In diesem Artikel stellen wir dir fünf gute Gründe vor, eine Fremdsprache zu lernen. Außerdem liest du, welchen Einfluss das Lernen einer Fremdsprache auf dich hat. Dazu empfehlen wir Methoden, mit denen du besonders gut lernen kannst.
Fremdsprache lernen – Warum eigentlich?
„Eine Sprache zu lernen bedeutet, mehr als ein Fenster zu haben, durch das man auf die Welt schauen kann“. Dieses chinesische Sprichwort gibt wieder, warum es sinnvoll ist, sich mit Fremdsprachen zu befassen. Mit deiner Muttersprache hast du nicht nur einfach Worte und Sätze gelernt, sondern auch eine kulturell geformte Sichtweise auf die Welt entwickelt. Denn Sprache und Kultur beeinflussen sich gegenseitig.
Es ist ähnlich wie mit dem Reisen: So wie du dich in deiner Heimat wohl und geborgen fühlst, so verhält es sich auch mit deiner Muttersprache. Doch so wie sich das Reisen lohnt, so lohnt sich auch das Erlernen einer Fremdsprache. Der interkulturelle Dialog ist auch wichtig, um grenzüberschreitende Themen wie die sozialökologische Transformation zu fördern und gegenseitiges Lernen für eine nachhaltigere und bessere Welt möglich zu machen. Von anderen Kulturen kannst du auch neue Sportarten, Musik und Kunst kennenlernen, die dich inspirieren. Das lateinamerikanische Buen vivir ist ein spanendes Beispiel. Fremdsprachen zu lernen hat außerdem folgende Vorteile:
- Erweitere deinen Horizont: Um dich und deine Persönlichkeit weiterzuentwickeln ist es wichtig, dass du verstehst, wie vielfältig die Welt ist. Es gibt schätzungsweise 6.000 bis 7.000 Sprachen auf der Welt. Wenn du dich mit anderen Kulturen befasst, wirst du schnell merken, dass nicht alles selbstverständlich ist, was du für selbstverständlich hältst. Dabei wirst du sehr viel Neues über dich selbst lernen und kannst einen neuen Blick auf deine eigenen Denkmuster bekommen. Den Sprachen werden verschiedene Charakteristika zugeordnet. Deutsch gilt eher als hart und strukturiert. Englisch gilt vielen als Sprache der Geschäftswelt. Romanische Sprachen wie Französisch, Italienisch und Spanisch werden als musisch, kreativ und leidenschaftlich aufgefasst.
- Interkulturelle Kompetenz: Beim Lernen einer Sprache geht es nicht nur um Worte, sondern auch um Körpersprache. Sowohl das, was du sagst als auch die Art, wie du es sagst, ist Bestandteil interkultureller Kompetenz. Schon allein die Begrüßung kann je nach Land und Sprache sehr unterschiedlich ablaufen.
- Qualifikation für das Berufsleben: Wenn du in unserer globalisierten Welt Fremdsprachen beherrschst, ist das eine Kernkompetenz auf dem Arbeitsmarkt. Immer mehr Firmen legen großen Wert auf internationale Beziehungen und wollen Kunden aus verschiedenen Teilen der Welt ansprechen.
- Erinnerungsvermögen: Fremdsprachen zu lernen, fördert deine Erinnerungskompetenz. Du lernst Vokabeln, und prägst dir Sätze und Situationen ein, in denen du das Gelernte anwendest. Dieses Training für dein Gehirn hilft dir auch in anderen Bereichen des Lebens.
- Kreativität und emotionale Intelligenz: Sprache und Kreativität stehen in einem engen Wechselseitigkeitsverhältnis. Die Areale deines Gehirns, die für Kreativität zuständig sind, sind zugleich für Sprache zuständig. Außerdem förderst du durch das Lernen einer Fremdsprache auch deine emotionale Intelligenz. Beim Sprechen einer anderen Sprache entwickelst du unterbewusst ein Gefühl für die der Sprache zugrundeliegenden Strukturen, die Menschen anderer Kulturen beeinflussen und gleichzeitig ein Spiegel derselben sind.
