Direkt ins Beet und abwarten? Das klappt bei einigen Gemüsesorten leider nicht. Wer auf eine reiche Ernte hofft, sollte manches Gemüse lieber vorziehen oder als Jungpflanzen kaufen. Wir zeigen dir, bei welchen Gemüsesorten dies notwendig ist.
Der Frühling ruft, die Sonne lockt, und Hobbygärtner:innen wollen säen, was das Samentütchen hergibt. Doch nicht jedes Gemüse ist für die Direktsaat ins Freiland geeignet. Manche Samen sind zart, keimen nur bei gleichmäßiger Wärme oder werden draußen schlichtweg von Schädlingen gefressen, bevor sie überhaupt eine Chance haben.
Wer clever gärtnert, spart sich Frust und Zeit – und beginnt mit einigen Sorten besser auf der Fensterbank oder im Gewächshaus. Hier erfährst du, welches Gemüse du vorziehen solltest – und warum das so ist.
Paprika und Chili – Geduld zahlt sich aus
Paprika und Chili brauchen nicht nur viel Wärme, sondern auch viel Zeit. Die Keimung kann bis zu drei Wochen dauern – bei konstanten 22 bis 25 Grad Celsius. Im Freiland ist das kaum möglich. Wird draußen gesät, sind die Pflanzen oft nicht reif, bevor der Herbst kommt.
Aus diesen Gründen solltest du Paprika und Chili vorziehen. Damit kannst du ab Februar beginnen. Alternativ lohnt sich der Griff zur Jungpflanze – vor allem für Ungeduldige.
Weitere Tipps zur Pflanzung und Pflege liest du hier:
- Paprika pflanzen: Alles zu Anbau, Pflege und Ernte
- Chili pflanzen: So baust du die scharfe Schote in deinem Garten an
Tomaten – Empfindliche Sonnenanbeter
Tomaten lieben es warm und das konstant – Bedingungen, die das Freiland im Frühjahr einfach nicht bietet. Unter 15 Grad Celsius stoppt das Wachstum der Jungpflanzen, Frost vertragen sie grundsätzlich nicht. Zudem sind Tomaten besonders anfällig für Pilzkrankheiten und brauchen Schutz vor Regen.
Deshalb ist es Standard, Tomaten vorzuziehen, idealerweise ab Februar oder März auf der Fensterbank. So entwickelst du robuste Pflanzen, die du im Mai, nach den Eisheiligen, ins Freiland umpflanzen kannst.
Eine genaue Anleitung findest du hier: Tomaten säen: Tipps für die eigene Tomatenzucht
Tipp: Alternativ kannst du auch Tomaten auf dem Balkon anpflanzen. Dort sind sie meist besser vor Witterung geschützt.
Auberginen – Sensibel und wärmeliebend
Auberginen reagieren empfindlich auf Kälte und entwickeln sich nur bei Temperaturen über 20 Grad wirklich gut. Direkt im Garten keimen sie kaum, und selbst wenn: Die Saison in Mitteleuropa ist zu kurz, um gesunde Früchte bis zur Reife auszubilden. Deshalb gilt auch hier: Für eine sichere Ernte Auberginen vorziehen – am besten bereits im Februar.
Alles Wissenswerte findest du in unserem Ratgeber Auberginen pflanzen: Das Wichtigste zu Anbau und Ernte
Tipp: Besonders gut wachsen sie übrigens im Gewächshaus.
Sellerie – Klein, langsam, anspruchsvoll
Auch Sellerie stellt zu Beginn hohe Ansprüche: Die Samen sind winzig, keimen sehr langsam und nur bei gleichmäßiger Wärme. Im Freiland trocknen sie schnell aus oder werden durch Regen weggespült. Zudem dauert es Monate, bis Sellerie eine nennenswerte Größe erreicht. Deshalb empfiehlt es sich, Sellerie vorzuziehen – oder du greifst zu kräftigen Jungpflanzen.
Kürbis und Zucchini – Frostempfindliche Riesen
Zwar keimen Kürbis und Zucchinisorten relativ leicht, aber sie sind extrem frostempfindlich. Ein plötzlicher Kälteeinbruch im Frühling kann die komplette Ernte vernichten. Außerdem profitieren die Pflanzen von einem Wachstumsvorsprung, wenn sie drinnen vorgezogen werden – so blühen sie früher und tragen länger Früchte.
Aber Achtung: Diese Pflanzen wachsen schnell und brauchen Platz – spätestens nach zwei Wochen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus solltest du sie auspflanzen.
Genaueres erfährst du in unseren Beiträgen zu:
Dazu auch interessant: Gute Ernte: Gemüse selbst säen oder Jungpflanzen kaufen – was ist was besser?
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