Du solltest Chilis vorziehen, bevor du die Pflanzen ins Freiland setzt. In diesem Artikel erklären wir dir, wie das funktioniert und worauf du achten musst.
Du möchtest aus Samen Chili in deinem Garten oder auf dem Balkon anbauen? Damit die Pflanze im Freiland kräftig wächst und viele Früchte trägt, ist es sinnvoll, die Chili vorzuziehen.
Tipps: Hier findest du eine Übersicht zur Vorzucht im Frühjahr: Gemüse vorziehen: Mit diesem Plan verpasst du nicht den richtigen Zeitpunkt
Chili vorziehen: Zeitpunkt und Vorbereitung
(Foto: CC0 / Pixabay / uroburos)
Da Chilis aus Mittel- und Südamerika stammen, brauchen sie bereits beim Vorziehen viel Wärme und Licht. Sie werden im Sommer bis Spätsommer reif, brauchen aber bis dahin einige Zeit zum Wachsen. Daher kannst du sie bereits ab Ende Februar säen.
Um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden, solltest du sie an einem warmen und hellen Ort vorziehen, zum Beispiel auf deiner Fensterbank. Dazu kannst du sie in Anzuchtbehältern mit Deckel oder einem Mini-Gewächshaus säen.
Um Chili vorzuziehen, benötigst du folgende Materialien:
- Chili Samen
- Anzuchttöpfe, zum Beispiel Anzuchttöpfe aus Eierkartons
- Anzuchterde, zum Beispiel selber machen: Torffrei aus nur 3 Bestandteilen
- Eine lichtdurchlässige Abdeckung
- eine Sprühflasche (optional)
Tipp: Als Pflanztopf verwendest du am besten kompostierbare Anzuchttöpfe, die du später auch so auspflanzen kannst – die Töpfe lösen sich dann in der Erde auf. Sie dienen deinen Pflanzen als Dünger und du vermeidest zudem Plastikmüll.
Aussat: So ziehst du Chili vor
Chilis vorzuziehen gelingt ganz leicht, wenn du die passenden Materialien beisammen hast.
So gehst du dabei vor:
- Vor dem Aussäen lässt du die Chilisamen am besten für einen Tag in warmem Wasser quellen. Das regt die Pflanze zum Keimen an.
- Fülle die Anzuchttöpfe mit der Anzuchterde.
- Dann drückst du die Samen in Anzuchterde (circa einen Zentimeter tief) oder verteilst die Samen mit etwas Abstand auf der Erde.
- Bedecken sie anschließend mit Erde und drücke diese leicht an.
- Dann kannst du mit einer Sprühflasche die Erde etwas befeuchten und anschließend die Abdeckung auf den Behälter setzen.
Jetzt heißt es abwarten, bis die Chilis anfangen zu keimen. Dazu musst du die frischen Keimlinge richtig pflegen.
Anzucht und richtige Pflege nach dem Vorziehen
(Foto: CC0 / Pixabay / Valentin1976)
Halte die Erde immer feucht, aber nicht nass. Bei einer Temperatur von 25 bis 28 Grad kannst du schon nach zehn bis 14 Tagen die Keimlinge aus der Erde sprießen sehen. Wenn dein Chili-Nachwuchs vier Laubblätter ausgebildet hat, wird es Zeit, die Setzlinge in größere Töpfe umzusetzen. Dafür musst du die Pflanzen pikieren, also vorsichtig aus der Erde nehmen. Wie das klappt, ohne dass Wurzeln beschädigt werden, zeigen wir dir hier: Pikieren: So verziehst du deine Pflänzchen richtig. Dann setzt du die Setzlinge ein bis zwei Zentimeter tiefer in die Erde in einen Topf mit genügend Platz.
Vorgezogene Chilis auspflanzen
(Foto: CC0 / Pixabay / ilili)
Wann du deine vorgezogenen Chilis dann ins Freiland auspflanzen kannst, ist davon abhängig, wo du die Pflanzen hinsetzen willst. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:
- Gewächshaus: In Bodenbeeten im Gewächshaus kannst du die Pflanzen bereits im April mit 50-60 Zentimetern Abstand einpflanzen. Wie du ein Gewächshaus selber bauen kannst und wie du es bepflanzt, erfährst du in diesen Artikeln: Gewächshaus selber bauen und Gewächshaus bepflanzen.
- Garten: Direkt auspflanzen kannst du deine Chilis nur in Regionen mit milden Temperaturen. Unter fünf Grad können die Pflanzen eingehen, und auch bei Temperaturen unter 15 Grad kann das Wachstum eingeschränkt werden. Warte die Eisheiligen im Mai ab und setze die Pflanzen dann mit 40 bis 50 Zentimeter Abstand in humosen Boden an eine geschützte Stelle im Beet, an die viel Sonne kommt.
- Topf: Diese Anbauart ist besonders praktisch, weil du die Pflanzen immer an die sonnigste Stelle platzieren kannst oder sie bei Kälte ins Haus holen kannst. Auch für den Anbau auf dem Balkon sind Töpfe gut geeignet. In Tomaten- oder Gemüseerde und mit einem Langzeitdünger sind die Pflanzen gut versorgt. Wichtig ist auch eine Drainageschicht und Ablauflöcher, um Staunässe zu vermeiden. Kleinen Sorten reichen Töpfe mit vier bis fünf Litern Fassungsvermögen, größere etwa 20 Liter.
Tipp: Bevor die Chilis komplett ins Freiland ausgepflanzt werden, kannst du sie abhärten, indem du sie an milden Tagen nach draußen stellst – zunächst für ein bis zwei Stunden, dann Stück für Stück auch länger.
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