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Haustiere für Kinder: Das solltest du vorher bedenken

Haustiere für Kinder
Foto: CC0 / Pixabay / Pexels

Haustiere für Kinder können eine Bereicherung für die ganze Familie sein. Damit Kind und Tier glücklich miteinander werden, solltest du vorab einige Dinge bedenken.

Bei Kindern taucht früher oder später häufig der Wunsch nach einem eigenen Haustier auf. Die Entscheidung, dir ein Haustier für das Kind zuzulegen, solltest du jedoch gut überdenken. Viele Dinge müssen beachtet werden. So ist nicht nur die Wahl von Art oder Rasse des Tieres wichtig. Dein Kind muss bereit sein, langfristig Verantwortung für sein Haustier zu übernehmen. Nicht zuletzt spielt auch die Herkunft des tierischen Mitbewohners eine wichtige Rolle.

Haustiere für Kinder – echtes Interesse oder kurzzeitiger Wunsch?

Kinder und Hunde gehen oft eine enge Beziehung ein.
Kinder und Hunde gehen oft eine enge Beziehung ein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Mondisso)

Keine Frage – Tiere sind toll und für viele Familien eine Bereicherung. Das wissen auch schon Kinder. Der Wunsch, ein eigenes Haustier zu besitzen, ist daher absolut nachvollziehbar. Dennoch solltest du dem Wunsch deines Kindes nicht zu schnell nachgeben und vorab innerhalb der Familie einige Überlegungen anstellen: 

  • Haustiere sind keine schnellen Geschenke. Sie sind Familienmitglieder, um die sich kontinuierlich gekümmert werden muss. Alle Familienmitglieder sollten mit der Anschaffung des Tieres einverstanden sein. Gerade Kinder wechseln ihre Interessen oftmals schnell und können die anfängliche Begeisterung über das Haustier verlieren. So etwas geschieht immer auf Kosten des Tieres. Prüfe deshalb, ob der Wunsch nach einem Haustier bei deinem Kind eher eine akute Phase ist, oder ob er auch nach Tagen und Wochen noch anhält. Erst dann solltet ihr weiter überlegen. Überstürzt zu handeln ist beim Thema Haustiere nie eine gute Idee. 
  • Verantwortung vermitteln: Du kennst dein Kind am besten und kannst am besten einschätzen, ob es schon bereit dafür ist, Verantwortung für ein Tier zu tragen. Denn diese ist groß: Haustiere werden je nach Art bis zu 15 Jahre und älter. Daher solltest du deinem Kind erklären, dass eine Entscheidung für ein Haustier immer auch eine fürs Leben ist. Überlegt gemeinsam, ob es auch in ein paar Jahren noch für euch als Familie machbar sein wird, sich um das Tier zu kümmern. 

Haustiere für Kinder – informieren und austauschen

  • Kontakt mit erfahrenen Haustierbesitzern: Überlege, wie die Erfahrung deines Kindes im Umgang mit Tieren ist. Kommt es in regelmäßigen Kontakt mit den Tieren anderer, oder hattet ihr innerhalb der Familie vielleicht schon einmal Haustiere? Oder hat dein Kind kaum bis gar keine Erfahrung? In letzterem Fall solltest du dein Kind erst einmal vorsichtig an das Thema Haustiere heranführen. Besucht zum Beispiel Freunde und Verwandte, die Haustiere besitzen und lasst euch von ihnen über das Zusammenleben berichten. Für Kinder ist oft nicht ersichtlich, mit wie viel Arbeit ein Haustier verbunden ist. Ihm das im direkten Austausch mit anderen zu vermitteln, ist ein wichtiger Schritt. Pluspunkt: Indem ihr euch direkt mit verschiedenen Tieren auseinandersetzt, könnt ihr prüfen, welche Tierart in Zukunft am besten zu euch passen könnte. 
  • Gründlich informieren: Bevor ihr euch für ein Haustier entscheidet, gilt es auch, sich fundierte Informationen zur jeweiligen Art zu holen. Nutzt hierfür etwa den Haustier-Ratgeber der Tierschutzorganisation PETA oder deren Broschüren zu einzelnen Haustierarten, etwa das Faktenblatt zu Kaninchen oder Katzen.

Haustiere für Kinder – Artgerechte Haltung sicherstellen

Katzen zeigen meist klar, wenn sie nicht mehr kuscheln wollen
Katzen zeigen meist klar, wenn sie nicht mehr kuscheln wollen
(Foto: CC0 / Pixabay / Westfale)

Eine artgerechte Haltung ist bei Haustieren das wichtigste, um ihnen ein langes und glückliches Leben zu ermöglichen. Prüfe also gründlich, ob ihr in der Familie in der Lage seid, die Haltungsanforderungen zu erfüllen. 

