren oder bedenkliche Zusatzstoffe enthält. Auch über die Kalorien fällt die App ein Urteil: Sie orientiert sich dabei an der Angabe pro 100 Gramm und schätzt ein, ob diese Anzahl zu hoch oder zu niedrig ist.
Dies macht teilweise wenig Sinn, da du von manchen Lebensmitteln mehr als 100 Gramm und von anderen deutlich weniger zu dir nimmst. Zudem kann es problematisch sein, hochkalorische, aber dennoch gesunde Lebensmittel zu verteufeln. Ein Pluspunkt der App: Für ungesunde Produkte zeigt dir Yuka gesündere Alternativen an – auch für Kosmetikprodukte.
Für Kosmetikprodukte gelten die folgenden Risikokategorien:
- Ein grüner Punkt steht für: kein Risiko,
- ein geringes Risiko wird durch einen gelben Punkt angezeigt,
- mäßiges Risiko durch einen orangenen Punkt,
- und ein roter Punkt bedeutet: riskant!
Das Kosmetik-Produkt erhält außerdem eine Note, die vom höchsten Risikograd abhängt: Hat ein Inhaltsstoff einen roten Punkt, liegt das gesamte Produkte auch im roten Bereich der App. Yuka bewertet bei Kosmetik die folgenden Risiken: endokrindisruptiv, kanzerogen, allergieauslösend oder reizend.
Yuka kannst du kostenlos für Android und iOS herunterladen.
Cosmile-App: Die Codecheck-Alternative für Kosmetik
Die Cosmile-App setzt sich zum Ziel, Konsument:innen über Inhaltsstoffe (gemäß INCI), deren Funktionen, Allergierisiken, Änderungen in der Zusammensetzung und die Bedeutung von Siegeln zu informieren. Cosmile nutzt dafür die Information auf der CosIng-Datenbank der Europäischen Kommission. Für detailliertere Informationen oder bei kritisch diskutierten Themen – wie zum Beispiel endokrinen Wirkungen – zieht Cosmile unabhängige Expert:innen heran.
Du kannst in der App einen persönlichen INCI-Filter konfigurieren, mit dem die App via Barcode-Scan die Inhaltsstoffe des Produkts abgleicht. Gibt es ein Produkt noch nicht in der Datenbank, kannst du auch einfach die Liste der Inhaltsstoffe fotografieren oder direkt manuell eingeben, um Informationen zu erhalten. Haut.de stellt zudem weiterführende Informationen zu den Inhaltsstoffen bereit.
Seine Produktdaten bekommt die Cosmile-App direkt vom Hersteller und verspricht, diese laufend zu aktualisieren. Durch die Rubriken „News“ und „Facts“ sendet die App dem/der Nutzer:in auf Wunsch regelmäßig Updates und Diskussionen zu Kosmetik- und Körperpflege-Themen zu.
Die Cosmile-App ist kostenlos für Android und iOS zum Download erhältlich.
NABU-Siegel-Check: Fokus auf Bio und Fairtrade
Eine weitere Alternative zur Codecheck-App ist der Siegel-Check des NABU. Diese ist darauf spezialisiert, Informationen zu verschiedenen Bio- und Fairtrade-Siegeln zu liefern. Dafür scannst du das entsprechende Siegel auf deinem Produkt. Anschließend zeigt dir die App an, welche Auflagen Unternehmen für dieses Siegel erfüllen müssen und ob der NABU es generall als empfehlenswert oder verbesserungswürdig einstuft. Dafür nutzt die App ein Ampelsystem.
Im Gegensatz zu Codecheck zeigt dir die Siegel-Check-App nicht an, welche Nährwerte oder Zusatzstoffe ein Produkt enthält und ob es prinzipiell als gesund gilt. Jedoch findest du mit ihr leicht heraus, wie vertrauenswürdig ein Siegel ist und kannst demnach Schlüsse darüber ziehen, ob Lebensmittel zum Beispiel chemisch-synthetische Pestizide enthalten, genmanipuliert sind oder aus schlechter Tierhaltung stammen. Schließlich gibt es auch einige Siegel, die zwar nachhaltig aussehen, jedoch nur sehr schwache Auflagen aufweisen oder kaum überprüft werden.
Die NABU-Siegel-Check-App gibt es kostenlos für Android und iOS.
Weitere Produkt-Check-Apps: ToxFox und Buycott
Die ToxFox-App des BUND kannst du als Codecheck-Alternative für Kosmetik benutzen. Sie zeigt dir an, ob ein Produkt schädliche Chemikalien enthält – eine Angabe, die auf der Verpackung in der Regel nicht sichtbar und transparent verzeichnet ist. Auch auf Mikroplastik, hormonelle Schadstoffe und Nanopartikel prüft ToxFox. Mehr zu dieser App erfährst du in diesem Artikel: ToxFox: Mit dem Handy Hormongifte erkennen
Mit der App Buycott kannst du aufspüren, ob eine Marke zu einem problematischen Konzern gehört. Dafür scannst du einfach ein Produkt und bekommst angezeigt, von welchem Hersteller und welchem Mutterkonzern dieses stammt. Dann siehst du, ob und warum der Konzern in der Kritik steht. Mehr dazu erfährst du hier: „Buycott“: Diese App zeigt, welche Marken zu welchem Konzern gehören
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