Spaghetti, Penne und Fusilli – Nudeln zählen zu den absoluten Lieblingsgerichten in Deutschland. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat jetzt Spiralnudeln genauer untersucht: Das Labor fand in einigen Produkten das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sowie Mineralölrückstände. Doch viele Fusilli im Test sind auch empfehlenswert.
Ganze 9,5 Kilogramm Nudeln verspeisten wir 2020 in Deutschland pro Kopf – Tendenz steigend. Neben Spaghetti landen Penne und Fusilli besonders häufig auf unseren Tellern. Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat die Spiralnudeln jetzt auf Schadstoffe untersucht – und wurde fündig.
Fusilli bei Öko-Test: Viele Testsieger, aber auch Pestizidrückstände
Insgesamt 20 Fusilli aus Hartweizengrieß schickte Öko-Test zur Untersuchung ins Labor, darunter sieben Bio-Produkte. Die Tester:innen prüften die Nudeln auf synthetische Pestizide, Schimmelpilzgifte, Mineralölbestandteile sowie auf Chlorat und Perchlorat als Rückstände von Desinfektionsmitteln. Sogar die Plastikverpackungen wurden auf chlorierte Verbindungen untersucht, die die Umwelt bei der Produktion und Entsorgung belasten.
Die gute Nachricht: Schimmelpilzgifte wies das Labor dieses Mal allenfalls in Spuren nach. Im Spaghetti-Test von Öko-Test im vergangenen Jahr sah das noch ganz anders aus.
Fusilli im Test: Glyphosat in einigen Produkten
In mehreren Fusilli steckten aber Spuren von Pestiziden, in vier Produkten das gefährliche Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Die Internationale Agentur für Krebsforschung stufte das Herbizid 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ ein, EU-Behörden sehen das anders. Noch bis mindestens Ende 2023 darf Glyphosat in der Europäischen Union gespritzt werden, obwohl es die Artenvielfalt schädigt.
Glyphosat wies Öko-Test unter anderem in diesen Produkten nach:
- Cucina Nobile Fusilli von Aldi Süd
- Gut & Günstig Fusilli von Edeka
- Mondo Italiano Fusilli von Netto Marken-Discount
Mineralölbestandteile in Spiralnudeln
Die drei genannten Fusilli schnitten im Test auch deshalb am schlechtesten ab, weil das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) entdeckte. Die Mengen waren nach Ansicht von Öko-Test „leicht erhöht“ bzw. „erhöht“. MOSH sind Mineralölbestandteile und sammeln sich mit bislang ungeklärten Folgen in unseren Organen an.
Viele Fusilli im Test empfehlenswert
Das war es aber auch schon mit den schlechten Nachrichten aus dem Testlabor. Viele Fusilli können die Verbraucherschützer:innen von Öko-Test empfehlen. Mit einem „sehr guten“ Gesamturteil schnitten zum Beispiel ab:
- Barilla Fusilli N. 98
- günstige Eigenmarken-Produkte wie die „Combino Fusilli“ von Lidl und die „Ja! Fusilli“ von Rewe
Bei den Bio-Produkten gehören unter anderem Alnatura Fusilli No. 19, Dennree Fusilli und Dm Bio Spirelli No. 48 zu den Testsiegern.
Pasta aus Bella Italia? Nicht unbedingt
Ein Wermutstropfen bleibt: Hersteller werben zwar gerne mit der Verarbeitung der Nudeln in Italien. Der Hartweizengrieß für die Fusilli im Test stammt aber oft auch aus Kanada. Nordamerika ist der weltweit größte Produzent von Hartweizen.
Fusilli und Spirelli sind übrigens dieselbe Nudelsorte – die Deutschen haben mit „Spirelli“ nur einen eigenen, italienisch klingenden Begriff erfunden.
Alle Details findest du im Öko-Test Magazin 03/2022 sowie online auf www.ökotest.de.
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