Für zwei Wochen tauschte Utopia-Redakteur Michael Schlump sein iPhone gegen das Fairphone 5. Warum er Apple auch zukünftig „fremdgehen“ könnte.
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Wenn Fairphone ein neues Produkt auf den Markt bringt – noch dazu ein als nachhaltig vermarktetes Mobiltelefon – sind die Meinungen in der Utopia-Community mitunter gespalten: Die Fragen reichen von „Warum braucht es Version 5 eines Telefons, das möglichst langlebig sein soll?“ bis „Warum nicht einfach ein gebrauchtes Handy kaufen?“.
Richtig ist natürlich: Am nachhaltigsten ist immer eine möglichst lange Nutzung deines bestehenden Geräts. Oder du entscheidest dich für einen Gebrauchtkauf. Gerade bei Smartphones gibt es mittlerweile viele gute Plattformen, die generalüberholte und geprüfte Refurbished-Produkte anbieten.
Warum finde ich ein Fairphone in Version 5 im Sinne eines nachhaltigeren Konsums dennoch wichtig? Weil die vergangenen Modelle technisch sowohl Utopia als auch Stiftung Warentest nicht immer vollends überzeugen konnten. Denn die Smartphone-Alternative kann aus meiner Sicht erst dann wirklich im Mainstream ankommen, wenn sie mit ihrer technischen Leistung langfristig gegenüber der Konkurrenz bestehen kann. Und erst dann kann sie verstärkt zu einem dringend nötigen Wandel in der Branche beitragen.
Das Fairphone 4 kam diesem Anspruch bereits ein gutes Stück näher. Kann das Fairphone 5 nun noch die letzten Zweifel ausräumen und zum „nachhaltigen Volksphone“ avancieren? Kann ich mir persönlich vorstellen, von einem iPhone auf ein Fairphone 5 zu wechseln? In diesem Praxistest wollte ich das herausfinden.
Anmerkung der Redaktion: Das hier getestete Fairphone 5 wurde uns für die Dauer des Tests vom Hersteller leihweise zur Verfügung gestellt und dann wieder zurückgegeben. Auf den Praxistest hat dies keine Auswirkung. Dieser spiegelt allein die Meinung unseres Autors wider.
👉 Du hast es eilig? Hier kommst du direkt zum Fazit des Fairphone 5 Tests.
Alle Inhalte
- So haben wir getestet
- Technische Features
- Fairness & Nachhaltigkeit in der Produktion
- Gehäuse & Reparierbarkeit
- Leistung & Batterie
- Kameras, Video & Audio
- Fazit
- Alternativen zum Fairphone 5
Fairphone 5 Test: So haben wir getestet
Für meinen Test habe ich ein Fairphone-5-Modell rund zwei Wochen als einziges Telefon genutzt. Es war somit fast die ganze Zeit griffbereit in meiner Hosentasche. In dieser Zeit musste es alle Aufgaben erfüllen, die mein persönliches Smartphone normalerweise übernimmt: Telefonieren, Messaging, E-Mails, Terminverwaltung, Fotografieren und mehr. Zudem habe ich über einen Software-Test möglichst realitätsnah die Performance des Telefons ermittelt.
