Holz hacken ist nicht schwer, birgt aber trotzdem Verletzungsgefahr. Hier bekommst du Tipps zum Umgang mit der Axt, Infos rund ums Holz und Vorschläge für nachhaltiges Heizen.
Holz solltest du sofort nach dem Einschlag spalten. Du kannst die gespaltenen Holzscheite als Heizmaterial für deinen Kamin oder Ofen benutzen. Holz zu hacken ist zwar eine anstrengende körperliche Arbeit, an der frischen Luft und mit der richtigen Technik kann sie aber auch viel Spaß machen.
In diesem Artikel geben wir dir Tipps für das richtige Werkzeug und die beste Technik fürs Holzhacken sowie wichtige Informationen zum Heizen mit Holz.
Das richtige Werkzeug zum Holzhacken
Besorge dir vernünftiges Werkzeug zum Holzhacken. Damit geht die Arbeit nicht nur schneller, sondern sie ist auch schonender für deinen Körper.
Hier ein paar Tipps, worauf du beim Kauf oder beim Leihen achten solltest:
- Axt: Inzwischen gibt es leichte Spaltäxte. Sie besitzen einen keilförmigen Kopf und eine scharfe Schnittkante. Bei neuen Modellen ist der Kopf schwer, der Griff allerdings sehr leicht. Das spart Energie und erleichtert das Ausholen. Die Axt hat die richtige Länge, wenn ihr Stiel ungefähr so lang ist wie dein Arm. Das richtige Gewicht ist für die schwere körperliche Arbeit ebenfalls wichtig. Lass die Axt locker in deiner Hand hängen und hebe sie dann aus dem Handgelenk heraus in die Höhe. Wenn dir das gelingt, hat sie das richtige Gewicht.
- Beil: Wenn du dünne Äste oder kleine Stammabschnitte verarbeiten möchtest, kannst du auch auf ein Beil ausweichen, um Holz zu hacken. Es hat einen kurzen Stiel und lässt sich mit einer Hand führen.
- Schutzkleidung: Nicht zwingend erforderlich, aber sehr zu empfehlen ist Schutzkleidung. Schuhe mit Stahlkappe und eine Schutzbrille schützen dich vor bösen Unfällen und Splittern im Auge. Du kannst auch rutschfeste Handschuhe tragen.
- Sappie: Das ist ein zusätzliches Werkzeug, das es dir ermöglicht, den Rücken zu schonen. Sappies dienen als Hebel beim Trennen von Stämmen und du kannst damit dickere Stammteile vom Boden aufheben und auf die Spaltunterlage legen.
Extra-Tipp: Als Unterlage beim Holzhacken kannst du einen massiven Baumstamm oder einen Hackklotz aus dem Baumarkt benutzen. Was die Höhe betrifft, gibt es individuelle Vorlieben. Die meisten Unterlagen reichen von der Mitte der Wade bis leicht oberhalb des Knies.
Die richtige Technik beim Holzhacken
Holzhacken dauert. Daher solltest du dabei deine Rückenmuskulatur bewusst benutzen, damit die Kippbewegungen nicht auf die Bandscheiben gehen. Verfalle also nicht ins Hohlkreuz, wenn du Holz hackst.
Mit diesen Tipps gelingt dir die richtige Technik:
- Stelle dich vor dem Spalten aufrecht und breitbeinig hin. So schonst du bei Fehlschlägen deine Beine. Beim Spalten selbst sollte die Kraft gleichmäßig aus deinem Rücken, den Schultern und den Armen kommen.
- Halte die Axt mit beiden Händen. Beim Ausholen sollte deine Führhand, also die Hand, die beim Halten weiter vorne ist, nach hinten gehen. Hole nicht zu weit nach hinten aus, das kann sich negativ auf die Schultergelenke auswirken. Schwinge die Axt nur leicht über den Kopf, bevor du sie nach unten Richtung Holz schwingst.
- Hebele die Axt beim Holzhacken niemals seitlich, denn dadurch lockert sich die Verbindung von Axtkopf und Stiel. Klemmt die Axt im Holz fest, musst du den Stiel so lange vor- und wieder zurückbewegen, bis sie sich löst.
- Durch dickere Stammabschnitte verläuft meistens ein Riss. Peile diesen Riss beim Spalten an und das Holz teilt sich leichter in zwei Hälften.
- Extra-Tipp: Gefrorenes Holz lässt sich leichter spalten. Hacke also am besten, wenn es draußen kalt ist.
Wichtig: Prüfe dein Werkzeug vor jedem Gebrauch. Kopf und Stiel dürfen keine Risse oder andere gravierende Beschädigungen aufweisen. Der Stiel muss mit dem Kopf fest verbunden sein.
Nachdem du das Holz gehackt hast, musst du es richtig lagern. Wie und wie lange kannst du in diesem Artikel lesen: Brennholz richtig lagern – das solltest du bei der Trocknung beachten.
Wie nachhalitg ist das Heizen mit Holz?
Das Heizen mit Holz ist leider weder klimaneutral noch emissionsfrei. Laut dem NABU und dem Umweltbundesamt entstehen während des Verbrennungsprozesses gesundheitsgefährdende und krebserregende Luftschadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Auch klimaschädliche Stoffe wie Methan, Lachgas und Ruß werden freigesetzt. Außerdem ist das Heizen mit Holz nicht immer effizient. Vor allem in alten Kaminen geht viel Energie verloren.
- Neue vs. alte Öfen: Damit das Heizen mit Holz nachhaltiger und effizienter wird, sollte dein Ofen oder Kamin nicht zu alt sein und regelmäßig gewartet werden. Laut dem NABU emittiert ein Ofen, der um 1990 gebaut wurde, etwa fünfmal so viel Feinstaub wie ein Kaminofen mit Baujahr 2015.
- Siegel: Beim Kauf eines Ofens kannst du darauf achten, ob er mit einem Umweltsiegel wie dem Blauen Engel, dem Nordischen Umweltzeichen („nordischer Schwan“) oder dem Schweizer Qualitätssiegel versehen ist.
- Nachhaltigeres Holz: Außerdem sollte dein Holz wirklich trocken sein und aus regionaler, nachhaltiger Forstwirtschaft kommen. Gut ist auch „recyceltes“ Holz: Die sogenannte Kaskadennutzung sieht vor, dass Holz mehrfach verwendet wird – etwa zunächst im Hausbau, dann in der Möbelschreinerei und schließlich im Ofen.
Schon gewusst? Viele Faktoren, darunter die Bauart und Lage des Hauses, beeinflussen den Energieverbrauch. Steht ein Haus frei, verliert es mehr Wärme als eine Doppelhaushälfte. Laut dem Umweltbundesamt trägt die Wohnfläche einen entscheidenden Beitrag zur Einsparung von Energie bei, da kleinere Räume schneller warm werden.
Zum Kaminofen gibt es inzwischen einige nachhaltigere Alternativen, beispielsweise eine Pelletheizung oder das Heizen mit Ökostrom, Photovoltaik oder Geothermie. Auch Gasheizungen sind schadstoffarm, effizient und lassen sich beispielsweise mit Solaranlagen kombinieren.
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- Richtig heizen: 15 Tipps gegen steigende Energiepreise
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Überarbeitet von Paula Boslau
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