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Der Michelangelo-Effekt: Was es mit dem „Geheimnis der Liebe“ auf sich hat

Michelangelo-Effekt
Foto: CC0 / Pixabay / pieroor

Der Michelangelo-Effekt vereint die Kunst der Bildhauerei mit der Psychologie zwischenmenschlicher Beziehungen. Es ist ein gemeinsames Formen und Gestalten des idealen Selbst.

Kunst und eine glückliche Partnerschaft haben etwas gemeinsam. Sie sind beide ein Prozess. Bei der Kunst der Bildhauerei wird, laut Michelangelo, eine versteckte Figur aus dem Stein heraus geformt wird. Das scheint auch das „Geheimnis der Liebe“ zu sein. Aber was hat es wirklich mit einer stabilen Liebesbeziehung zu tun? Und warum heißt es Michelangelo-Effekt?

Was ist der Michelangelo-Effekt?

Der Michelangelo-Effekt wird in der Psychologie genutzt, um einen zwischenmenschlichen Prozess zu beschreiben. Die Grundannahme ist, dass Partner:innen sich in einer Beziehung gegenseitig beeinflussen, formen und gestalten – so wie einst Michelangelo in der Renaissance seine Skulpturen formte. 

Die Psychologen Stephen Michael Drigotas, Caryl Rusbult und ihr Team erwähnten den Namen erstmals in einer Studie, die 1999 im „Journal of Personality and Social Psychology“ erschien. In dieser Studie stellten sie fest, dass sowohl alleine als auch in einer Partnerschaft das Erreichen des idealen Selbst das unterbewusste Ziel einer Person ist. 

Unterstützt du also deine:n Partner:in, um seine:ihre Träume, Wünsche und Ziele zu verwirklichen und umgekehrt, dann greift in deiner Beziehung der Michelangelo-Effekt. Du legst also die verborgene und ideale Figur frei, als würdest du aus einem Steinblock eine Skulptur formen.  

Das "Geheimnis der Liebe" : Gegenseitige Unterstützung

Michelangelo-Effekt: Der Schlüssel für eine gelungene Beziehung?
Michelangelo-Effekt: Der Schlüssel für eine gelungene Beziehung?
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Du bekommst keine Unterstützung? Du musst immer zurückstecken? Du hast das Gefühl, dein Gegenüber nimmt deine Träume und Wünsche nicht wahr? Da würdest du wahrscheinlich nicht in der Partnerschaft bleiben. 

Im Gegensatz dazu steht der Michelangelo-Effekt. Auf der Basis von Liebe, Treue und Vertrauen gibst du deinem:deiner Partner:in die Unterstützung, um das ideale Selbst zu erreichen. Und andersherum genauso.  Das ideale Selbst können sowohl Wünsche, wie das Erlernen einer Fremdsprache oder eines Instrumentes, als auch ein Hauskauf oder eine Weltreise sein.  

Das Potenzial, sowohl das eigene als auch das des:der Partner:in, dieses Wunsch-Ich zu erreichen, wird ausgeschöpft. Die Partnerschaft und Partner:innen wachsen an den Aufgaben, die die Umsetzung mit sich bringt und die Beziehung wird gestärkt. Wie auch bei Skulpturen, die aus Stein entstehen, ist es ein Prozess, bei dem jede Handlung zählt. 

Wie du dich verhalten solltest, um ein guter Michelangelo zu sein

Von der Kunst ein:e gute:r Bildhauer:in zu sein.
Von der Kunst ein:e gute:r Bildhauer:in zu sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / ottawagraphics)

Ein guter Michelangelo bist du, wenn du in der Beziehung da bist und dein Gegenüber siehst und hörst. Das kannst du auf verschiedene Arten und Weisen umsetzen. Dabei ist Kommunikation die Basis des Ganzen. Denn so findest du am besten heraus, wie du bei der Selbstverwirklichung unterstützen kannst. 

Positive Rückmeldungen und konstruktive Kritik, aber auch Akzeptanz, kleine Aufmerksamkeiten und gegenseitiges Zuhören sorgen für ein gelungenes Miteinander

Eine glückliche Beziehung durch den Michelangelo-Effekt

Eine glückliche Beziehung beruht also nicht nur auf der Liebe, sondern auch auf gegenseitigem Verständnis, der bedingungslosen Unterstützung und wie es der Michelangelo-Effekt beschreibt, auch auf dem Formen und Gestalten der idealen Figur, die im Stein verborgen ist. 

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