Fairphone 5 Test: Technische Features
Hier die wichtigsten Features des Fairphone 5 in Kürze:
- Maße und Gewicht: ca. 161,6 x 75,83 x 9,6 mm / 212 g
- Modulares System: 10 austauschbare Hardware-Module
- Schutz vor Wasser & Fremdkörpern: IP Schutzklasse 55
- Garantie auf Gerät: 5 Jahre
- Garantierter Software-Support: 8 Jahre
- Betriebssystem: Android 13
- Batterie: Li-Ion mit 4200 mAh Kapazität
- Speicher: 8GB RAM, 256 GB interner Speicher
- Speichererweiterung: bis zu 2 TB via SDXC-Karte
- Display: 6,46 Zoll POLED mit 1224 x 2770 Auflösung
- USB-Anschluss: Typ C
- Kameras: 3x 50MP (Primärkamera, Ultraweitwinkel und Selfie-Kamera)
- Dual-SIM: Nano-SIM-Steckplatz / eSIM fähig
- 5G-fähig: ja (5G nur von einer SIM-Karte nutzbar)
Fairphone 5 ohne Vertrag: für rund 700 Euro z.B. bei Memolife, Vireo oder AfB, alternativ auch bei Mediamarkt oder Amazon
Fairphone 5 mit Vertrag: derzeit unter anderem erhältlich bei folgenden Mobilfunkanbietern (in alphabetischer Reihenfolge)
👉 Utopia empfiehlt stattdessen die Wahl eines explizit nachhaltigen Mobilfunkanbieters. Aktuell (Stand Oktober 2023) bietet allerdings keiner dieser Anbieter einen Vertrag in Kombination mit dem Fairphone 5.
Fairness & Nachhaltigkeit in der Produktion
Mit dem aktuellen Modell baut Fairphone seine Bemühungen weiter aus, die Produktionskette fairer und nachhaltiger zu gestalten. Der Hersteller gibt an, über 70% „faire Fokusmaterialien“ bei der Produktion zu nutzen. Diese sollen recycelten oder „fair“ abgebauten Quellen entspringen. Gemeint sind dabei Materialien wie Kunststoff, Zinn, Stahl, Nickel, Indium, Magnesium oder seltene Erden aus Recycling – aber auch Gold, Silber oder Kobalt.
Viele dieser Materialien gelten als Konfliktrohstoffe. Hier setzt Fairphone bereits seit Jahren auf transparentere Liefer- und Produktionsketten. Wo möglich, nutzt der Hersteller außerdem vertrauenswürdige Siegel wie Fairtrade. Bei anderen Materialien wie Kobalt werden stattdessen eigens mitgegründete Organisationen wie die noch eher junge Fair Cobalt Alliance genannt. Noch vertrauenswürdiger wären auch bei diesen Rohstoffen völlig Hersteller-unabhängige Siegel. Fairerweise muss gesagt werden, dass diese für einige der genutzten Rohstoffe jedoch bisher nicht existieren.
Der Hersteller will mit dem Fairphone 5 bei der Fairness in der Produktion noch einen Schritt weitergehen: Neben den direkt an der Herstellung beteiligten Menschen werden laut Fairphone nun auch Lieferant:innen existenzsichernde Löhne erhalten. Dazu sollen rund 2000 an der Komponentenfertigung beteiligte Menschen 2,63 US-Dollar Bonus pro Telefon bekommen. Fairphone will so die Menschen in bestehenden Lieferketten fairer beteiligen. Denn – wie die meisten anderen Smartphones – besteht auch das Fairphone 5 aus Komponenten aus vielen Teilen der Welt und wird in China gefertigt.
Warum keine Fertigung in Europa? Der Hersteller teilt hierzu auf Nachfrage mit, dass der größte Teil der nötigen Komponenten dann immer noch aus China kommen müsste. Bei einer Verlagerung der Fertigung nach Europa sei sogar ein höherer CO2-Fußabdruck zu erwarten. Unterm Strich bleibt: Auch Fairphone ist offenbar – wie der Rest der Branche – weiterhin auf globale Lieferketten angewiesen. Mit denselben ökologischen und sozialen Herausforderungen. Mit dem wichtigen Unterschied, dass das Unternehmen offener damit umgeht und glaubwürdiger an einer Verbesserung arbeitet als andere.
Fairphone 5 Test: Gehäuse und Reparierbarkeit
Wie schon die Vorgängermodelle ist auch das Fairphone 5 wieder zu großen Teilen modular aufgebaut. Es kann durch die Nutzer:innen im Falle einer nötigen Reparatur also selbst in seine Einzelteile zerlegt werden. Im Vergleich zum Fairphone 4 erhöht sich die Anzahl der austauschbaren Module nun von 8 auf 10.