  • Genügend Zeit vorhanden? Haustiere brauchen je nach Art unterschiedlich viel Pflege und Aufmerksamkeit. Auch wenn dein Kind verspricht, sich immer ausreichend zu kümmern, kann es passieren, dass die Pflege vergessen wird. Im Zweifel bist du als Elternteil dann dafür verantwortlich, das Tier zu versorgen. 
  • Ausreichend Platz vorhanden? Außerdem solltet ihr überlegen, ob ihr ausreichend Platz für ein Haustier habt. Nicht nur Hunde und Katzen brauchen Auslauf: Auch Nagetiere Vögel wollen sich bewegen. Für sie ist eine enge Käfighaltung auf wenigen Quadratmetern oft die pure Qual, wie auch PETA erklärt. Was wir im konventionellen Zoohandel sehen, hat oft leider erschreckend wenig mit artgerechter Haltung zutun und sollte nicht zuhause nachgemacht werden. Nagetiere wie Meerschweinchen oder Kaninchen freuen sich über ein (selbstgebautes) Gehege und Vögel über einen großzügigen Käfig oder die Möglichkeit, im Zimmer herumzufliegen.
  • Finanzielle Mittel vorhanden? Tiere können unvorhergesehen krank werden. Schon eine kleine Behandlung beim Tierarzt kann teuer werden. Ihr als Familie solltet euch überlegen, ob ihr solche Kosten stemmen könntet. Einen Überblick über die monatlichen Kosten verschiedener Haustiere bekommst du hier
  • Passendes Tier wählen: Wünscht sich dein Kind hauptsächlich einen kleinen pelzigen Freund zum kuscheln und lieb haben, ist das ersehnte Kaninchen – so flauschig es auch aussehen mag – keine gute Wahl. Kaninchen sind scheue Tiere und benötigen Rückzugsmöglichkeiten. Hier könnte eine Katze die bessere Entscheidung sein. Katzen geben meist von alleine unmissverständlich zu verstehen, wenn es ihnen zu viel wird. Überlegt vorab gemeinsam, warum dein Kind sich ein Haustier wünscht und vermittle ihm, dass Tiere ihre ganz eigenen Bedürfnisse haben und keine Kuscheltiere sind. Übersichtliche Informationen zu verschiedenen Tierarten findest du auch auf der Website des Tierschutzbundes
  • Planen: Denkt gemeinsam durch, wie ihr Pflege und Beschäftigung eures Haustiers innerhalb der Familie aufteilen wollt. Während Katzen selbstbestimmter sind und weniger Planung benötigen, wollen die regelmäßigen Gassizeiten bei Hunden gut strukturiert sein. 

Haustiere für Kinder – auch die Herkunft ist wichtig

Sensible Kaninchen gehören nicht in kleine Käfige.
Sensible Kaninchen gehören nicht in kleine Käfige.
(Foto: CC0 / Pixabay / photosforyou)
  • Tiere aus dem Zoohandel? Nicht zuletzt spielt auch die Herkunft des neuen Haustiers eine wichtige Rolle. In den Zoohandel zu gehen und sich ein Tier auszusuchen, erscheint einfach, ist aber in den seltensten Fällen die richtige Wahl. Tiere in großen Zoofachgeschäften fristen oft ein trauriges Dasein mit Dauerstress und in viel zu kleinen Ställen, wie ein Bericht von Peta offenlegt. 
  • Tiere vom Züchter? Auch Züchter sind nicht immer eine gute Wahl. Heutzutage gibt es viele „Modezüchtungen“, die zwar lustig anzusehen sind, aber für das Tier eine reine Qual bedeuten: Möpse, Bulldogen oder Perserkatzen etwa bekommen aufgrund angezüchteter verkürzer Atemwege ihr Leben lang schlecht Luft und leiden teils unter massiven Entzündungen. Über solche und weitere Qualzuchten klärt die Initiative der Tierärztekammer Berlin auf. Aber auch weniger offensichtlich gezüchtete Tiere, wie etwa Schäferhunde haben durch jahrzehntelange Überzüchtung Probleme entwickelt, die rassetypisch ab einem gewissen Alter auftreten können und das Tier massiv leiden lassen. Überlegt euch, ob es wirklich ein reinrassiges Tier sein muss. Mischlinge sind eine (mindestens) genauso gute Wahl. 
  • Tiere aus dem Tierheim. Tierheime in Deutschland und dem Ausland quellen förmlich über vor Tieren, die sich ein warmes Zuhause wünschen. Trotz der engagierten Mitarbeiter vor Ort kommen Tierheimtiere meist nie auf ihre Kosten – es fehlt schlicht und einfach die Zeit, sich um jedes der vielen Tiere im Heim ausreichend zu kümmern. Sich ein Tier aus dem Tierheim nach Hause zu holen ist daher nicht nur für das Tier, sondern auch für das Tierheim eine Erleichterung. Selbstverständlich muss auch dieses Tier zu euch passen. Gerade bei Tierheimtieren kennt man die Vorgeschichte oft nicht und sollte das Tier gründlich kennenlernen, bevor man es bei sich aufnimmt. Nehmt euch daher Zeit und plant mehrere gemeinsame Besuche im Tierheim ein, bei dem ihr euer Wunschtier langsam kennenlernen könnt. 

Haustiere für Kinder – unter gegebenen Voraussetzungen förderlich

In Tierheimen warten die unterschiedlichsten Tiere auf ein Zuhause.
In Tierheimen warten die unterschiedlichsten Tiere auf ein Zuhause.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Hast du das Gefühl, alle Vorraussetzungen für ein Haustier sind erfüllt, sollte nichts mehr dagegen sprechen. Wie alle Menschen können auch Kinder in vielen Fällen vom Zusammenleben mit Haustieren profitieren: 

  • Das Zusammenleben mit Tieren kann soziale Bindungen des Kindes stärken.
  • Außerdem lernen Kinder, Verantwortung zu übernehmen, sich an feste Zeiten zu halten und die Bedürfnisse anderer Lebewesen zu respektieren.
  • Insgesamt bringt ein gesundes und artgerecht gehaltenes Tier viel Freude ins Haus, von der die ganze Familie profitiert.

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