Was eine Fremdsprache zu lernen in dir bewirken kann
Laut psychologisch-linguistischer Forschung ändern Menschen, die viele Sprachen sprechen, in den verschiedenen Sprachen tendenziell ihre Persönlichkeit. Im Klartext: Sie treten anders auf. Das geschieht ganz unterbewusst. Dafür gibt es zwei Erklärungen: Zum einen passt sich der/die Sprecher:in ein Stück weit dem Kulturraum der Sprache an, indem er oder sie sich mit der Fremdsprache beschäftigt. Zum anderen hat auch der Klang der Sprache selbst einen Einfluss.
Außerdem fühlen sich Menschen in der Fremdsprache oft freier beim Sprechen, da hier weniger ansozialisierte Erwartungen der Muttersprache mitschwingen. So kann es passieren, dass du in einer fremden Sprache offener und mutiger für neue Kontakte bist als in deiner Muttersprache. Neugier auf eine andere Kultur spielt dabei natürlich auch eine Rolle.
Neben dem Neuen wirst du in einer Fremdsprache aber auch viel Vertrautes wieder finden. So gibt es in jeder Sprache Sprichwörter und Redewendungen. Diese sind manchmal ganz ähnlich wie in deiner Muttersprache – nur eben mit anderen sprachlichen Bildern. Während man in Deutschland das Eisen schmieden sollte, solange es heiß ist, sollte man im Senegal den Lehm formen, solange er noch feucht ist. Hier wie dort geht es darum, eine sich bietende Chance rechtzeitig zu ergreifen.
Der Sozialanthroploge Claude Levy-Strauss forschte zu universellen Strukturen der Menschheit. Wenn wir Sprache in diesem Kontext begreifen, fällt es uns leichter, andere Kulturen zu verstehen und Brücken zu bauen. Es gibt spannende anthropologische Forschungen zu linguistischen Gemeinsamkeiten verschiedener Sprachen. Letztlich bereicherst du dich selbst damit. Schließlich eröffnest du dir durch eine neue Sprache auch die Möglichkeit, Menschen aus anderen Teilen der Welt kennenzulernen.
Fremdsprache lernen: Die besten Methoden
An der Frage nach den besten Methoden, eine Fremdsprache zu lernen, scheiden sich die Geister. Wir stellen dir hier ein paar Möglichkeiten vor.
- Lerne intuitiv: Wenn du mit Musik, Bildern und Videos lernst, entwickelst du schneller ein tieferes Gefühl für eine neue Sprache. Du kannst neue Musik entdecken oder Serien aus dem Land deiner Fremdsprache mit Untertiteln anschauen. Pauke nicht nur stur Grammatik. Versuche ähnlich, wie ein Kind seine Muttersprache lernt, die neue Sprache wie ein Schwamm aufzusaugen.
- Lerne auswendig und wende an: Dieser Punkt hängt eng mit dem intuitiven Lernen zusammen. Wenn du immer viel nachdenken und Regeln abrufen musst, wird es dir schwer fallen, einen Sprachfluss und ein Gefühl für die Sprache zu entwickeln. Lerne Wörter und Sätze so lange auswendig, bis du in der Lage bist, in diesen Worten und Sätzen zu denken. So wirst du schneller direkt in der Fremdsprache denken, statt immer übersetzen zu müssen.
- Baue eine Routine auf: Lerne lieber täglich in kleinen Portionen, als einmal die Woche sehr viel. So kannst du länger am Ball bleiben und dir die Inhalte besser einprägen. Lerne zum Beispiel täglich zehn neue Wörter und wiederhole jeweils die Wörter vom Vortag. Ein breiter Wortschatz ist das A und O beim Lernen einer Fremdsprache. Der Lernprozess erfordert Mühe und Disziplin. Intuitives Lernen hilft, aber viele Erwachsene haben diese Fähigkeit des Lernens ein Stück weit verloren. Studien zeigen, dass Kindern das Lernen einfacher fällt, da sie weniger explizite Strategien nutzen, sondern spielerisch und unbewusst lernen.
- Die Sprache im Alltag: Um unbewusster zu lernen, kannst du deine Fremdsprache in deinen Alltag integrieren. Du kannst einen Wecker-Klingelton in deiner Fremdsprache nutzen, die Handy-Sprache ändern, einen Kalender mit Sätzen der Sprache kaufen und Gegenstände beschriften. Außerdem kannst du unterstützend auch auf Apps zum Sprachenlernen zurückgreifen.
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