Nach eigener Aussage „bemüht“ sich Fairphone, diese Module mindestens 5 Jahre ab Markteinführung eines Produkts verfügbar zu halten. Wenn möglich „noch länger“. Eine Garantie gibt der Hersteller auf die Verfügbarkeit der Module aber nicht. Auf Anfrage begründet Fairphone das damit, dass die Herstellung von Ersatzteilen immer schwieriger werde, sobald die Produktion eines Telefons eingestellt sei. Mit der Zeit und mit einer sinkenden Anzahl an User:innen bei einem Telefonmodell sinke auch die Attraktivität für die Ersatzteilhersteller:innen. Man sei aber aufgrund bisheriger Erfahrungen besser darin geworden, die richtige Anzahl benötigter Ersatzteile abzuschätzen.
Möglicherweise wird man mit diesen Aussagen enttäuschte Fairphone-Fans der ersten Stunde nur schwer zurückgewinnen. Einigen davon sitzt möglicherweise immer noch die Einstellung des Verkaufs von Fairphone-1-Modulen nach rund vier Jahren in den Knochen. Andererseits finde ich es verständlich, dass der Hersteller eine Balance mit der Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit von elektronischen Bauteilen am Markt finden muss. Zudem wäre eine vorauseilende Überproduktion von Modulen auch ökologisch nicht sinnvoll.
Im Vergleich zum Vorgängermodell hat es der Hersteller geschafft, rund 13 g Gewicht einzusparen und das Telefon noch mal fast einen Millimeter dünner zu machen. Wohlgemerkt: Für andere Smartphones am Markt würden mich diese Werte wohl nicht sonderlich beeindrucken. Allerdings sind die Design-Herausforderungen beim Fairphone durch die modulare Bauweise ganz anders zu bewerten. Dass Hersteller wie Apple, Samsung & Co. mit Hilfe von Kleber und fester Verdrahtung mitunter schlanker und leichter sein können, überrascht nicht.
In der Praxis wirken Gehäusestärke und Gewicht des Fairphone 5 für mich dennoch im positiven Sinne unauffällig. Allerdings empfand ich das wertig anmutende Gehäuse gleichzeitig auch als etwas glatt. So hatte ich selbst mit meinem großen Händen manchmal die Befürchtung, das Telefon fallen zu lassen. Eine passende Hülle sollte hier jedoch schnell Abhilfe schaffen können.
Ähnlich wie beim Formfaktor verhält es sich mit dem Schutz gegen Fremdkörper – sprich Wasser und Staub – sowie andere Schmutzteilchen. Hier bietet die Konkurrenz, wohlgemerkt ohne modulare Bauweise, oftmals wasserdichte Telefone an. Immerhin kann das Fairphone 5 aber nun die Schutzklasse IP 55 vorweisen. Damit ist es besser gegen Wasser geschützt. Genauer verträgt es jetzt „Strahlwasser aus beliebigem Winkel“ – beim Fairphone 4 war es noch „Spritzwasser“.
In der Praxis ist das Zerlegen des Fairphone 5 für den Austausch einzelner Module hervorragend gelöst. Auch technische Laien mit ein klein wenig Fingerspitzengefühl sollten hier keine Probleme haben. Detaillierte und gut nachvollziehbare Anleitungen für den Tausch der einzelnen Teile stellt Fairphone auf Youtube zur Verfügung. Die Batterie konnte ich beispielsweise ohne Werkzeug in wenigen Sekunden wechseln. Im heutigen Smartphone-Markt ist das leider eine absolute Seltenheit.
