Ein Eierbaum? Ja, den gibt es tatsächlich. Seine Früchte ähneln Eiern sehr stark, aber sie schmecken dann doch etwas anders. Alles Wichtige über Eigenschaften und Anbau des Eierbaums erfährst du hier.
Das ist der Eierbaum
Der Eierbaum ist auch unter dem botanischen Namen Solanum melongena bekannt und kommt ursprünglich aus Südamerika. Es handelt sich bei der Pflanze um ein Nachtschattengewächs, genauer gesagt eine Wildart der Aubergine. Der Eierbaum ist außerdem verwandt mit der Kartoffel und der Tomate, aber empfindlicher als die beiden Pflanzen.
Die Früchte der Pflanze bilden sich aus ihren violettblauen Blüten. Sie sehen zunächst aus wie kleine weiße Bälle und erinnern dadurch an Eier. Diese Früchte sind das Besondere an der Pflanze und haben ihr auch ihren Namen gegeben. Mit der Zeit färben sich die Früchte goldgelb und sind im reifen Zustand dann essbar. Du kannst sie dir geschmacklich ähnlich wie gewöhnliche Auberginen vorstellen.
In unseren Breitengraden ist der Eierbaum normalerweise eine einjährige Pflanze, da er nicht winterhart ist und die kalte Jahreszeit somit nicht überleben würde. Dies ist zumindest dann der Fall, wenn du ihn im Garten pflanzt. Als Zimmerpflanze kannst du deinen Eierbaum auch überwintern.
So kannst du den Eierbaum anpflanzen
Wenn du dich dazu entscheidest, den Eierbaum selbst anzupflanzen, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest. Zum einen ist es wichtig, dass du den richtigen Standort wählst. Außerdem musst du dir überlegen, ob du die Pflanze im Kübel oder Topf oder im Garten anpflanzen möchtest.
Der Eierbaum bevorzugt einen warmen und hellen, sonnigen Standort. Bei konstanten Temperaturen von 20 bis 25 Grad ist es aber auch möglich, den Eierbaum als Zimmerpflanze zu halten. Während der Sommermonate solltest du ihn aber am besten ins Freie holen und vor eine wärmende und schützende Hauswand stellen. Wenn der Eierbaum zu kühl steht und es zu dunkel ist, bildet er in der Regel keine Blüten aus und trägt somit auch keine Früchte.
Der Boden, auf dem du deinen Eierbaum anpflanzt, sollte idealerweise durchlässig, nährstoffreich und gleichmäßig feucht sein, am besten mit Sandanteil. Du kannst zum Beispiel ein Substrat auf Kompostbasis verwenden. Am besten entscheidest du dich für eine lockere, torffreie Pflanzenerde.
Wenn du deinen Eierbaum im Garten anpflanzen möchtest, folge dieser Anleitung:
- Wähle einen passenden Standort aus. Achte darauf, dass der Eierbaum mindestens 40 Zentimeter Abstand zu anderen Pflanzen hat.
- Lockere vor dem Einpflanzen den Boden auf und entferne Steine und Unkraut.
- Hebe dann ein 60 mal 60 Zentimeter großes Loch aus.
- Je nachdem, wie die Bodenbedingungen sind, kannst du darüber nachdenken, eine Drainage zu legen, damit sich keine Staunässe bilden kann.
- Setze den Eierbaum nun mittig in das Loch und fülle es mit dem Erdaushub auf. Tritt diesen dann an den Rändern vorsichtig fest.
- Zum Schluss solltest du den neu gepflanzten Eierbaum noch gründlich wässern.
Möchtest du den Eierbaum im Topf oder Kübel anpflanzen, kannst du das gleiche Substrat verwenden wie im Garten. Beim Einsetzen gehst du folgendermaßen vor:
- Stelle einen Topf oder Kübel bereit, der mindestens 10 Liter fasst.
- Statte ihn vor dem Befüllen entweder mit einer Drainage oder einem Gießrand aus.
- Gib einen Teil der Pflanzenerde in den Topf oder Kübel und setze dann deinen Eierbaum hinein.
- Fülle den Topf anschließend bis wenige Zentimeter unter dem Rand mit Erde auf.
- Wässere den Eierbaum zum Schluss reichlich.
So trägt dein Eierbaum essbare Früchte
Wenn du deinen eigenen Eierbaum anpflanzt, möchtest du sicher auch, dass er Früchte trägst. Wie du das erreichst, erklären wir dir hier.
Wenn du den Eierbaum als Zimmerpflanze hältst, solltest du unbedingt darauf achten, dass die Temperatur an seinem Standort konstant bleibt. Hast du deinen Eierbaum draußen angepflanzt hast, ist der richtige Standort entscheidend dafür, dass er Früchte ausbildet.
Einen Eierbaum im Topf oder Kübel solltest du regelmäßig gut durchschütteln. Dies trägt zum Anlocken von Insekten und der Befruchtung der Pflanze bei, damit sie Früchte ausbildet. Im Freien übernehmen Insekten diese Aufgabe auf herkömmliche Art und Weise. Außerdem ist es wichtig, den Eierbaum regelmäßig zu gießen, sodass der Boden immer feucht ist. Wenn du schlaff herunterhängende Blätter an deiner Pflanze entdeckst, ist das normalerweise ein Indiz für Wassermangel.
Denke außerdem daran, deine Pflanze zu düngen. Im Kübel oder Topf düngst du den Eierbaum von Mai bis einschließlich Juni am besten alle drei Wochen. Tipps für selbstgemachten und nachhaltigen Dünger findest du hier: Dünger für Pflanzen: Ganz natürlich selber machen.
Die Früchte des Eierbaums ernten und verwerten
Wenn du bei der Pflege alles richtig gemacht hast und die äußeren Umstände gestimmt haben, kannst du ab September anfangen, die Früchte des Eierbaums zu ernten. Du kannst dich beim Ernten zum einen nach der Zeit, aber auch nach der Farbe der Früchte richten. Wenn sie einen gelblichen oder cremefarbigen Farbton erreicht haben, sind sie erntereif. Schneide sie dann am besten mit einem Messer ab, da sie fester an der Pflanze sitzen können. Achte dabei darauf, dass du die Triebe nicht beschädigst.
Nach der Ernte stellst du dir dann sicher die Frage, was du mit den Früchten anstellen kannst. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Da es sich beim Eierbaum um eine Wildart der Aubergine handelt, schmecken sie ähnlich wie herkömmliche Auberginen. Du kannst sie entweder einlagern oder zum Beispiel auf folgende Arten verwenden:
- Koche unterschiedliche Gemüsegerichte mit der Frucht.
- Verwende sie für Curry-Gerichte – dies ist in der asiatischen Küche beliebt.
- Wenn du die Früchte panierst, kannst du aus ihnen Gemüseschnitzel zubereiten.
- Im Ofen oder auf dem Grill kannst du die Früchte zu köstlichen Antipasti verarbeiten.
- Auch für Brotaufstrichen bieten die Früchte des Eierbaums eine gute Grundlage.
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