Wer ein Geißblatt pflanzen möchte, hat die Qual der Wahl: Die vielfältige Gattung umfasst fast 200 verschiedene Arten. Beispiele sowie Tipps und Tricks zu Pflanzung und Pflege findest du hier.
Wer den Begriff Geißblatt hört, denkt mit hoher Wahrscheinlichkeit zuerst an das beliebte Garten-Geißblatt (Lonicera caprifolium). Bekannt ist es auch unter den Namen Jelängerjelieber oder Echtes Geißblatt. Zur Gattung der Geißblätter (Lonicera) gehören aber noch viel mehr Arten – um genau zu sein etwa 180 an der Zahl. Es gibt sowohl kletternde Arten als auch Bodendecker und aufrecht wachsende Sträucher. In allen dieser Gruppen finden sich sowohl sommergrüne als auch immergrüne Arten. Dank der Vielfältigkeit der Geißblätter ist für jede*n Hobbygärtner*in das passende Exemplar dabei.
In den folgenden Abschnitten erhältst du einen Überblick über einige Geißblattarten, findest Infos zu Standort und Pflanzung und dazu, wie du die Pflanzen richtig pflegst.
Geißblatt: Beliebte Arten
Wie bereits erwähnt, umfasst die Gattung der Geißblätter etwa 180 Arten. Dies sind die beliebtesten beziehungsweise bekanntesten:
- Das Echte Geißblatt oder Jelängerjelieber ist ein wuchsfreudiger Schlingstrauch, der bis zu vier Meter hoch werden kann. Er trägt cremeweiße Blüten und rote Früchte und strahlt vor allem in den Abendstunden einen starken, betörenden Duft aus.
- Eine weitere schlingende Art ist das Immergrüne Geißblatt (Lonicera henryi). Von Juni bis Juli trägt es kleine, gelbe bis rötliche Blüten.
- Auf dem Titelfoto des Artikels siehst du ein Feuer-Geißblatt (Lonicera heckrottii). Die Pflanze trägt auffällige, große Blüten und kann pro Jahr bis zu 60 Zentimeter wachsen. Auch diese Sorte verströmt einen intensiven Duft.
- Als Bodendecker eignet sich zum Beispiel die Immergrüne Kriech-Heckenkirsche (Lonicera pileata), auch Böschungsmyrthe genannt.
- Ein letztes Beispiel ist das Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum). Es wird auch als Wildes Geißblatt oder Deutsches Geißblatt bezeichnet und wächst ebenfalls kletternd.
Geißblatt: Welcher Standort ist optimal?
Prinzipiell hat Geißblatt-Art hat ihre eigenen Ansprüche, was Standort und Boden anbelangt. Wenn du dich also für eine Art entschieden hast, solltest du dich noch einmal gesondert informieren. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass Geißblätter recht anspruchslos sind, was ihren Standort betrifft. Sie wurzeln relativ tief, weshalb sie sich auch an weniger optimalen Orten gut versorgen können.
Die meisten Geißblätter wünschen sich einen durchlässigen, humusreichen und frischen bis feuchten Boden. Der Standort ist in den meisten Fällen am besten sonnig bis halbschattig und windgeschützt.
Geißblatt pflanzen: Das solltest du beachten
Wenn du ein Geißblatt pflanzen möchtest, ist der beste Zeitpunkt dafür der Herbst. Das gilt sowohl für kletternde als auch aufrecht wachsende Geißblätter. Alternativ kannst du das Geißblatt aber auch im Frühjahr nach den letzten Frösten pflanzen.
- Tauche die noch eingetopfte Jungpflanze für einige Minuten in einen Eimer Wasser, sodass sich die Erde vollsaugen kann.
- Währenddessen hebst du ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. Lockere die Erde gründlich auf und reichere sie mit Hornspänen oder reifem Kompost an. Tipp: Ist dein Boden sehr schwer und wenig durchlässig, solltest du zusätzlich eine großzügige Menge Sand untermischen.
- Setze die Pflanze dann in das Loch und fülle es wieder mit Erde. Trete die Erde mit den Füßen gut an.
- Wenn du ein kletterndes beziehungsweise schlingendes Geißblatt gepflanzt hast, solltest du gleich bei der Pflanzung eine Kletterhilfe bereitstellen: Rankhilfe selber bauen: Anleitung für 5 Rankhilfen. Beachte dabei die natürliche Drehrichtung der einzelnen Arten. Jelängerjelieber windet sich beispielsweise rechts herum. Lass dich dahingehend am besten beim Kauf beraten, wenn du dir unsicher bist.
Tipp: Wenn du mehrere Geißblätter pflanzt, solltest du immer bedenken, dass sie sehr ausladend werden können. Wenn du dich für das Garten-Geißblatt entscheidest, solltest du nur zwei Pflanzen pro Quadratmeter setzen. Bei kleineren Geißblättern, wie beispielsweise Lonicera nitida, reicht dagegen ein Abstand von 45 Zentimetern.
Geißblatt pflegen: Tipps und Tricks
Wenn Geißblätter erst einmal gut angewachsen sind, sind sie sehr pflegeleicht.
- Wichtig ist, dass du sie ausreichend gießt. Das Substrat sollte weder vollständig austrocknen noch komplett durchnässt sein. Am besten testest du ab und an mit dem Daumen, ob sich die obersten zwei bis drei Zentimeter bereits trocken anfühlen. Wenn ja, ist es Zeit zu gießen.
- Von März bis Juli kannst du alle zwei Wochen düngen. Dabei kannst du auf organischen Dünger zurückgreifen: Verteile einfach etwas Kompost oder Hornspäne auf dem Boden um die Pflanzen herum und arbeite den Dünger leicht in die Erde ein.
- Geißblattgewächse sind insgesamt relativ robust und widerstandsfähig, aber anfällig für Echten sowie Falschen Mehltau. Wenn du einen Befall feststellst, solltest du betroffene Pflanzenteile möglichst schnell abschneiden.
- Das Geißblatt ist prinzipiell ausreichend winterhart für unsere Breitengrade. Besondere Schutzmaßnahmen musst du also nicht vornehmen. Wenn du möchtest, kannst du den Wurzelbereich aber mit Reisig bedecken. Geißblätter im Kübel oder Topf solltest du über den Winter auf eine dicke Holzplatte oder Ähnliches stellen, sodass sie nicht direkt mit dem kalten Boden in Berührung kommen.
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