Und selbst den Austausch des Displays schaffe ich in unter zehn Minuten – mit Hilfe eines Schraubenziehers und Gitarrenplektrums (alternativ geht auch eine Kreditkarte). Dafür ist keine Entfernung von Kleber und auch keine schweißtreibende Fummelarbeit notwendig. Hier sollte sich die Smartphone-Konkurrenz eine große Scheibe abschneiden. Denn wer einmal versucht hat, ein verklebtes Display zu wechseln, wird hier einen richtigen „Aha-Effekt“ erleben.
Meinen sehr positiven Eindruck bestätigte jüngst auch die unter Reparaturfreund:innen bekannte Plattform Ifixit. Sie bescheinigte dem Fairphone 5 – wie auch schon dem Vorgängermodell – eine 10 von 10 in Sachen Reparierbarkeit. Dabei wurde das aktuelle Modell laut Ifixit in einigen Details noch einmal verbessert.
Fairphone 5 Test: Leistung & Batterie
Die wohl größte technische Neuerung im Vergleich zum Vorgängermodell ist der neue Chipsatz des Fairphone 5. Vereinfacht gesagt agiert dieser als das Herz des Telefons. Er bestimmt nicht nur, mit welcher Geschwindigkeit sich Betriebssystem und Apps steuern lassen. Auch für die Langlebigkeit des Telefons an sich ist er maßgeblich mitverantwortlich. Denn seine Leistung und Beschaffenheit sind wichtige Voraussetzungen dafür, wie lange Software-Updates angeboten werden können.
Die für das Fairphone 5 vom Hersteller angepeilten 8-10 Jahre Software-Support für den Chipsatz sind aus meiner Sicht somit auch die wichtigsten Produktdaten in diesem Test. Zwar gibt Fairphone keine feste Garantie für diesen Zeitraum. Allerdings erscheint mir die Zeitspanne dennoch glaubwürdig. Denn bereits vergangene Fairphone-Modelle wurden länger unterstützt als zuerst angekündigt.
Das Fairphone 5 wird übrigens aktuell mit Android 13 ausgeliefert. Dabei wurde das Betriebssystem vom Hersteller stimmig entschlackt und enthält nur das Nötigste. So findet man sich nach dem kurzen Konfigurationsprozess des Telefons direkt in einer sehr aufgeräumten Umgebung wieder.
Neben der zuvor beschriebenen Zukunftssicherheit soll der neue Chipsatz aber auch in Sachen Geschwindigkeit noch zugelegt haben. In der täglichen Nutzung reagierte das Fairphone 5 bei mir auch tatsächlich zu jeder Zeit flüssig und schnell. Für mich persönlich lässt das Smartphone im Alltag daher keinerlei Performance-Wünsche offen. Um die Geschwindigkeit des Telefons dennoch etwas besser mit anderen Modellen vergleichen zu können, habe ich zusätzlich einen sogenannten Benchmark-Test mit der Software Geekbench durchgeführt.
Bei einem Benchmark-Test werden dem Telefon von einer Software verschiedene Probeaufgaben gestellt, die möglichst nahe an der Realität sein sollen. Dazu gehören beispielsweise das Entpacken von Dateien oder Generieren von Grafiken und viele mehr. Je nachdem, wie schnell ein Smartphone die verschiedenen Aufgaben schafft, erhält es von der Benchmark-Software Punkte. Je mehr Punkte, desto besser. Dabei landete das Fairphone 5 in der Wertung ein kleines Stück hinter Modellen wie dem Samsung Galaxy Note 20 Ultra 5G oder Google Pixel 6 Pro – Modellen aus den Jahren 2020 und 2021.
Das klingt erst mal etwas ernüchternd. Dennoch war ich mit diesem Ergebnis zufrieden. Denn das Fairphone 5 ist in Sachen Performance kein High-End-Gerät. Und wer ausschließlich technische Höchstleistung für sein Geld möchte, ist bei diesem Smartphone falsch beraten. Andererseits wird die Leistung für die meisten Anwendungen und User:innen mehr als ausreichen. Sie werden im Alltagsgebrauch – wie ich – keinerlei Einschränkungen verspüren. Und auch für viele Jahre an potenziellen Software-Updates sollte das Fairphone 5 mit dieser Hardware gut gerüstet sein.
