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Stadtbäume drohen zu verdursten – so kannst du ihnen helfen

Bäume gießen: Ist das sinnvoll?
Foto: Eric / stock.adobe.com

Die Sommer in Deutschland werden immer heißer und trockener – das hat Folgen, besonders für Stadtbäume. Sie spenden Schatten, kühlen die Luft, filtern Schadstoffe und verbessern unser Klima. Doch viele von ihnen leiden unter extremer Trockenheit. Wir zeigen, wie du ihnen helfen kannst.

Ein ausgewachsener Laubbaum verdunstet an einem heißen Sommertag bis zu 400 Liter Wasser – eine enorme Leistung, die die Umgebung spürbar kühlt. Mit einer Krone von 15 Metern Durchmesser kann ein Baum eine Fläche von 160 Quadratmetern beschatten – so groß wie eine 5-Zimmer-Wohnung. Doch diese natürliche Klimaanlage steht zunehmend unter Druck:

  • Versiegelte Böden lassen kaum Wasser durchsickern.
  • Dichte Bebauung behindert das Wurzelwachstum.
  • Trockenperioden nehmen zu.
  • Die Grünflächenämter sind vielerorts überlastet.

Junge Bäume sind besonders gefährdet: Sie haben noch kein tiefes Wurzelsystem entwickelt und können daher nicht auf tiefere Bodenwasservorräte zugreifen. Ohne zusätzliche Wassergaben sterben viele bereits in den ersten Jahren nach der Pflanzung ab.

„Man kann im Moment nicht zu viel gießen“, erklärt eine Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Klimaschutz und Umwelt. Bei großen Bäumen dagegen werde das Wurzelwerk mit ein paar Eimern Wasser gar nicht erreicht.

So erkennst du durstige Bäume

Viele Stadtbäume zeigen bereits frühzeitig Stressanzeichen. Auf diese Warnsignale solltest du achten:

  • eingedrehte, gelbe oder vertrocknete Blätter
  • sichtbar lichte oder „durchsichtige“ Kronen
  • kleinere oder blassere Neuaustriebe
  • früher Laub- oder Astabwurf – teilweise schon im Hochsommer
Bei der Hitze sehen die Bäume bereits im Sommer aus, wie normalerweise im Herbst: Die Blätter welken und hängen kraftlos vom Baum.
Bei der Hitze sehen die Bäume bereits im Sommer aus, wie normalerweise im Herbst: Die Blätter welken und hängen kraftlos vom Baum. (Foto: © Christopher Busch, BUND Naturschutz in Bayern e.V.))

Gießhilfe für Bäume: So machst du es richtig

Immer mehr Städte rufen Bürger:innen dazu auf, beim Gießen mitzuhelfen. So kannst du konkret unterstützen:

  • Zeitpunkt: Früh morgens oder abends gießen – tagsüber verdunstet das Wasser zu schnell.
  • Menge: Ca. 100 Liter pro Gießgang (entspricht etwa zehn Gießkannen).
  • Häufigkeit: Lieber einmal pro Woche kräftig gießen als täglich ein bisschen.
  • Technik: Langsam gießen, damit das Wasser tief in die Erde einsickert. Bei ausgetrocknetem Boden das Gießen in mehreren Etappen wiederholen.

Warum Brauchwasser ideal ist – und wie du es sammelst

Auch wenn laut DVGW die Trinkwasserversorgung in Deutschland aktuell nicht gefährdet ist, ist Wasser ein wertvolles Gut, mit dem wir sorgsam umgehen sollten – gerade in Zeiten klimatischer Extreme. Deshalb: Nutze Brauchwasser zum Gießen, wo immer möglich. Das hilft Bäumen und schont gleichzeitig Ressourcen.

Geeignet sind zum Beispiel:

  • Abgestandenes Trinkwasser
  • Wasser vom Gemüsewaschen
  • Duschwasser (beim Aufwärmen auffangen)
  • Kochwasser ohne Salz oder Fett
  • Tiertränken-Wasser
  • Altes Blumenwasser

Wer einen Garten hat, sollte zusätzlich Regenwasser in Tonnen oder Zisternen sammeln – es ist kostenlos, weich und perfekt für Pflanzen.

Baumscheiben bepflanzen – ein echter Klimahelfer

Ein weiterer wertvoller Beitrag: Bepflanze die Baumscheiben! Die oft kahlen Flächen rund um Stadtbäume – sogenannte Baumscheiben – sind mehr als nur dekorative Fläche. Wenn du sie mit pflegeleichten, trockenresistenten Pflanzen wie Lavendel, Thymian, Fetthenne oder Ringelblume bepflanzt, tust du gleich mehrfach Gutes:

  • Die Verdunstung wird reduziert, der Boden bleibt länger feucht.
  • Der Boden wird aufgelockert, wodurch Regen besser versickern kann.
  • Die Pflanzen fördern Artenvielfalt und bieten Nahrung für Bienen & Co.
  • Du schützt den Baum vor Trittschäden, Müll oder Hundeurin.

Tipp: Informiere dich bei deiner Stadt oder Kommune, was erlaubt ist – viele begrüßen Baumscheiben-Patenschaften ausdrücklich.

Trockenheit erhöht auch das Brandrisiko

Neben Wassermangel steigt mit der Dürre auch die Wald- und Vegetationsbrandgefahr – sogar in der Stadt. Bitte beachte daher:

  • Vorsicht mit Kerzen, z. B. auf Friedhöfen – auch kleine Flammen können bei Trockenheit verheerend sein
  • Keine offenen Feuer oder Grillen in Parks oder an Waldrändern
  • Nicht im hohen Gras parken – heiße Auspuffanlagen können Brände auslösen
  • Zigaretten ordnungsgemäß entsorgen

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