Haselkätzchen kannst du essen: So verwendest du sie

Haselkätzchen sind die männlichen Blütenstände der Hasel. Als Vorfrühlingsboten sind sie nicht nur eine Nahrungsquelle für Bienen – auch du kannst die Haselkätzchen probieren. Hier erfährst du mehr.

Wenn sich die ersten Frühlingsboten zeigen, können wir uns nicht nur an bunten Blumen und zartem Laub erfreuen, sondern auch an Haselkätzchen. Das sind die männlichen Blüten der Haselnuss, die zunächst grünbraun, später gelblich am noch kahlen Strauch hängen. Wahrscheinlich bist du schon oft an den eher unscheinbaren, länglich geformten Haselkätzchen vorbeigegangen, ohne ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei haben die Haselkätzchen einen verborgenen Reiz: Sie bieten nicht nur den Bienen die so früh im Jahr dringend benötigte Nahrung, sondern auch du kannst sie essen.

Haselkätzchen sammeln

In einigen Regionen blüht die Hasel bereits im Januar – ein Graus für viele Pollenallergiker:innen, aber überlebenswichtig für Insekten wie Bienen, die nach dem Winter ausgehungert sind. Besonders verbreitet ist die Gemeine Hasel, die als Strauch oder kleiner Baum wächst, und im Herbst Früchte trägt, die Haselnüsse. 

Doch schon im (Vor-)Frühling kannst du dich an der Hasel bedienen. Kommst du bei deinem nächsten Spaziergang an einem Haselstrauch vorbei, greife ruhig zu und probiere die Haselkätzchen direkt. Sie sind roh essbar, allerdings schmecken sie nicht sonderlich gut. Es gibt andere Wege, wie du Haselkätzchen besser und schmackhafter verarbeiten kannst. Ein paar Ideen findest du weiter unten. 

Sammeln kannst du Haselkätzchen ab Januar bis circa April. Für die meisten Verarbeitungsweisen ist es ratsam, geschlossene Blüten zu sammeln, da sie fest und knackig sind. Dafür solltest du früh im Jahr losziehen, denn mit steigenden Temperaturen öffnen sich die Blüten und verteilen ihren Pollen.

Um eine Belastung mit Schadstoffen aus der Landwirtschaft und dem Verkehr zu vermeiden, solltest du Haselkätzchen nicht direkt an der Straße oder an konventionell bewirtschafteten Feldern sammeln. 

Der Klassiker: Tee aus Haselkätzchen

Am bekanntesten ist wohl die Zubereitung eines Tees aus Haselkätzchen. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) kommt der aromatische Aufguss in der Naturheilkunde bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz. Haselkätzchen-Tee soll bei Erkältungen helfen, das Immunsystem stärken und den Kreislauf in Schwung bringen können. 

Zubereitung von Haselkätzchen-Tee:

Für den Tee verwendest du getrocknete geschlossene Haselkätzchen. Übergieße einen bis zwei Esslöffel der Blüten mit 500 Milliliter kochendem Wasser. Lass den Tee wenige Minuten ziehen und seihe die Blüten dann ab. 

Die gesundheitliche Wirkung von Haselkätzchen soll den enthaltenen Inhaltsstoffen zu verdanken sein. In den Blüten sollen Flavonoide, Tannine, ätherische Öle, Proteine sowie Vitamine und Mineralstoffe stecken. Allerdings werden Haselkätzchen nur in so geringen Mengen verzehrt, dass sie nicht entscheidend zur Deckung bestimmter Nährstoffe beitragen. 

Kreative Ideen mit Haselkätzchen

Du kannst aber auch kreativer werden, wenn du Haselkätzchen in deinen Speiseplan integrieren möchtest. Online finden sich zahlreiche Ideen für Rezepte mit Haselkätzchen als Zutat. Beispielsweise kannst du die noch geschlossenen Blüten zu Suppen-Croutons verarbeiten, sie sauer einlegen oder sogar kandieren. 

Haben sich deine gesammelten Haselkätzchen schon geöffnet, kannst du sie noch trocknen und mahlen. Das haben Menschen auch früher in Notzeiten oft getan, um teures Getreidemehl zu strecken. 

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