Auch mit der Akkuleistung war ich zufrieden: Ich konnte das Fairphone 5 bei mittlerer Nutzung etwas mehr als zwei Tage am Stück ohne erneute Aufladung einsetzen. Diesen Wert empfand ich als absolut zufriedenstellend und praktikabel. Zumal: Wer unbedingt noch mehr Batterieleistung benötigen sollte, braucht beim Fairphone 5 keine Powerbank: Der Akku könnte bei Bedarf mit wenigen Handgriffen gegen einen voll geladenen Ersatzakku ausgewechselt werden.
Fairphone 5 Test: Kameras, Video & Audio
Obschon das Fairphone 4 bessere Kameras hatte als die Vorgängermodelle, wurden diese von manchen Technik-Magazinen wie Chip noch kritisiert. Besonders bei geringer Beleuchtung sowie im Frontkamera-Modus wurde die Qualität mitunter bemängelt. Fairphone hat die Kritik offenbar ernst genommen und setzt im aktuellen Smartphone-Modell nun auch bei der Frontkamera auf ein 50-Megapixel-Modell. Darüber hinaus soll das Kamerasystem insgesamt feiner justiert und bei den Bildalgorithmen maßgeblich verbessert worden sein.
In der Praxis war ich mit den Kameras sehr zufrieden. Der Autofokus funktionierte im Test gut und auch bei wenig Licht waren stimmungsvolle sowie qualitativ gute Bilder möglich. Bei Videoaufnahmen stabilisiert das Fairphone 5 zudem sehr gut und gleicht „zittrige Hände“ gekonnt aus. Das neue Display erschien zu jeder Zeit hell und kontrastreich und ließ bei mir keine Wünsche offen.
Auch die Sprachqualität bei der Nutzung des Fairphone 5 direkt am Ohr war während meines Tests jederzeit sehr gut. Längere Telefonate von einer Stunde und mehr waren ermüdungsfrei durchführbar und – eine gute Verbindung vorausgesetzt – immer gut verständlich.
Wenn man das Smartphone „auf laut“ schaltet, sieht das Bild dagegen etwas anders aus. Der sehr Mitten-lastige und immer etwas verzerrt anmutende Sound des Stereo-Lautsprechers ist für Telefonate gerade noch ausreichend. Um beispielsweise ein Musikvideo laut genießen zu können, ist mir die Wiedergabe jedoch viel zu schwammig. Hier verschwimmen die Instrumente und Stimmen im Mix zu einem undifferenzierten Klangbrei. Da der Lautsprecher als separates Modul erhältlich ist, würde ich mir hier zukünftig eine Upgrade-Möglichkeit von Fairphone wünschen.
Fairphone 5 Test: Fazit
Mein Fazit nach zwei Wochen mit dem Fairphone 5: Seit rund 20 Jahren trägt mein Elektronik-Universum nun fast ausnahmslos das Apfel-Logo. Nach meiner Testphase mit dem Fairphone denke ich zum ersten Mal ernsthaft darüber nach, das Thema Smartphone künftig anders zu besetzen.
Einer der Hauptgründe: Ich bin die quasi unreparierbaren Geräte einfach leid, die oft gemeinsam mit ihrer Batterie einen frühzeitigen Tod sterben. Denn selbst bei kleineren Defekten lohnt sich eine Reparatur hier meist nicht. Die einfache Reparierbarkeit des Fairphone 5 hat mich dagegen im Test überzeugt. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich ein Smartphone aufgeschraubt, ohne Angst zu haben, dass es danach vielleicht gar nicht mehr funktionieren würde.
Und nicht zuletzt: Das Fairphone 5 fühlt sich einfach gut an. Hardware, Betriebssystem und Performance geben für mich keinen Anlass zur Kritik im Alltag. Einfach ein richtig gutes Handy, das funktioniert wie es sollte. Fairphone hat zudem bei den Kamerafunktionen stimmig und an den richtigen Stellen nachgebessert.
Der schlecht klingende Lautsprecher fällt für mich im Gesamtkontext dann nicht mehr allzu sehr ins Gewicht. Übrigens kommt auch die Stiftung Warentest nach einiger Kritik an den vorherigen Modellen beim Fairphone 5 nun zum Fazit: „Gutes Smartphone, lobenswerte Unternehmenspolitik“.
Und ja: es gibt einige günstigere Handys, die an der ein oder anderen Stelle technisch überlegen sind. Vielleicht wäre es aber eine gute Idee, Begriffe wie „Preis-Leistungs-Verhältnis“ einmal anders zu denken – zum Beispiel als Verhältnis des Preises zur bezahlten Leistung, die von den Beteiligten bei der Herstellung des Produkts erbracht wurde. Denn bei den meisten anderen Smartphones stehen diese Faktoren nach wie vor in keinem guten Verhältnis.
Das hat mir gefallen:
- Modularer Aufbau
- Schnelle und einfache Reparierbarkeit
- Schneller Akkuwechsel ohne Werkzeug
- Geplanter Software-Support und Hardware-Garantie
- Geschwindigkeit im Alltag
- Display & Kameras
Das hat mir nicht gefallen:
- Klangqualität des Stereo-Lautsprechers
Fairphone 5 kaufen
Fairphone 5 ohne Vertrag: für rund 700 Euro z.B. bei Memolife, Vireo oder AfB, alternativ auch bei Mediamarkt oder Amazon
Fairphone 5 mit Vertrag: derzeit unter anderem erhältlich bei folgenden Mobilfunkanbietern (in alphabetischer Reihenfolge)
👉 Utopia empfiehlt stattdessen die Wahl eines explizit nachhaltigen Mobilfunkanbieters. Aktuell (Stand Oktober 2023) bietet allerdings keiner dieser Anbieter einen Vertrag in Kombination mit dem Fairphone 5.
Alternativen zum Fairphone 5
Gar kein Smartphone
Ökologisch sicher die allerbeste Wahl. Gleichzeitig eine Alternative, die heute wohl für die meisten Menschen erhebliche Einschränkungen mit sich bringen würde.
Fairphone 4
Das Fairphone 4 genießt weiterhin Hersteller-Support und ist nach wie vor erhältlich. Es ist eine günstige Alternative für alle Fairphone-Interessierten, die nicht unbedingt das neueste Modell brauchen. Mehr Details in unserem Fairphone 4 Test. Neu ist es zum Beispiel bei Memolife, Otto oder Amazon erhältlich. Generalüberholte Refurbished-Geräte sind auch immer wieder zu finden (siehe Anbieter im folgenden Abschnitt).
Refurbished-Smartphone
Die einfachste Möglichkeit, um ein gutes und einigermaßen aktuelles Smartphone zu bekommen – und dennoch seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. „Gute“ Anbieter sind laut Stiftung Warentest die folgenden Plattformen:
Weitere Anbieter von generalüberholter Technik findest Du außerdem in unserer Bestenliste für Gebrauchtportale:
Aus dem Black Friday ist längst eine Black Week geworden, und manche Anbieter feiern sogar einen ganzen Black November. Während der Schnäppchenwochen besonders gefragt sind Elektronikprodukte. Deshalb schauen wir jetzt genauer hin: Was ist so problematisch an Smartphones, Notebooks und Co.? Und wie geht es besser? Im Utopia Themen-Spezial „Grüne Elektronik“ beleuchten wir nachhaltigere Hersteller, widmen uns ausführlich dem Gebrauchtkauf und zeigen weitere nachhaltige Lösungsansätze.
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